Am Wochenende stehen mit Tilburg und Darmstadt zwei wichtige Cross-Wettkämpfe an, die einen letzten entscheidenden Beitrag zur Qualifikation für die Cross-EM am 10. Dezember 2017 in Samorin (Slowakei) liefern.
Grundsätzlich will der DLV leistungsstarke Mannschaften bei der U23 (Jg. 1995 – 1997) und bei der U20 (Jg. 1998 – 2001) entsenden. Der Maßstab dafür ist eine realistische Chance auf eine Platzierung bei den Europameisterschaften im Cross zwischen Platz 1-5 bei der U23-/U20-Teamwertung.
Wo sich die U20 nämlich bereits beim Sparkassen-Cross in Pforzheim am 09. November für die EM empfehlen konnte, hat die U23 erst an diesem Wochenende die Gelegenheit dazu. Hierfür schauen wir am Sonntag insbesondere auf Darmstadt.
Gemäß der Nominierungsrichtlinien des DLV können für alle Wettbewerbe der Cross-EM bis zu sechs Teilnehmer gemeldet werden. Die besten drei Teilnehmer kommen in die Teamwertung. Eine DLV-Mannschaft setzt sich aus maximal fünf Athleten zusammen. Ein weiterer Athlet kann als Ersatz gemeldet werden. Die offizielle Nominierung erfolgt dann am 28. November.
Bei den Männern und Frauen hingegen beabsichtigt der DLV die Entsendung der leistungsstärksten Athleten mit der Mindestzielstellung einer Platzierung unter den sechzehn besten Athleten in den Einzeldisziplinen. Hierfür schauen wir am Sonntag insbesondere nach Tilburg, in den Niederlanden.
Der Zeitplan
Austragungsort | Altersklasse | Startzeit |
Darmstadt | W U20 / M U20
W U23 / M U23 |
11:15 Uhr / 12:05 Uhr
12.45 Uhr / 14:50 Uhr |
Tilburg | W U23 / M U23
Crossgala W / M |
14 Uhr / 13:15 Uhr
14 Uhr / 13:15 Uhr |
Sebastian Hendel, der für die LG Vogtland an den Start geht, möchte sich am Sonntag in Darmstadt ebenfalls für die U23 Cross-EM qualifizieren. Der 21-Jährige konnte sich in den Jugend-Altersklassen bereits mehrfach den Deutscher Meistertitel über 3000m (PB: 8:12,99min/Halle: 8:10,00min) und 5000m (PB: 13:55,23min/ Halle:) sichern.
Bei der U23-EM in Bydgoszcz in diesem Jahr startete er ebenfalls über 5.000m und schaffte es mit seinem achten Platz unter die Top 10. Zuletzt wurde er bei den Great 10k in Berlin mit 29:31 Min hinter Richard Ringer, der in Tilburg an den Start geht, zweitschnellster Deutscher.
Diese Leistungen dürfen sich jetzt gerne auch im Crosslauf fortsetzen. Wir haben Sebastian zu seinem kommenden Rennen befragt.
LaRaSch: Wie hast du dich speziell in den letzten Wochen auf den Wettkampf vorbereitet?
Sebastian: Ich habe mich auf die Crossläufe noch einmal speziell vorbereitet, indem ich den Fokus in meinem Training auf Kraftausdauer gerichtet habe. Das bedeutet konkret, viele Berganläufe und Intervall-Programme im Park.
LaRaSch: Welche Bedeutung hat das Rennen für dich?
Sebastian: Das Rennen in Darmstadt ist für mich ein wichtiger Test, um zu sehen, wo ich mit meinen Leistungen im Crosslauf stehe. Cross besitzt immer ganz andere Regeln als Straßen- oder Bahnwettkämpfe und daher bin ich gespannt, ob ich mich in Darmstadt genauso gut durchsetzen kann, wie ich es auf der Bahn und Straße in diesem Jahr schon getan habe.
LaRaSch: Wie stark ist das Feld besetzt? Wen sieht du unter den Top 3?
Das Feld ist in diesem Jahr in Darmstadt wieder sehr gut besetzt. Vor allem in der U23 sind fast alle Top-Läufer aus Deutschland am Start. Es ist schwer zu sagen, wer genau in den Top 3 der U23 sein wird. Amanal wird denke ich auf jeden Fall unter die Top 3 laufen. Ansonsten gibt es Jonathan Dahlke, Patrick Karl, Lukas Eisele und mir auch noch sehr gute Anwärter auf einen Podiumsplatz. Aber genaueres wird sich erst im Rennen zeigen.
LaRaSch: Wie beeinflusst dich der Gedanke an die Konkurrenz? Beunruhigt dich das oder schaust du konsequent nur auf dich?
Sebastian: Sowohl als auch. Einerseits schaue ich auf die Konkurrenz vor und im Rennen und rufe mir immer ins Bewusstsein niemanden zu unterschätzen. (So wie Patrick Karl bei der U20 DM 2014 :P) Andererseits konzentriere ich mich aber auch auf mich und meine eigenen Leistungen, damit ich soviel wie möglich aus mir selbst herausholen kann.
LaRaSch: Was zeichnet den Kurs in Darmstadt aus? Bist du dort schon Mal gelaufen?
Sebastian: Ich bin zuletzt 2014 in Darmstadt mitgelaufen. Sehr Kraftrauben sind mir dabei die zwei bis drei steilen Hügel und die beiden Stellen, die mit Sand aufgefüllt werden, in Erinnerung geblieben. Der Kurs ist alles in allem anspruchsvoll, aber nicht zu extrem für einen Crosslauf.
LaRaSch: Wie wirst du das Rennen angehen?
Sebastian: Ich will einfach in das Rennen gehen und meinen Rhythmus finden. Der Rest ergibt sich dann meistens im Verlaufe des Rennens.
LaRaSch: Was ist das Anspruchsvolle am Crosslauf?
Sebastian: Die Hauptschwierigkeit im Cross ist meiner Meinung nach der eigene Kopf. Crosslauf ist sehr Kraftraubend und tut daher auch irgendwann in den Beinen weh. Die Kunst dabei ist es, trotzdem irgendwie locker zu bleiben und weiter seinen Rhythmus zu laufen.
LaRaSch: Wie passen Crossläufe in das Wettkampfsjahr bzw. welche Rolle spielen sie insgesamt für dich?
Sie passen gut in den Spätherbst, da man sich in dieser Zeit eh meist auf die Grundausdauer konzentriert.
LaRaSch: Liegen sie dir?
Sebastian: Ich hoffe schon! Mein letzter richtiger Crosslauf bei der U20 EM 2014 endete sehr früh, nachdem ich einen meiner Spikes am Start verlor. Daher hoffe ich, dass ich dieses Jahr die Chance haben werde, diese persönliche Schmach wieder gut zu machen.
Dann hoffen wir jetzt, dass der Kopf stark bleibt, die Beine ausdauernd und die Schuhe bis ins Ziel halten. Viel Erfolg!
Wir halten Euch am Wochenende mit Bilder und Ergebnissen auf dem Laufenden.