ETU Europameisterin bei der Challenge Walchsee
Schon seit einigen Jahren stand die Challenge Walchsee auf meiner „TO DO Liste“. Bei diesem Renn wollte ich unbedingt einmal starten. Als wir dann Anfang Januar diesen Jahres in die Nähe von Kufstein, nur 20 km von Walchsee entfernt, zogen, stand der Entschluss, in diesem Jahr mit dabei zu sein, fest. (Wir sind nach Österreich gezogen, da mein Mann hier einen neuen Job angetreten hat. Da ich praktisch überall trainieren kann und die Gegend rund um das Inntal perfekt für Triathlontraining geeignet ist, war es für mich keine Frage, dass ich mitgehe.) Schon seit Saisonbeginn freute ich mich auf das Rennen und nutzte schon die ersten Ausfahrten hier in der Gegend im Frühling, um mir die Wettkampfstrecken anzuschauen. Die Gegend ist landschaftlich ein Traum, vor allem der Radkurs aber auch sehr anspruchsvoll.
Am vergangenen Sonntag war es dann endlich soweit. Um 09:05 Uhr fiel bei traumhaften Wetter der Startschuss für die Profifrauen. Da in diesem Jahr im Rahmen der Challenge Walchsee gleichzeitig die ETU Europameisterschaften ausgetragen wurden, war ein großes Starterfeld dabei, in welchem sich ein bunter Mix aus Athletinnen von kürzeren und längeren Distanzen befand.
Zu meiner Überraschung konnte ich mich nach einem guten Start beim Schwimmen von Beginn an mit einer Athletin [Santimaria, Margie] an die Spitze des Feldes setzen und eine kleine Lücke zum Rest des Feldes reißen.
Bereits in der ersten Wechselzone konnte ich dann die Führung übernehmen und als erste Frau auf die Radstrecke gehen. Hier zahlte sich meine gute Streckenkenntnis aus und ich konnte vor allem in den technischen Passagen meine Führung nach und nach vergrößern. Auch etwas mit dem ich nicht unbedingt gerechnet hätte, hatte ich doch zuletzt öfter mit meiner Radperformance gehadert. Besonders motivierend waren auch die vielen Zuschauer an der Strecke, die mich immer wieder anfeuerten und unterstützten. Mit einem sehr konstanten Radsplit erreichte ich mit knapp 5 min Vorsprung die zweite Wechselzone und startete kontrolliert den abschließenden Halbmarathon. Auch hier war die Atmosphäre fantastisch und es fühlte sich für mich wirklich wie ein Heimrennen an. Da mein Vorsprung relativ groß war, brauchte ich nicht mehr die letzten Körner mobilisieren sondern konnte vor allem in der zweiten Hälfte des Laufes die tolle Stimmung entlang der Strecke auch etwas genießen. Der Zieleinlauf war dann die Krönung. Nach 2012 konnte ich mir zum zweiten Mal den ETU Europameistertitel auf der Halbdistanz sichern und mein (neues) „Heimrennen“ gewinnen.
Nach einer bisher etwas durchwachsenen Saison mit Höhen und Tiefen, gibt mir dieser Sieg viel Selbstvertrauen und Aufwind zur richtigen Zeit. Am 08.10. steht mit der Ironman WM auf Hawaii mein absolutes Saison-Highlight an. Ich freue mich sehr, wenn ihr mich auf dem Weg dahin begleitet und mir die Daumen drückt.
Viele Grüße
Eure Julia
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