Ab morgen steht auch hier in der Larasch-Community alles im Zeichen der Leichtathletik-EM in Berlin. Natürlich liegen bei uns vor allem die Lauf-Entscheidungen der Lang- und Mittelstrecken im Fokus. In unserer Vorschau haben wir zusammengefasst, wer an welchem Tag erstmals ins Geschehen eingreift, was Euch in den einzelnen Wettbewerben erwartet und welche Chancen sich die DLV-Athleten ausrechnen können…
Montag
(keine Laufwettbewerbe)
Dienstag
50km Gehen Frauen (Finale)
Ohne deutsche Beteiligung
50km Gehen Männer (Finale)
Auf der längeren Geh-Distanz fehlt den deutschen Männern ein wenig der Anschluss an die Top-Spitze. Das kann aber auch ein Vorteil sein, um die Konkurrenz ganz unverblümt zu ärgern. Favoritenrollen kommen Karl Junghannß, Carl Dohmann und Nathaniel Seiler nicht zu, aber durch die Heimspiel-Atmosphäre, die die Geher ja schon aus Distanzgründen garantiert am längsten genießen dürfen, gelingen möglicherweise trotzdem starke Leistungen.
800m Frauen (Vorlauf)
Über die zwei Stadionrunden ist Christina Hering die einzige Athletin, die der DLV ins Rennen schickt. Das ist eine absolute Sonderstellung: In jedem anderen Lauf-Wettkampf sind ansonsten mindestens zwei, meistens aber sogar alle drei EM-Startplätze belegt. Nichtsdestotrotz muss sich Christina nicht verstecken und kann durchaus eine Finalplatzierung anstreben. Vielleicht geht ja dann, beflügelt vom heimischen Publikum, sogar noch ein bisschen mehr…
3000m Hindernis Männer (Vorlauf)
„Nichts ist unmöglich“, sollte die Devise für Frontmann Martin Grau über die Hindernisse im Berliner Stadion heißen. Mut wird belohnt, der kann sich oft aber auch darin auszeichnen, nicht zu früh eine Attacke zu starten, um Kräfte für die letzten Runden zu sparen. Patrick Karl und Johannes Motschmann dürfen bei ihrem ersten internationalen Start außerhalb der Jugendklassen Erfahrungen sammeln. Schafft es einer von beiden ins Finale, ist das mehr als ein toller Erfolg.
10 000m Männer (Finale)
Die Zeichen stehen auf Sieg, das ist klar, wenn man die europäische Bestenliste betrachtet. Dort steht Richard Ringer ganz oben – und da möchte er auch in Berlin hin. Wird ihm das vor heimischem Publikum und den Augen unzähliger TV-Zuschauer gelingen? Der Druck dürfte enorm hoch sein, aber Richard ist eine Kämpfernatur und wird bis zum letzten Meter alles geben, ebenso wie seine Teamkollegen Amanal Petros und Sebastian Hendel.
Mittwoch
1500m Männer (Vorlauf) – 12:05 Uhr
Wie weit geht es für Timo Benitz, Homiyu Tesfaye und Marius Probst? Mit ihren Saisonbestleistungen muss sich das Trio in der europäischen Bestenliste keineswegs verstecken, bekommt aber dennoch gewaltig Druck von oben. Fürs Finale wird schon im Vorlauf eine Top-Leistung gefragt sein – wir drücken den Jungs die Daumen!
800m Frauen (Semifinale) – 19:55 Uhr
Über die zwei Stadionrunden ist Christina Hering die einzige Athletin, die der DLV ins Rennen schickt. Das ist eine absolute Sonderstellung: In jedem anderen Lauf-Wettkampf sind ansonsten mindestens zwei, meistens aber sogar alle drei EM-Startplätze belegt. Nichtsdestotrotz muss sich Christina nicht verstecken und kann durchaus eine Finalplatzierung anstreben. Vielleicht geht ja dann, beflügelt vom heimischen Publikum, sogar noch ein bisschen mehr…
10 000m Frauen (Finale) – 20:40 Uhr
Ein junges Team mit großen Ambitionen: Natalie Tanner ist gerade einmal Jahrgang 1995, Anna Gehring ein Jahr und Alina Reh noch zarte zwei Jahre jünger. Nichtsdestotrotz sind alle drei international erfahren und taff genug, bei einem vermutlich von Taktik-Spielchen geprägten Rennen nicht die Nerven zu verlieren. Das Potenzial für einen Platz unter den Top-10 haben alle drei – doch was auf dem Blatt steht, muss bei einer Meisterschaft auch erst einmal auf die Bahn gebracht werden. Und dass es über die 25 Stadionrunden nicht unbedingt um die schnellste Vorleistung geht, wissen auch Anna, Alina und Natalie.
Donnerstag
800m Männer (Vorlauf) – 11:30 Uhr
Um Medaillen werden Benedikt Huber, Marc Reuther und Christoph Kessler vermutlich nicht kämpfen. Das würde an eine faustdicke Überraschung grenzen. Allerdings dürfte es aufgrund der Vorleistungen besonders spannend sein, wer im Dreiergespann das Finale erreicht und wer frühzeitig nicht mehr ins Renngeschehen eingreifen kann. Dabei kommt es nicht nur auf die Form, sondern oft auch auf Glück an. Wer erwischt einen schnellen Lauf, wer ein Bummelrennen? Wir sind gespannt…
Finale 3000 Meter Hürden – 21:20 Uhr
Ohne Deutsche Beteiligung
Freitag
1500m Frauen (Vorlauf) – 12:00 Uhr
Die anfangs der Saison verletzungsgeplagte Konstanze Klosterhalfen weicht für die EM auf die längere 5 000m Distanz aus. Ohnehin ist Diana Sujew in diesem Sommer schon schneller gelaufen und könnte sich mit einem Rennen im Bereich ihrer Bestleistung zumindest im Finale wiederfinden. Dass auch Hannah Klein eine Kämpfernatur ist, wenn es um internationale Meisterschaften geht, hat sie im vergangenen Jahr mit einem absolut überraschenden WM-Finalplatz bereits eindrucksvoll gezeigt. Wir wünschen uns eine Wiederholung – und dass auch Caterina Granz sich so teuer wie möglich verkauft!
3000m Hindernis Frauen (Vorlauf) – 12:25 Uhr
Gesa Felicitas Krause, Elena Burkard, Antje Möldner-Schmidt und Jana Sussmann – das ist das Damen-Aufgebot für das Hindernis-Rennen in Berlin. Und die Ausgangsbedingungen könnten nicht unterschiedlicher sein: Gesa möchte als Siegerin von Amsterdam 2016 ihren Titel unbedingt verteidigen, hat allerdings eine bisher eher schwierige Saison hinter sich. Elena Burkard hat in diesem Jahr dagegen einen enormen Leistungssprung gemacht, ist sogar schon ein klein bisschen schneller gelaufen als Gesa. Antje Möldner-Schmidt ist die Europameisterin von Zürich 2014 und auf ihrem Comeback seit vergangenem Winter scheint sie noch immer viel Potenzial nach oben zu haben. Jana Sussmann hat in diesem Jahr allerdings auch nur eine minimal langsamere Bestleistung vorzuweisen und kann bei ihrer dritten EM ebenfalls eine Finalteilnahme anstreben.
Nachmittagsession
800 Meter Männer (Semifinale) – 19:32 Uhr
1500 Meter Männer (Finale) – 21:50 Uhr
Samstag
20km Gehen Frauen (Finale) – 09:05 Uhr
Leistungsmäßig nah beieinander aber leider weit abgeschlagen von der Spitze liegen Emilia Lehmeyer, Teresa Zurek und Saskia Feige. Nichts destotrotz werden alle drei in der Sommerhitze alles geben, um das deutsche Geherteam auch in den Damen-Wettbewerben so teuer wie möglich zu verkaufen. Das 50km-Rennen der Frauen findet schließlich als einziger „Lauf-Wettbewerb“ bereits ohne deutsche Beteiligung statt.
20km Gehen Männer (Finale) – 10:55 Uhr
Oben an der Spitze ist die Luft besonders dünn: Die Top-10 der europäischen Bestenliste liegen bei den Gehern auf der „kürzeren“ Distanz nahe beieinander. Das kann zum Verhängnis, aber auch zur Chance für das ganz große Rennen werden. Christopher Linke hat auf jeden Fall das Zeug dazu, das Training lief gut und er ist bereit für den Kampf vor Heimpublikum. Wir sind optimistisch und drücken natürlich ebenso Hagen Pohle und Nils Brembach die Daumen.
5000m Männer (Finale) – 20:55 Uhr
So viel steht fest: Richard Ringer will in Berlin liefern. Und dass er nicht nur über 10 000m, sondern auch über die 5 000m zur europäischen Spitze zählt, wird er mit Sicherheit unter Beweis stellen wollen. Wie sehr ihm das erste und längere Rennen vom Dienstag dabei in den Beinen steckt, wird sich zeigen. Vielleicht können Florian Orth und Marcel Fehr ja die Fahne hochhalten, falls Richard und Amanal die Strapazen der langen Saison und des EM-Doppelstarts gegen Ende zu spüren bekommt.
800m Männer (Finale) – 20:30 Uhr
Sonntag
Marathon Frauen (Finale) – 09:05 Uhr
Mit Anja Scherl und Franzi Reng haben die Älteste und die Jüngste im Frauenteam das Rennen absagen müssen. Der Verlust ist vor allem deshalb schmerzlich, da nun alle drei verbleibenden Starterinnen Katharina Heinig, Laura Hottenrott und Fabienne Amrhein sicher durchkommen müssen, um überhaupt in der Europacup-Wertung berücksichtigt zu werden. Gerade hinter Fabienne, die erst vor kurzem einen Radunfall mit Armverletzung erlitt, steht ein großes Fragezeichen.
Marathon Männer (Finale) – 10:00 Uhr
Vor allem für die Männer könnte der Marathon eine Hitzeschlacht werden: Sie starten noch eine Stunde später als die Frauen. Wird dies für die deutschen Athleten zum Verhängnis, oder werden sie mit den Bedingungen zurechtkommen? Ein ideales Trink- und Kühlkonzept soll schon ausgeheckt worden sein, böse Überraschungen sollte es da am Ende also keine geben. Dennoch ist der Abstand zur absoluten Spitze für alle sechs Starter (inklusive Europacup-Wertung) groß genug. Philipp Pflieger darf sich allerdings mindestens Top-10-Chancen ausrechnen und könnte bei ähnlich erfreulichen Resultaten bei seinen DLV-Kollegen Marcus Schöfisch, Tom Gröschel, Sebastian Reinwand, Jonas Koller und Philipp Baar die Mannschaft zu einer Team-Medaille führen.
5000m Frauen (Finale) – 20:15 Uhr
Was können Denise Krebs und Konstanze Klosterhalfen? Für beide Athletinnen sind die 5000m bislang eher eine Überdistanz gewesen. Umso spannender wird es sein, ob ihnen vielleicht genau deswegen die Spritzigkeit und Schnelligkeit am Ende zu Gute kommen wird. Geht man schlicht nach den Listenplätzen, sind sie von der Spitze weit entfernt. Doch wie auf den meisten Distanzen zwischen 1500m und 10000m handelt es sich fast ausschließlich um dieselben Personen und somit dürfte am Ende vor allem derjenige die Nase vorne haben, der am taktisch klügsten pokert. Wie weit vorne Konstanze und Denise liegen werden, bestimmt also bei weitem nicht nur die Form.
1500m Frauen (Finale) – 20:00 Uhr
3000m Hindernis Frauen (Finale) – 20:55 Uhr
Einige weiterführende Links zur EM in Berlin:
Den offiziellen Zeitplan mit allen genauen Startzeiten findet ihr hier.
Genauere Infos zu den ersten „European Games“, in deren Rahmen die Leichtathletik-EM, aber auch einige weitere Europameisterschaften anderer Sportarten ausgetragen werden, findet ihr hier.