Am Sonntag steht in Dresden der nächste Marathon an. Das bedeutet 42,195km zwischen Barock und Natur. Für uns ist dieses Mal jedoch der Halbmarathon viel interessanter, denn dort wollen zwei Deutsche – Nic Ihlow (SC DhfK Leipzig) und Philipp Reinhardt (LC Jena) – vorne wieder ein Wörtchen mitreden.
Die beiden Debütanten aus dem Vorjahr treffen in Dresden das zweite Mal auf der 21,1km langen Strecke aufeinander und für beide ist es auch erst der zweite Halbmarathon.
Im vergangenen Jahr lag Nic mit seinen 01:06:02 Stunden noch knapp vor dem eigentlich 3.000m-Hindernisläufer Philipp (01:06:56 Stunden). Allerdings wagte sich dieser ohne spezifische Vorbereitung auf die Strecke. Das macht natürlich neugierig, was der 23-Jährige Philipp im zweiten Anlauf auf Dresdner Asphalt abliefern wird und wer von den beiden dieses Mal vorne liegt.
Die Strecke des Halbmarathons, die gleichzeitig die erste Marathonrunde ist (Start um 10.30 Uhr) ist insgesamt recht flach, dennoch gibt es ein paar Besonderheiten wie beispielsweise ein kleiner Tunnel oder die Elbüberquerungen. Die Marathonläufer beginnen Kilometer 20,5 in Höhe des „Italienischen Dörfchens“ ihre zweite Runde, die sich dann noch einmal zu ca. 35% von der ersten unterscheidet.
Aber zurück zur halben Strecke… Was plant der Vorjahres schnellste Deutsche, um seinen Mitstreiter Philipp erneut hinter sich zu lassen? Wir haben Nic zu seiner Vorbereitung und seinen Renn-Ambitionen befragt.
LaRaSch: Nach deinem Erfolg im Vorjahr, wie gehst du das morgige Rennen an?
Nic: Bei meinen zweiten Start über diese Distanz möchte ich vordergründig meine persönliche Bestzeit verbessern und mich im Optimalfall auch wieder für den B-Kader empfehlen. Daneben steht für mich aber auch der Spaß mit an oberster Stelle.
LaRaSch: Wie verlief die Vorbereitung?
Nic: Nachdem ich diesen Sommer leider nicht verletzungsfrei durchkam, war ich ähnlich wie 2016 auch wieder im Spätsommer in Kühtai. Dort vor Ort habe ich unter guten Trainingsbedingungen meine Wochenumfänge im Vergleich zum letzten Jahr steigern können. Zusätzlich habe ich dieses Jahr, je nach zeitlicher Kapazität etwas Yoga in mein Trainingsplan aufgenommen.
Nachdem sich Nic im Sommer aufgrund seiner Verletzung nicht für die U23 EM qualifizieren konnte, stand der Halbmarathon in der weiteren Wettkampfsplanung fest. Grundsätzlich möchte der 22-Jährige sich in den nächsten Jahren etwas mehr in Richtung Langstrecke und Marathon zu orientieren.
LaRaSch: Was muss man jetzt auf „lang“ berücksichtigen?
Nic: Auf der einen Seite ist es wichtig, besonders am Anfang entspannt zu bleiben, drauf zu achten, dass die Pferde nicht mit einem durch gehen. Dies fällt mir immer recht schwer, aber gerade das macht es so interessant. Auf der anderen Seite sollte man auch nicht zu viel bummeln, denn das bekommt man hinten raus nicht wieder aufgeholt.
LaRaSch: Gibt es Dinge, die du dieses Mal im Rennen anders angehen wirst?
Nic: Letztes Jahr sind wir besonders die erste Hälfte sehr ungleichmäßig gelaufen. Da ich dieses Jahr von meinen Freunden Felix Rüger und Karl Junghannß auf dem ersten Drittel begleitet werde, hoffe ich, dass es diesmal konstant gehalten werden kann.
Wobei typisch Nic ist ja eigentlich…
„Immer auf den letzten Drücker zu sein!“
In diesem Sinne, sind wir gespannt, wer nach dem Endspurt vorne liegt! Viel Erfolg Euch beiden und Danke dir, Nic, für das Interview!