Larasch: Erstmalig wird Larasch den Livestream am Sonntag produzieren und über die Homepage streamen. Dazu wurdest du als Athlet der Larasch-Sportförderung angefragt, ob du dir vorstellen könntest, als Kommentator dabei zu sein. Warst du von der Anfrage überrascht?
Hendrik Pfeiffer: Ich habe mich gefreut, als ich gehört habe, dass larasch das Streaming beim Düsseldorf Marathon übernimmt. Schon im Vorjahr war ich als Kommentator in Düsseldorf im Einsatz war und studiere zudem Journalismus. Dadurch bringe ich schon eine gewisse Erfahrung mit und habe direkt zugesagt. Da mein Trainingsstand nach der längeren Verletzungspause noch nicht für einen Angriff auf den DM-Titel ausreicht, freue ich mich, auf diesem Wege trotzdem hautnah beim Zieleinlauf dabei sein zu können. Außerdem ist das Streaming von so einem großen Event ein echter Meilenstein für da larasch und ich freue mich, dass das Projekt so gut wächst.
Wie hast du dich auf deine Rolle vorbereitet, gemeinsam mit Sebastian Reinwand und Jan Wochner den Marathon zu kommentieren?
Da ich viele der Top-Starter persönlich kenne und in Person von Tom Gröschel sogar mein Trainingspartner der Topfavorit auf den DM-Titel ist, bringe ich viel Insiderwissen mit, was auch für Sebastian gilt. Wir versuchen, für die Zuschauer möglichst viel davon einfließen zu lassen. Natürlich ist auch hilfreich, dass wir selber Leistungssportler sind und schon den Düsseldorf Marathon erfolgreich gefinished haben, sodass wir auch bezüglich des Streckenprofils und Zwischenzeiten Insider-Einblicke geben können. Wichtig ist für uns zudem, am Tag vor dem Rennen mit den Top-Athletinnen -Athleten zu sprechen und Infos vom Orga-Team zur Veranstaltung einzuholen. Gemeinsam mit dem larasch-Team haben wir einen Regieplan erstellt, da der Livestream durch speziell für das Event produzierte Beiträge noch unterhaltsamer gestaltet werden wird.
Wir werden dich jedoch erst ab ca. 11 Uhr hören, da du vorher noch Tempo für Tom Gröschel machen wirst. Wie kam es zu dieser kurzfristigen Entscheidung? Was traust du ihm zu?
In der Tat kam es recht kurzfristig zu dieser Entscheidung. Als wir mit den Planungen für den Livestream begonnen hatten, war nicht absehbar, dass ich bis Ende April schon wieder so gut im Training sein würde wie ich es jetzt bin. Zudem suchte der Veranstalter in den Tagen vor dem Rennen noch nach Tempomachern. Da ich Tom bei einen großen Teil seiner Marathonvorbereitung begleitet habe und wir auch abseits des Sports befreundet sind, will ich ihm auf seinem Weg zur Titelverteidigung nach Kräften helfen und die Gruppe gut durch die ersten 20 Kilometer bringen. 2016 war Tom für mich an gleicher Stelle ebenfalls an meiner Seite und hat mir bei der Erfüllung der Olympia-Norm geholfen. Dieser Team-Spirit ist mir sehr wichtig und zeichnet unsere Trainingsgruppe in Wattenscheid aus. Wir haben uns beide sehr gefreut, dass larasch uns diese Chance gibt und den sportlichen Erfolg der deutschen Athleten immer als oberste Priorität sieht. Für mich geht es dann direkt von der Strecke zum Kommentieren.
Auf was freust du dich mehr, das Tempomachen oder das Kommentieren danach?
Eine schwierige Frage, da an diesem Tag meine Sportkarriere als Marathonläufer und berufliche Zukunft als Journalist zusammenkommen. Ich denke, der schönste Moment wird sein, wenn die Gruppe in der angestrebten Zeit über die Ziellinie läuft. Denn dann können wir diesen Erfolg kommentieren und ich kann mich gleichzeitig freuen, als Tempomacher ein bisschen dazu beigetragen zu haben.
Nach deiner langen Verletzungspause ist es sicher gleichzeitig ein Standortbestimmung. Sollte sich das Tempo über die halbe Strecke für dich einigermaßen locker anfühlen?
Nach meiner einjährigen Wettkampfabstinenz ist es natürlich hochinteressant zu sehen, was ich mit den paar Wochen Training in den Beinen bereits leisten kann. Ich halte es für realistisch, Kilometer 20 zu erreichen, denn sonst hätte ich die Aufgabe als Pacer abgelehnt. Die Trainingswerte deuten aber darauf hin. Ich rechne nicht damit, dass es allzu locker wird, denn um bei einem Tempo um 3:10/km locker zu bleiben, fehlt mir noch viel Training. Deshalb habe ich auch kein Problem damit, mich zu verausgaben. Ich sehe Düsseldorf als ersten härteren Test abseits des Trainings. Generell gilt: Ich bleibe auf der Piste, solange ich der Gruppe einen Nutzen biete oder mich mein Trainer rausholt.
2016 hast du ein sensationelles Rennen in Düsseldorf abgeliefert. Was macht die Veranstaltung so attraktiv und bestzeitentauglich?
Ich bin mir sicher, dass ich am Start einen kleinen Gänsehautmoment haben werde, denn die Olympiaquali beim Debüt war sicher einer der größten Erfolge meiner Karriere. Kaum jemand hat damit gerechnet. Genau das macht Düsseldorf reizvoll. Die Strecke ist flott, was auch Tom im vergangenen Jahr bewiesen hat, doch sie wird in der öffentlichen Wahrnehmung gefühlt etwas unterschätzt. Die einzigen Hindernisse sind eigentlich nur die Rheinbrücken und eine kleinere Eisenbahnbrücke. Ein großer Gegenspieler kann allerdings der Wind werden. Um ihn möglichst lange von den Läufern fernzuhalten, sind gute Pacer entscheidend. 2016 hatte ich tolle Pacer. In diesem Jahr hoffe ich, möglichst lange die Gruppe zu schützen, auch wenn ich jetzt noch nicht das Leistungslevel erreicht habe, das ich schon hatte.
Das steigende Engagement der Wirtschaft im Nachwuchsbereich ist eine tolle Entwicklung, die für beide Seiten einen Mehrwehrt bietet. Während der Athlet durch Produkte oder finanzielles Sponsoring profitiert, nutzt dem Unternehmen solch ein Sponsoring vor allem bei der Imagepflege und im Falle eines Ausrüsters auch beim Testen und Bekanntmachen von Produkten. Das Potenzial in einem wirtschaftlich starken Land wie Deutschland ist enorm. Vor allem in Zeiten geringer Unterstützung seitens der Politik und fehlender finanzieller Mittel der Verbände können solche Kooperationen den Leistungssport in Deutschland stark voranbringen. Beide Welten – Leistungssport und Wirtschaft – sind vom Streben nach Fortschritt geprägt und passen deshalb sehr gut zusammen.
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