Von den krummen Strecken in Pliezhausen zurück zu den alt bewehrten Wettkampfsgrößen beim 21. Sparkassen Leichtathletikmeeting in Jena. Dort stehen die 3.000m Hindernis jedoch erstmalig mit auf dem Programm.
Wo es die Hürden und Wassergräben beim 34. Internationalen Läufermeeting in Pliezhausen noch über fünf Runden zu bewältigen galt, müssen die Hindernisläufer bzw. Hindernisläuferinnen dieses Mal noch zweieinhalb Runden drauf legen.
Pro Runde stehen im Abstand von 78m insgesamt vier Hürden à 91,4cm für die Männer (bzw. 76,2cm für die Frauen) und ein Wassergraben, der 3,66m lang ist. Die Wasserfläche allein beträgt mindestens 2,50m und beginnt mit einer Tiefe von 70cm, bis sie nach 30cm kontinuierlich abnimmt.
Jene Hindernisse sind es, die zum Einen den besonderen Reiz ausmachen aber zum Anderen die Athleten natürlich extra fordern.
#augenzuunddurch könnte hier schwierig werden bzw. zu dem obligatorischen #ballern kommt ein herausfordernder Rhythmuswechsel.
Das ist es auch, was Kopf und Beine des 24-Jährigen vom Erfurter LAC – Tim Stegemann – an der Disziplin reizt:
Die Technik- und Kraftkomponente. Beides macht den Hindernislauf abwechslungsreich und aufregend. Auch wenn man im Pulk läuft, muss man sich auf die Hindernisse und die einhergehende Technik konzentrieren.
Ein falscher Schritt und die Beine kommen aus dem Takt. Das erkennt man schon von Weitem – entweder durch eine unglückliche Stolpereinlage oder an kurzen Trippelschritten, um die Hürde doch noch mit dem richtigen Bein zu überlaufen.
Die Hürden werden nämlich nicht übersprungen, sondern überlaufen! Dahingehend hat man mich sofort korrigiert. Nach der momentanen Flugphase gilt es nämlich schnell wieder in den Laufschritt zurückzukommen und das Tempo aufzunehmen.
Dass Tim das Laufen in irgendeiner Form liegt, hat sich schon in der Schule gezeigt. Als er 2005 schließlich auf eine sportbetonten Oberschule wechselte, es allerdings nicht in die Fußballklasse schaffte, ging er in die Leichtathletikförderung.
Speziell zum Hindernislauf kam Tim durch seinen alten Trainer Markus Liesicke, der ihn 2008 das erste Mal über die krumme Strecke – 2.000m Hindernis – an den Start gehen ließ.
Seither versucht Tim seine persönlichen Bestzeiten stetig zu verbessern. Seine aktuelle über 3.000m rannte er vergangenes Jahr in Regensburg: 8:39,97min. Der größte persönliche Erfolg allerdings war für ihn bislang der 5. Platz bei der U20 EM.
Um weiter nach vorne zu kommen, setzt Tim auf Kontinuität. Und das lässt sich nur verwirklichen, indem man weiterhin daran arbeitet, verletzungsfrei zu bleiben.
Seinem Motto: „Ehrgeiz sticht Talent“ wird man schließlich nur gerecht, sofern man nicht zwangsläufig durch irgendeine Verletzung ausgebremst wird.
Und wenn sich doch kleine Stolperer einschleichen, hilft ihm seine zuversichtliche Beharrlichkeit, sich nicht so schnell von Rückschlägen unterkriegen zu lassen.
„Step by step, alles benötigt seine Zeit und Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.“
Man könnte auch sagen, dass es schwer werden wird, Tim irgendwann Trübsal blasend in der Ecke kauernd vorzufinden.
Dafür ist der Herr zu gelassen und gut gelaunt. Teils vielleicht etwas zerstreut – wie ein guter Freund über ihn sagen würde – aber übermannt von einem stets sonnigen Gemüt.
Bedeutet im Alltag oder Training: Spaß und gute Laune!
Besonders der Spaß ist beim Leistungssport der wichtigste Faktor!
Jene Zerstreutheit zeigt sich dann auch am Wettkampftag, wo er jedes Mal aufs Neue seine Sicherheitsnadeln vergisst.
Aber auch dann heißt es, Ruhe bewahren. Die kleinen Piexer werden sich kurzfristig schon noch ausfindig machen.
Stichwort Ruhe bzw. Auszeit.
Diese nimmt er sich täglich mit einem kleinen Mittagsschlaf und der mit Kuchen oder einem anderen Gebäck angereicherten Kaffeepause.
Am Nachmittag geht es dann wieder zum Training. Am Abend wird dann reichlich und lecker, meist mit Freunden gekocht, gegessen und ich lasse den Abend einfach ausklingen.
Sein Powerfood: Eine ordentliche Spaghetti Bolognese! Wenn dann am Wettkampftag der MP3-Player schon mal den später notwendigen Rhythmus vorgibt, kann es eigentlich los gehen.
Fast!
Wenn nämlich noch Familie und Freunde mit am Start sind (ob im Wettkampf oder grundsätzlich im Alltag), wird es stets gut ausgehen!
Wir drücken Dir, Tim, und allen anderen am heutigen Wettkampfstag die Daumen. Auf dass der Rhythmus stimmt und die gute Laune im Ziel noch einmal getoppt wird.
Quelle des Beitragsbildes: http://www.lc-jena.com/