Die Corona-Pandemie schränkt auch die Sportmöglichkeiten von Kindern ein. Für Düsseldorfer Profisportler um Maximilian Thorwirth war dies ein unhaltbarer Zustand. Sie riefen das Projekt „Kein Sport. Keine Medaillen. Gibt’s nicht!“ ins Leben.
Die Idee kam Maximilian Thorwirth in einem ruhigen Moment zwischen seinen Trainingseinheiten. Dass der Düsseldorfer Leichtathlet als Profisportler weiterhin alle Sportanlagen nutzen darf, während begeisterten Kindern reihenweise die Bewegungsangebote wegbrechen, löste in ihm moralische Skrupel aus. „Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich trainieren kann und andere nicht. Dann habe ich mir recht schnell vorgenommen, dagegen etwas zu unternehmen anstatt nur zu meckern“, berichtet der 25-Jährige.
Kurz darauf war das Projekt „Kein Sport. Keine Medaillen. Gibt’s nicht!“ geboren. Gemeinsam mit vier weiteren Sportlern aus dem Düsseldorfer Stockheim Team arbeitete Thorwirth sportliche Herausforderungen für Schülerinnen und Schüler im Alter von 8 bis 12 Jahren heraus. Neben dem Athleten des SFD 75 Düsseldorf sind bei dem Projekt Olympia-Teilnehmer wie Karla Borger und Julia Sude (Beachvolleyball) sowie Leonie Menzel (Rudern) und Johannes Frey (Judo) dabei.
Es entstanden vier Herausforderungen in den Bereichen Gleichgewicht, Kraft, Athletik und Ausdauer, das Quintett dokumentierte auf einem Handout. Wer auf diesem seine Leistungen in den Challenges notiert, zusätzlich erklärt, wieso er und sie Sport treibt und dies schließlich mit einem frankierten Rückumschlag zum SFD 75 schickt, erhält eine Ehrenmedaille zurück.
Maximilian Thorwirth sagt: „Ich habe an verschiedenen Stellen immer wieder mitbekommen, wie schwer es Kinder derzeit haben, Sport zu treiben. Bei unserer Aktion war uns wichtig, die Vielfalt der Sportarten zu berücksichtigen. Das ist uns sehr gut gelungen. Wir hoffen, mit dieser Aktion einen kleinen Motivations-Boost zu geben und mit der Medaille ein Lächeln in die Gesichter der Kinder zaubern zu können.“
Die ersten Rückmeldungen auf das Projekt, das am 7. Dezember startete, sind positiv. Auch Schulen sind interessiert, in Zeiten des nur eingeschränkt möglichen Sportunterrichts die Challenge in den Unterricht einzubinden. Die Challenge soll noch bis zum Ende des Lockdowns weitergeführt werden. Bis vor Weihnachten konnten die Düsseldorfer Sportler bereits rund 150 Medaillen verschicken.