Der Apfel…
…heißt im Lateinischen „Malus“, was übersetzt „das Böse“ bedeutet. Schließlich sagt man der Frucht nach, sie habe dank ihrer Verführungskunst Adam und Eva zum sündhaften Verkosten angestiftet. Was wiederum für den Menschen bedeutete, dem Paradies den Rücken zu kehren.
Sei es drum. Erst wenn man das Böse kennt, weiß man schließlich auch das Gute zu schätzen. Aber genug mit dieser Märchen-Malerei. Fakt ist: Der Apfel verführt auch heute noch. Statistisch gesehen isst jeder Deutsche gut 25 Kilo Äpfel pro Jahr.
So böshafte Eigenschaften ihm also auch nachgesagt werden… er tut und schmeckt uns scheinbar gut! Mir in den letzten Wochen besonders, was mich dazu bewog, der herbstfarbenden Kugel passend zur Jahreszeit ein paar Zeilen zu widmen.
Der gute Apfel hat mich nämlich nach dem totalen ‚Reset‘ im Darm (durch das Antibiotikum) wieder gerüstet und die Darmflora besonders in den letzten Wochen vor dem Marathon in Frankfurt schonend gewappnet. Ich habe es bereits in einem vorigen Beitrag erwähnt: das Antibiotikum macht im Darm richtig Krawall und tötet nicht nur die bösen Bakterien, sondern auch die guten. Das Ergebnis: Völlige gastrointestinale Verwirrung.
Aber keine Details. Fest steht: Für die letzten Wochen der Marathon-Vorbereitung wäre das ein semi-idealer Zustand gewesen. Aber ich hatte ja den Apfel!
Der wurde jeden Morgen geraspelt, mindestens zehn Minuten stehen gelassen (damit sich in Verbindung mit dem Luft-Sauerstoff das gewünschte Pektin bildet) und mit Zimt verzehrt.
Apfelpektin schützt die durch das Antibiotikum gereizte Darmwand und bindet Bakteriengifte, die unkontrolliert im Darm Unruhe stiften. Schließlich sind auch die guten Streitkräfte nicht mehr in der Lage, in der Vollzahl zu patrouillieren und Abwehr zu leisten. Also wird der Apfel zur Hilfe herangezogen. Die Rinde des Zimtes enthält zusätzlich ätherisches Öl mit Zimtaldehyd, Eugenol, Phenolcarbonsäuren sowie Gerbstoffe, die in der Summe gegen Bakterien und Pilze wirken und die Beweglichkeit (Motilität) des Darmes steigern.
Aber heute bleibt der Apfel der Protagonist. „One apple a day keeps the doctor away“ heißt es ja, also hat er es auch verdient, jetzt mal allein im Fokus zu stehen.
Er ist nämlich nicht nur eine simple Geheimwaffe bei Magen-Darm-Beschwerden, sondern rüstet auch dank der Vitamine (C, B und A) gegen andere potentielle Angriffe. Dafür ist es wichtig, die Schale mitzuessen, wo bekanntlich bei jeder Frucht und jedem Gemüse die meisten wertvollen Inhalstoffe stecken.
Apropos Inhalt… Das finden wir dort noch:
Fruchtsäuren, die sich die Kosmetik bereits zu Nutze macht, weil sie die Kollagenbildung anregen und die Belastbarkeit der Haut fördern. Heißt im Herbst und Winter: Raue Streicheleinheiten ade! Der Apfel schützt nämlich indirekt die Haut von Gesicht und Händen, die beim Laufen oder Radfahren insbesondere zu dieser Jahreszeit gerne mal dem kalten Wind ausgesetzt sind.
Dextrose oder auch Traubenzucker genannt, ist für Sportler ein kurzkettig entscheidender Energielieferant! Wobei der Apfel im Wettkampfsfrühstück lieber draußen bleiben sollte. Die verdünnte Apfelschorle beispielsweise ist hingegen ein geeigneter Trainingsbooster.
Auch bei dem nächsten Inhaltsstoff – der Apfelsäure – sollten wir Sportler jetzt einmal die Ohren spitzen. Diese regt nämlich die körpereigene Energieerzeugung an. Besonders Fibromyalgie-Patienten profitieren davon. Die Fibromyalgie „ist durch Symptome wie Schmerz und Steifigkeit der Gelenke, Kopfschmerzen, Reizdarm, Verspannungen, Müdigkeit und Erschöpfung charakterisiert. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass die lokale Hypoxie in den Muskeln hauptsächlich für dieses Problem verantwortlich ist. Die Hypoxie bedeutet, dass die Versorgung der Muskelzellen des Körpers mit Sauerstoff gestört ist. Als Ergebnis ermüden die Muskeln sehr schnell und das Muskelgewebe erleidet einen Zusammenbruch“ (gesund-info.info). Die Apfelsäure soll in Verbindung mit Magnesium effektiv helfen, da das Duo so die Ausdauer der ermüdeten Muskelzellen erhöht.
Milchsäure spielt ebenfalls für die Haut eine wichtige Rolle, weil sie ein natürlicher Bestandteil im Säureschutzmantel ist, was vor einer Besiedelung mit krankmachenden Bakterien und Hefepilzen schützt.
Gerbsäure oder Tannin genannt, schützt ebenfalls vor Bakterien im Darm und wird bei Durchfall eingesetzt. Das Tannin ist wie das Pektin eine natürliche Arznei gegen Darm-Beschwerden.
Salizylsäure wird wie die Gerbsäure äußerlich bei Hautirritationen und Entzündungen eingesetzt.
Phosphor wiederum ist für uns Sportler ebenso entscheidend, denn er begünstigt den Energiefluss in den Muskeln und aktiviert aufgenommenes oder enthaltenes Kalzium (www.apotheke-homoeopathie.de).
Fazit: Der runde Allround-Künstler gehört also nicht grundlos in die Brotdose bzw. gleich am Morgen gerieben ins Müsli!
Quellen: netdoktor.de, heilkraeuter.de, gesund-info.info