200 Meter – Frauen
Kurz vor halb zwei mussten die Sprinterinnen im Zwischenlauf eine Runde (200m) an der Laktatgrenze kratzen. Darunter die Berlinerin Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF), die mit ihren 23,62sek nicht nur den erwarteten Sieg einfährt, sondern zugleich eine neue persönliche Bestzeit aufstellt. Dies gelingt auch der Titelverteidigerin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge), die im zweiten Zwischenlauf mit 22,98 sek zum ersten Mal unter 23 Sekunden rennt. Im dritten Vorlauf verbessert Lara Matheis (TSG Gießen-Wi.) ihre PB noch einmal um 65 Hundertstel. Alle guten Dinge sind heute vier: Im vierten Vorlauf gewinnt die Mannheimerin Nadine Gonska mit 23,50 sek.
Spannende Aussichten für das A und B Finale: Sieg für Katrin Schöne (TV Gladbeck) mit neuer PB (24,04 sek) im B-Lauf und Rebekka holt sich mit 22,77 sek im A-Lauf den Titel. Damit platziert sie sich obendrein auf Rang sechs in der ewigen deutschen Bestenliste.
200 Meter – Männer
Bei den Männern ist Gurski Roger (LG Rhein-Wied) mit 21,22 sek im ersten Vorlauf Schnellster. Den zweiten Vorlauf gewinnt Aleixo Platini Menga (Bayer Leverkusen) mit 21,05 sek, der bereits gestern über 60m schnelle Beine bewies. Auch Jahresschnellster und ebenfalls gestern am Start: Robin Erewa (TV Wattenscheid), der den dritten Vorlauf für sich entscheidet und mit seinen 20,72 sek zugleich eine neue deutsche Jahresbestzeit aufstellt. Auch den vierten Vorlauf ziert eine neue PB: Maurice Huke (TV Wattenscheid), der sich gestern bereits mit einer PB über 60m die Silbermedaille holte, sichert sich heute den Sieg mit schnellen 20,99 sek.
Wieder spannende Aussichten für das A- und B-Finale. Den B-Lauf gewinnt U20-Sprinter Frieder Scheuschner (Dresdner SC) in 21,55 sek. Europas Nummer zwei Robin Erewa darf sich dank seinen schnellen 20,52sek den Titel im A-Lauf anheften. Damit lief er die zweitschnellste Zeit, die ein Deutscher je gelaufen ist.
Kurz nach 14 Uhr dann der Startschuss für das 800m-Finale der Männer
Zwei der Starter – der Leipziger Robert Farken und Karlsruher Christoph Kessler – haben bereits die EM-Norm im Kasten und gehen hier natürlich als Favoriten ins Rennen. Bei der Hälfte sind beide gleichauf (55,8 sek bei 400 m) und liefern sich bis ins Ziel ein Kopf an Kopf Rennen, das am Ende der Leipziger mit 1:49,78 min für sich entscheidet.
800m-Finale der Frauen
Hier gewinnt die Münchnerin Christina Hering souverän mit deutlichem Vorsprung und 2:06,52 min. Auf Platz zwei ihre Vereinskameradin Mareen Kalis mit neuer Saisonbestzeit (2:07,41 min).
400m-Finale der Frauen
Kurz vor 15 Uhr geht es über 400m ins A- und B-Finale der Frauen. Die Titelverteidigerin Lara Hoffmann (LT DSHS Köln), die gestern bereits im Vorlauf eine neue PB aufstellte, sichert sich auch im A-Finale mit 52,90 sek nicht nur den Sieg, sondern gleichzeitig auch die Hallen-EM-Norm.
Im B-Lauf gewinnt die Düsseldorferin Djamila Böhm mit 54,44 sek.
400m-Finale der Männer
Bei den Männern gibt es nur ein Finale, das der Berliner Marc Koch mit 46,40 sek für sich entscheidet. Gefolgt vom U20-Mann Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), der sich mit seinen 46,78 sek ebenfalls die EM-Norm sichert.
1500m-Finale der Frauen
Hier geht Konstanze Klosterhalfen (Bayer Laverkusen) als klare Favoritin an den Start und erläuft sich bereits nach wenigen Sekunden einen deutlichen Vorsprung. Bei 1000m stehen 2:46min! Im Alleingang sichert sie sich mit wahnsinnigen 4:04,90 min nicht nur den Meistertitel und Platz zwei in Europa, sondern stellt zugleich einen neuen Meisterschaftsrekord und einen deutschen U23-Rekord auf.
Nachdem sie ihren Geburtstag gestern gemütlich ausklingen ließ, darf sie heute das Feiern umso ausgelassener nachholen.
1500m-Finale der Männer
Bei den Männern ist der Braunschweiger Andreas Lange Medaillenkandidat, aber auch Martin Sperlich (VfB LC Frier.) und Marius Probst (TV Wattenscheid) wollen dem Titelverteidiger Florian Orth die nächste Goldmedaille streitig machen. Dieser sicherte sich gestern hinter Richard Ringer (VfB LC Friedrichs) schon mal die Silbermedaille über 3000m.
Zu Beginn führt Florian das Rennen an. Nicht wie gestern, wo er sich anfangs erst einmal verhalten im hinteren Teil der Gruppe aufhielt. Stabile Rundenzeiten bei knappen 30 Sekunden. Florian und Marius teilen sich die Spitze bis sich Marius auf der letzten Runde vom Regensburger absetzt und sich mit seinen 3:41:40 min nicht nur den Sieg, sondern auch die EM-Norm sichert. Florian ergattert sich damit allerdings die zweite Silbermedaille an diesem Wochenende.
3000m-Finale der Frauen
Ein deutlich größeres Starterfeld als gestern bei den Männern. 15 Läuferinnen, darunter die Olympionikin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier), die sich gestern kurzfristig nachgemeldet hatte. Aber auch die Mitstreiter sind gefährlich – darunter der zweite Youngstar neben Konstanze Klosterhalfen: die Ulmerin Alina Reh, die von Beginn an die Spitzengruppe mit Gesa, Hanna Klein (SG Schorndorf) und Caterina Granz (LG Nord Berlin) anführt. Gute 35 Sekunden pro Runde. Dann setzt sich Alina jedoch ab und holt sich vor Gesa den Titel. Obendrein verbessert sie ihre PB um ganze vier Sekunden. Verrückt!
4x200m-Staffel
Hier holen sich die Wattenscheider um Robin Erewa mit 1:24,83 min Gold. Bei den Frauen siegen die Dortmunderinnen um Gina Lückenkemper, die bereits gestern über 60m glänzte, mit sechs Hundertstel Vorsprung (1:35,41 min) vor dem Quartett des TV Wattenscheids, dass letztlich allerdings disqualifiziert wurde.
Unfassbar, was hier heute los war. 26 DM-Titel wurden vergeben. Und unfassbar, dass sich noch immer so wenige für die Leichtathletik interessieren. Ein Tag wie dieser hat das Potential, etwas daran zu ändern, sofern der Fernseher eingeschaltet wurde (eurosport – hier wird übrigens auch die Hallen-EM übertragen) oder man sich vor Ort in der Halle in Leipzig mitreißen ließ.