Jede Woche möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
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Radsport: Comeback auf dem Sachsenring
Am Pfingstmontag fuhren ca. 60 Fahrer der Eliteklasse im deutschen Radsport um den Titel bei einem der wichtigsten Profi-Rennen in Deutschland. Auf der 3,5km langen Rennstrecke des Sachsenrings schenkten sich die Fahrer, die über die 35 Runden mehr als 3.000 Höhenmeter sammelten, keine Sekunde. Erst im Zielspurt der ersten Ausreißergruppe entschied Tobias Nolde das 122km lange Rennen in 3:10:29h für sich.
Gleich dahinter durfte sich sein Mannschaftskollege Immanuel Stark vom Team P&S-Metalltechnik über Platz zwei und somit einen Doppelsieg für die Thüringer freuen. Komplettiert wurde das Podium von Stefan Brandlmeier vom Team Hrinkow Advarics Cyclean
Lediglich 27 der 50 gestarteten Fahrer erreichte das Ziel, da sich recht schnell ein Ausscheidungsrennen abzeichnete und überrundete Fahrer von der Strecke genommen wurden.
Das erste nationale Radrennen fand ohne Jedermann-Rennen und unter besonderen Corona-Hygienemaßnahmen statt: So wurde beispielsweise in einer Art Grand-Prix-Formation, wie man sie im Motorradsport kennt, gestartet, Teamfahrzeuge mussten mit ausreichend Abstand geparkt werden und auch die Startnummern-Ausgabe erfolgte je Fahrer einzeln.
Ein funktionierendes Konzept und erster Schritt für hoffentlich weitere Wettkämpfe für den Elite-Radsport in Deutschland.
Hier geht es zu den offiziellen Ergebnissen
Hier geht es zur Doku des Teams P&S-Metalltechnik vom internationalen Sachsenrringrennen 2018
Radsport: Emanuel Buchmann erklettert im Ötztal den Everest
„Everesting“ nennt sich die Herausforderung, bei der die 8848 Höhenmeter des Mount Everest mit dem Rad erklommen werden. Buchmann meisterte diese Challenge in einer reinen Fahrzeit von 7:28 Stunden und stellte damit einen inoffiziellen Weltrekord auf.
Inoffiziell: Ganz richtig, denn um als offizieller Rekord gültig zu sein, müssen alle Höhenmeter am gleichen Anstieg gesammelt werden.
Den Rekord hält also weiterhin der US-amerikanische Mountainbiker Keegan Swenson in 7:42 Stunden.
die Rekordjagd war jedoch von Beginn an nicht Buchmanns Absicht: Er trat zugunsten des deutschen Kinderhilfswerks und des KJC Ravensburg und für eine besondere Trainingsherausforderung in die Pedale.
„Wir wollten natürlich schon, dass eine gute Zeit herauskommt, aber das war nicht das primäre Ziel. In erster Linie ging es darum, diese Höhenmeter zu schaffen und zu schauen, wie er darauf reagiert“ so Buchmanns Trainer Dan Lorang.
Der Tour-Vierte reagierte auf die Höhenmeter im Ötztal, das Radsportlern durch den legendären Alpenmarathon „Ötztaler“ nur allzu gut bekannt ist, scheinbar sehr gut: Nach moderatem Beginn mit ca. 270 Watt Leistung zu Beginn des Projekts erhöhte Buchmann seine Wattzahl kontinuierlich bis auf 320 Watt.
Einen ausführlichen Bericht findet Ihr bei Eurosport
Laufen: Mocki im Mutterglück
„Wenn aus Liebe Leben wird, bekommt das Glück einen Namen!“
Mit diesem Zitat und einem Foto des Babyfußes ihrer neugeborenen Tochter Ruby lies Sabrina Mockenhaupt-Gregor ihre Community am 27. Mai an ihrem Glück teilhaben.
Nachdem die frischgebackene Mutter im Kreis der Familie Ruhe und Kraft fand, sprach sie von einer durchaus komplizierten Geburt, die aufgrund einer Fehllage des Kopfes ihrer Tochter letztendlich mit einem Kaiserschnitt erfolgreich war.
Wir gratulieren der Frohnatur Mocki ganz herzlich zu einem gesunden „Wonnebrocken“ und wünschen der kleinen Familie alles Gute.
Der natürliche Lauf der Zeit: Lebensinhalte ändern sich!
Noch 2016 haben wir die Frohnatur Sabrina Mockenhaupt bei ihrer unmittelbaren Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rio mit der Kamera begleitet.
Laufen: Schweiz rennt 25 Mal um die Welt
„One Million Run“ haben die Initiatoren, u.a. das Leichtathletik-Weltklasse Meeting Zürich, ihr Projekt betitelt. Ziel der Initiative war es, am Pfingstwochenende eine Millionen Kilometer in Laufschuhen, den Wanderstiefeln oder auch im Rollstuhl zu sammeln.
Ein symbolischer Lauf aus dem Lockdown, bei dem die Teilnehmer zugunsten der Schweizer Sporthilfe spenden konnten.
Gesagt, getan: Über 80.000 Aktive folgten dem Aufruf der Initiatoren und Testimonials wie Eishockey-Profi Damien Brunner (EHC Biel) oder der Biathlon-Schwestern Aita, Elisa und Selina Gasparin, sodass am Ende der 48-h-Frist stolze 1.115.744 km zubuche standen.
Hier geht’s zur offiziellen Website
Eine ähnliche Aktion plant morgen (3.6) zum Weltradtag Andre Greipel, jedoch mit dem Fahrrad!
Triathlon: Aussicht auf Challenge-Championships 2020?!
Die Meisterschaft der Challenge-Serie war ursprünglich für das vergangene Maiwochenende geplant. Die Veranstalter hatten das Triathlon-Highlight aufgrund der Corona-Pandemie schon frühzeitig auf den 16. August 2020 verschoben und erwägen nun ein reines Profi-Rennen in Samorin (Slowakai).
Das Team um Challenge-CEO Jort Vlam möchte durch das „Abspecken“ zu einer reinen Profi-Veranstaltung zumindest den Elite-Athleten ein Wettkampfhighlight bieten. Ein Event für alle Athleten und Agegrouper ist aufgrund der weltweiten Corona-Beschränkungen und Reisewarnungen ohnehin nicht durchführbar.
Dass am Termin 16. August weiterhin festgehalten wird ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass eine Verschiebung ins Jahr 2021 die Challenge Family vor noch größere Herausforderungen stellen würde. Eine Entscheidung soll bis spätestens 01. Juli in Kooperation mit dem Veranstaltungsort und allen beteiligten Behörden fallen.
Für die amtierenden Challenge-Champions, Lucy Charles-Barclay und Sebastian Kienle, und viele weitere Profi-Triathleten sicher ein interessantes Datum.
Hier geht’s zum Eventporträt der Challenge Roth 2019
Doping: Tour 2016 und 2017 im Fokus der Ermittler
Von Erfurt bis Paris: Die Ermittlungsergebnisse der Operation Aderlass ziehen immer weitere Kreise.
Der UCI nutzt die Chance neuer Analyseverfahren, um potenzielle Dopingsünder zu entlarven. Der Weltverband gab nach eigenen Angaben eine Untersuchung von Tour-Proben aus den Jahren 2016 und 2017 bei der CADF in Auftrag.
Konkreter Anlass: Im Zuge der umfangreichen Ermittlungsergebnisse der Operation Aderlass stellte sich heraus, dass auf vor allem in diesem Zeitraum existierende, aber noch nicht im Labor nachweisbare Verbotene Substanzen nun getestet werden kann. Entsprechende Proben würden nun analysiert.
Auf das Ergebnis darf man gespannt sein. Ebenso auf die weiteren Entwicklungen im voraussichtlich im Herbst beginnenden Prozess gegen den Erfurter Sportmediziner Mark S., der jahrelang ein umfangreiches Dopingnetzwerk im europäischen Profi-Sport geknüpft hatte. Bisher zog die umfangreiche Investigativarbeit von Doping-Journalisten wie Hajo Seppelt erstaunlich, man möchte sagen, bedenklich wenige Konsequenzen für in das Netzwerk verstrickte Akteure nach sich.
Weitere News zur Operation Aderlass gibt es bei sportschau.de
Unsere Empfehlungen
Trotz zunehmender Lockerungsmaßnahmen wird die Wettkampfabstinenz im Spitzensport, vor allem aber im Breitensport wohl noch eine ungewisse Zeit andauern.
Um die Dauer zu verkürzen haben wir einige Videos mit Highlights aus dem Ausdauersport für Euch herausgesucht:
Laufen: US-Rekord über 10.000m von Chris Solinsky: Gänsehaut-Feeling garantiert!
Laufen: NN Running Team und die Kunst des Longruns: So trainiert Afrikas Marathon-Elite
Radsport: Taktik- und Sprint-Ass Peter Sagan: Einblick hinter die Kulissen
Weitere News
Laufen: Schweizer Hindernis-Ass Fabienne Schlumpf wechselt auf die Straße.
Die EM-Zweite der EM 2018 in Berlin wird voraussichtlich im April 2021 ihr Marathon-Debüt geben und versuchen, noch auf den Olympiazug nach Tokio aufzuspringen.
Hier geht’s zur Meldung bei swissinfo
Radsport: BDR plant zweite virtuelle Rennserie.
Nachdem die ersten 5 Rennen der GCA Liga im Zwift-Kosmos auf breiten Zuspruch stießen, plant der Verband eine zweite Serie mit Rennterminen am 06., 13. und 20. Juni 2020 sowie mehreren Rennklassen geben.
Weiter Infos auf radsport-news
Skilanglauf: Offizielle Kadernominierungen
Der DSV sowie weitere europäische Ski-Verbände haben ihr Kaderaufgebot für die Saison 2020/2021 festgelegt.
Zur Übersicht auf xc-ski.de
Olympia: Günter Gebauer mit fundierter Olympiakritik
Auf 100 Seiten überzeugt der seit Kindesbeinen für Olympia begeisterte Philosoph und Sportsoziologe mit Prägnanz, Fachkenntnis in seiner Kritik zu dem, was bei Olympia alles falsch läuft.
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