Wohl kaum eine Langstrecken-DM sorgte im Vorfeld für so großen Diskussionsstoff bei den Athlet*innen:
Aufgrund der aktuellen Corona-Notbremse und den damit verbundenen staatlichen Verordnungen hatte der DLV die Teilnehmer-Felder zur DM in Mainz auf Kader-Athlet*innen und Berufssportler. Dies stieß auf laute Kritik in der Laufszene: Nicht nur an der Maßnahme, sondern auch an der als unzureichend wahrgenommenen Kommunikation des Verbands für und mit den Athlet*innen und des allgemeinen Kadersystems im DLV. Themen, die über die DM hinaus sicher in einem konstruktiven, lösungsorientierten Diskurs verfolgt werden sollten.
Die Kritik könnt Ihr hier nachlesen:
Vom eigenen Verband verraten – Kritik von Holger Freudenberger
Offener Brief: Langstrecken-DM mit willkürlichem Teilnehmerfeld?!
Nichtsdestotrotz ging es für die startberechtigten Athlet*innen am Samstagabend in Mainz um die Deutschen Meistertitel über die Langstrecken.
Die Ergebnisse zeugen von einem starken Niveau im deutschen Langstreckenlauf:
Im Frauenrennen über 10.000m gab es einen Doppelsieg der beiden Schöneborn-Zwillinge (beide LG Nord Berlin). In 32:55,96 min lief Rabea, nur knapp zwei Wochen nach ihrem hervorragenden Marathon in Enschede, zu ihrem ersten Deutschen Meistertitel auf der Bahn. Sie hatte im Ziel knapp7 Sekunden Vorsprung vor Debbie (33:02,87 min), gefolgt von der starken Regensburgerin Domenika Mayer auf dem Bronzerang in 33:17,89 min.
Die U23-Wertung entschied „Newcomerin“ Eva Dieterich vom Laufteam Kassel in hervorragenden 33:39:31 min für sich und kann einen Haken hinter die U23-EM-Norm sowie die Europacup-Qualifikation setzen.
Im Männerrennen über die 25 Stadionrunden bot Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) eine beeindruckende Vorstellung: Stets in der Spitzengruppe mit Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) und Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) laufend, verschärfte er auf den letzten Runden das Tempo und flog scheinbar mühelos zu seiner ersten Deutschen Meisterschaft in neuer Bestzeit von 28:11,31 min. Simon Boch sicherte sich den Vize-Titel in 28:22,75 min vor Samuel Fitwi (29:02,30 min), der am Ende abreißen lassen musste. Alle drei blieben ebenfalls unter der Europacup-Norm von 29:15,00 min.
Den Titel in der U23 sicherte sich Tobias Ulbrich (LG Regio Landshut) in 29:58,98 min.
Weitere Ergebnisse:
U20 Männer | 10.000m
1. Henrik Lindstrot (32:59,32 min)
2. Theodor Schucht (33:03,24 min)
3. Anas Belfqih (33:03,44 min)
U20 Frauen | 5.000m
1. Johanna Pulte (16:29,89 min)
2. Emma Heckel (16:31,45 min)
3. Jule Behrens (16:32,74 min)
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