Auch ARD und ZDF haben eingesehen, dass es durchaus spannend werden kann, wenn sich die deutsche Spitze am Samstag (18:00 bis 19:55 Uhr live in der ARD) und am Sonntag (16:00 bis 16:25 Uhr und von 17:25 bis 18:55 Uhr im ZDF) in ihrer jeweiligen Paradedisziplin untereinander misst.
Wir schauen speziell wieder auf kurz, mittel und lang und sind neugierig, inwieweit Titelverteidigungen gelingen, Normen erzielt oder Überraschungskandidaten trumpfen werden.
Über 100m geht es für Julian Reus (TV Wattenscheid 01) nicht nur um die Titelverteidigung, sondern auch um das bislang fehlende WM-Ticket für einen Einzelstart in London. 10,12 sek gilt es auf die neu verlegte Bahn zu bringen. Der Jahresschnellster führt die Liste mit 10,21 sek an. Das da noch mehr geht, hat Julian 2016 mit seiner aktuellen PB von 10,01 sek bewiesen.
Bei den Frauen ist Gina Lückenkemper von der LG Olympia Dortmund klare Favoritin. Sie führt über 100m nicht nur die DLV-Bestenliste an, sondern konnte sich mit ihren 11,04 sek bereits die Norm sichern. Neben den 100 Meter, stehen für Gina aber auch die 200 Meter und die 4×100 Meter-Staffel auf dem Programm. Zuletzt glänzte sie bei der Team-EM in Lille (Frankreich), wo sie sich zusammen mit Lara Matheis, Rebekka Haase und Alexandra Burghardt in der Sprintstaffel die Goldmedaille sicherte (42,41 sek).
Über 400m stellt sich Jahresschnellster und Titelverteidiger Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) der nationalen Konkurrenz. Auch er war bei der Team-EM in Lille als Einzelstarter dabei und schaffte es ins Finale.
Bei den Frauen hält Lara Müller (LC Rehlingen) mit ihren 52,04 sek über 400m die aktuelle Jahresbestleistung. Für die WM-Norm (51,70 sek) muss sie allerdings noch ein Quäntchen drauf legen.
Titelverteidiger Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg) will sich in Erfurt ebenfalls noch das Ticket für London (1:45,90 min über 800m) sichern. Jahresschnellster jedoch ist Marc Reuther (Wiesbadener LV), der erst am vergangenen Mittwoch beim Abendsportfest in Pfungstadt nicht nur neue Bestzeit (1:45,22 min) lief, sondern auch die WM Norm.
Bei den Frauen schauen wir auf das junge Ausnahmetalent Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen), die in diesem Jahr bereits unfassbare Leistung erzielen konnte und nicht nur zur nationalen, sondern mittlerweile auch klar zu internationalen Weltspitze gehört. Die 20-Jährige startet nicht nur über 800m, sondern auch über 1.500m und 5.000m. Über beide Strecken konnte Konstanze dieses Jahr brillieren und blieb über 1500m unter vier Minuten (3:59,30min) und über 5.000m unter der 15 Minuten-Marke (14:51,38).
Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) hat die Norm zwar bereits in der Tasche, will dem aktuellen Jahresbesten Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) über 1500m aber unbedingt kontern. In Lille hat der 25-Jährige Timo bereits mit neuer Bestleistung (3:34,87min) und einen dritten Platz vorgelegt.
Über 5000m ist Titelverteidiger und Jahresschnellster Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) Favorit. Mit seinen 13:20,05 min hat der 28-Jährige bereits die WM-Norm (13:22,60min) sicher.
Amanal Petros (SV Brackwede), der sich zuletzt bei der Team-EM einen stolzen dritten Platz über 5.000m erkämpfen konnte, ist in Erfurt als ebenbürtiger Konkurrent aber nicht am Start. Für ihn geht die U23-EM in Bydgoszcz vor.
Weiter geht’s mit den Hürden
Über 110m Hürden wird Jahresschnellster Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) mit seiner aktuellen Saisonbestzeit von 13,41 sek die Spitze ordentlich aufmischen. Die WM-Anforderung (13,48 sek) hat der 24-Jährige somit bereits erfüllt.
Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid) fährt derzeit Sieg für Sieg ein und möchte ihre Erfolgssträhne natürlich auch in Erfurt fortführen. Die WM-Norm (12,98 sek) hat die 25-Jährige mit ihren 12,61 sek in diesem Jahr bereits klar unterboten.
Felix Franz (LG Neckar/Enz) geht als Titelverteidiger und mit seinen 49,88 sek als Jahresschnellster über 400m Hürden an den Start. Die WM-Norm allerdings liegt noch gute Fünfzehntel Sekunden unter seiner Saisonbestzeit. Es sei an dieser Stelle aber verteidigend erwähnt, dass der 24-Jährige mit einigen gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen hatte und dennoch als einziger Deutscher bislang unter 50sek rennen konnte.
Olympiateilnehmerin Jackie Baumann (LAV Tübingen) konnte mit ihren 55,72 sek über 400m Hürden in diesem Jahr die vom DLV für die WM-Teilnahme geforderten 56,00 sek bereits unterbieten und stellt sich als Jahresbeste der Konkurrenz.
Über 3000m Hindernis schielen wir auf Lokalmatador Tim Stegemann (LAC Erfurt), der sich als Jahresschnellster (8:31,95 min) gewiss wieder mit Martin Grau (LC Höchstadt/Aisch) ein spannendes Duell liefern wird.
Bei den Frauen wiederum wird Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) mit ihrer stolzen Jahresbestleistung (9:15,70min) das Ticket für London (Norm liegt bei 9:39,00min) nicht nur stolz nachgeworfen, sondern die 24-Jährige findet sich zurecht auch auf nationaler sowie europäischer Ebene ganz oben wieder. Aber nicht nur dort: auch auf der ewigen deutschen Bestenliste thront sie auf den ersten Platz.
Wir von Larasch sagen nur so viel: sichert euch noch spontan ein Ticket oder seit live per Stream oder vorm Fernseher dabei und lasst euch den ereuten Tag X nicht entgehen.
Für alle Atheltinnen und Athleten wünschen wir an dieser Stelle, dass Ihr Eure Leistung bestmöglichst abrufen könnt und einen ganz persönlichen Erfolg feiern dürft!
Quelle: https://www.leichtathletik.de