Die Tochter des Olympiasiegers (5.000m, 1992 in Barcelona) und heutigen Kabarettisten Dieter Baumann hat nicht nur passende Gene abgestaubt, sondern weiß diese ebenso erfolgreich einzusetzen. Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) machte sich besonders in den vergangene Monaten selbst einen Namen!
Ich glaube mein Vater ist ein toller Mensch, der immer hinter mir steht und stolz auf mich ist. Aber er bleibt in meinen Augen mein Vater und kein Sportler.
Gene hin oder her, entscheidend ist, was Du daraus machst!
Und mit ihrem ungestümen Ehrgeiz packt sie es an und will ihr eigenes Olympische Finale! Denn in Rio war sie bereits am Start und durfte schon ihr eigenes kleines Feuer zünden.
Ihre bisherigen Leistungen über 400m Hürden stellen ihr Ziel natürlich lukrativ in Aussicht. Also scheint die erst 21-Jährige auf einem guten Weg zu sein. Wichtig dabei, auch mögliche Umwege hinzunehmen und dann schnell wieder auf die richtige Spur zu finden. Und ungeduldig wie sich Jackie beschreibt, lässt sie sich dafür auch nicht unnötig lang Zeit.
Man wird zuweilen zwar kurz ausgebremst, muss dann jedoch schnell wieder groß denken und doppelt kontern.
Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.
Wobei sich die Hürden ebenso schwer umwerfen lassen und gekonnt bezwungen werden müssen.
Und das macht für Jackie auch den besonderen Reiz aus:
Einfach weil man zusätzlich zu seinen Gegnern auch noch 10 Hürden hat. Das macht jedes Rennen individuell und eröffnet doch noch ein paar Chancen und Probleme zugleich.
Aber das meistert sie offensichtlich ganz gut! Das zeigte sie zuletzt beim 53. Pfingstsportfest in Rehlingen, wo sie das Rennen über 400m Hürden mit 56,05 gewinnen konnte:
Ich hätte nicht gedacht, dass ich es gewinnen könnte, aber dann habe ich im Rennen selber gemerkt, dass ich echt gut unterwegs bin. Und natürlich freue ich mich über die Zeit.
Ihren Vater hatte es eher auf die längeren Strecken verschlagen, sodass sie ihre teils ausdauernden Genen noch einmal umpolen und lernen musste, „dass es eine Sprintdisziplin ist und das heißt, dass man auch dementsprechend anlaufen muss!“
Als Kopfmensch reflektiert sie immer sehr genau, bewahrt sie sich einen Überblick über potentielle Bremsklötze und legt alles so zurecht, damit es läuft!
Ich glaube, dass ich sehr strukturiert sein kann, wenn ich will. Durch meine duale Karriere mit Uni und Sport ist das glaube ich auch sehr wichtig.
Wenn dann zwischendurch noch Zeit bleibt, nimmt sie entspannt ein Buch zur Hand oder setzt sich ans Klavier. Genießt die Zeit mit Freunden und der Familie bzw. gutes Essen.
Reisen ist auch ein Punkt, das sie gerne mit ins Freizeitprogramm aufnimmt. Aber als Sportlerin kommt sie aufgrund ihrer Leistungen bereits viel rum und darf sich mit der internationalen Konkurrenz messen.
Wir wünschen Dir, dass es genauso weiter geht und dich schließlich bis ins Finale bringt! Und gleich was sich Dir dabei in den Weg stellt (abgesehen von den Hürden) denke an Richard Branson, der einst schrieb:
Laufen lernst du nicht, indem du irgendwelchen Regeln folgst. Du kannst es, indem du es tust und hinfällst.