Danke an den wunderschönen Februar-Frühling, den ich hier so toll zum Training an der frischen Luft nutzen konnte. Spinni steht unbenutzt im Schlafzimmer, denn bei Temperaturen über 3 °C fahre ich draußen und die wurden im Februar bei Weitem übertroffen, ja, ich konnte sogar an drei Tagen an meinem „kurze Radhosen Bein – Abdruck“ arbeiten! Unverständlicherweise waren die Freibäder trotz Tagen mit bis zu 20°C noch geschlossen ?? Dafür wäre ich fast meine erste 100km Rennradtour gefahren, wäre das nicht dieses Problemchen (= Pipiiii müssen, aber Trägerhose an) gewesen, hätte ich sie definitiv vollgemacht, so fehlten 4 Kilometer, aber gut, auf die kommt es jetzt auch nicht an. Noch nicht ??
Jetzt im März ist leider das miese Winter Wetter zurück und ich beneide wirklich jeden, der Fotos aus seinem Trainingslager im Süden postet. Besonders diese Außenpool Bilder mit blauem Himmel und Sonnenschein, naja, aber auch die mit den Triathleten in kurzen Radklamotten bewirken in mir ein „da will ich jetzt auch sein!!“ – Gefühl.
Aber was soll man machen, als Lehrerin ist man an die Osterferien gebunden und in denen werde ich zusammen mit Freunden ein Heimtrainingslager machen und auf gutes Wetter bauen. Daher soll es sich jetzt ruhig schön austoben, das schlechte Wetter. Das tut es auch mit Sturm und Regen, Regen, Regen. Kann man auch positiv sehen: So ein ordentlicher Gegenwind härtet ab und ist sowohl beim Radfahren als auch beim Laufen ein toller Trainingspartner, Körperstabi-Training beim Balance halten im Seitenwind inklusive. Schlammschlachten beim Laufen mag ich sowieso. Früher im Laufverein war der Winter die Zeit, wo wir das härteste Training absolviert haben, da bin ich also abgehärtet. Ich trage auch gerne Stirnbänder und lange Laufhosen…wiederentdeckt habe ich die Windweste als perfektes Kleidungsstück, sie schützt die Bronchien (mit denen ich dann doch kurz zu tun hatte, *hust) vorm Auskühlen.
Weil ich im Februar keinen einzigen Wettkampf hatte und etwas auf Entzug war, sind wir Anfang März zum Belgenbach Trail in die Eifel angereist und konnten das dann mit einem Besuch bei der Familie verbinden. Auf dem Hinweg im Auto fragte ich mich schon, ob der Lauf wohl eventuell aufgrund des starken Windes abgesagt werden würde, aber die Eifler kennen da nix. Auf der Strecke, die durch das Monschauer Belgenbachtal führt, bekam man auch wirklich eher nichts von dem Wind mit – denn man hatte andere Probleme: Es ging zugleich nach dem Start, den ich quatschender Weise leider etwas verpeilt habe und von weit hinten erstmal hinter einem Pulk von Läufern gefangen war, steil runter und über den ersten Fluss. Die Harten kürzten bereits hier einfach durch das Wasser laufend ab, aber ich wollte nicht früher nasse, kalte Füße bekommen, als nötig und bin erstmal schön über die Brücke hinter dem Pulk hergelaufen. Sobald es das erste Mal hoch ging, konnte ich einige Läufer überholen und mich vor Gaby, meine Teamkollegin, setzen. Wir sind dann bis kurz vorm Ende zusammengeblieben, ich hinter ihr herhechelnd, wohl bergab immer eher etwas vorsichtiger, weil ich mir wirklich jetzt keine Verletzung holen wollte. An den wenigsten Stellen konnte man normal laufen, ständig ging es über Wurzeln, Steine, Moos, Wiesen, durch Flüsse und teilweise so steil hoch, dass man sich an einem Seil hochzog oder so steil herunter, dass unten in der Kurve ein Helfer stand, der die Läufer auffing, damit sie nicht den Hang herunterstürzen – Danke dafür an dieser Stelle, denn ich wäre so eine Herabstürzende gewesen. Gaby ging dann leider vom ganzen Flussqueren der Schnürsenkel auf, sodass sie mir nicht mehr folgen konnte. Alleine laufend musste ich mich noch mal mehr konzentrieren, um zu sehen, wo überhaupt die Strecke lang führte. Die nächsten Läufer waren etwas entfernt. Die letzten zwei Kilometer zum Ziel führten bergauf, sodass ich hier noch mal meine Winzling-Körpergrößen-bedingte Berglaufkompetenz einsetzen und an meine Teamkollegin Astrid heranlaufen konnte. Da es nur ein Spaßlauf und keine Weltmeisterschaft war ?? beschlossen wir, zusammen Hand in Hand ins Ziel zu laufen und landeten beide hinter der starken Nora Schmitz auf Platz zwei. Es hat wirklich großen Spaß gemacht und ich war vor allem deshalb so zufrieden mit dem Lauf, weil ich mich richtig anstrengen konnte. Dass der Kampfgeist zurück ist, ist ein gutes Zeichen ??