Jeden Montag möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
Zu den Themen der letzten Wochen
Soundtrack Tübingen
800m Frauen
Fast 1,5 Sekunden konnte Christina Hering zu dem Lauf in Dessau-Roßlau draufpacken und unterbot die EM-Norm dieses Mal deutlich in 2:00,48min. Sarah Schmidt lief ab 400m ganz mutig nach vorne, stand aber auf den letzten 100m ziemlich in der Säure und musste sechs Läuferinnen passieren lassen. 2:02,23min sind aber alles andere als aussichtslos im Kampf um die EM-Norm. Erfreulich auch Rebekka Ackers, die ihre Bestzeit immer weiter verbessert und schon bei einer 2:04,59min angelangt ist.
800m Männer
Nicht so richtig in’s Rennen fand Marc Reuther über die zwei Stadionrunden, nach 1:46,48min überquerte er die Ziellinie. Keine schlechte Zeit, aber der Wiesbadener hat in den vergangenen Rennen schon eine 1:45min präsentiert und im Optimalfall eine 1:44min in Aussicht gestellt. Die Norm hat er bereits deutlich unterboten im Gegensatz zu Benedikt Huber, der in den letzten Wochen noch nicht sein Topniveau aus 2016 erreicht hat, in Tübingen aber nur knapp in 1:46,66min an den vom DLV geforderten 1:46,50min scheiterte.
1500m Frauen
Für die Zuschauer ein klasse Wettkampf zeigte sich über die 1500m bei den Frauen, das Rennen war wie gemalt für die deutsche Spitze. Am Ende musste sich Hanna Kleinnur der Portugiesin Marta Pen Freitas geschlagenen geben, 4:06,46min bedeuteten aber dennoch Saisonbestleistung sowie EM-Norm. Auch Diana Sujew, die diese Saison bereits 4:05,95min gelaufen ist, zeigt 1500m-Wettkämpfe auf konstant hohem Niveau und erreichte 4:07,21min. Eine dicke neue persönliche Bestzeit in diesem Sog konnte Caterina Granz in 4:08,12min aufstellen. EM-Norm geknackt!
1500m Männer
Noch nicht so richtig rund läuft es für den 3:31min-Mann über die 1500m Homiyu Tesfaye, der sich momentan noch mit der EM-Norm von 3:38,00min beschäftigt. 3:38,09min in Tübingen sind jedoch ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Marvin Heinrich, der sich diese Saison in Dessau bereits auf 3:40,00min verbessern konnte sowie Sebastian Keiner blieben beide am Samstag über der 3:40min-Marke. Sehr erfreulich die neue 1500m-Bestzeit des momentan besten deutschen Hindernisläufers Martin Grau, in 3:42,86min drückte er seine alte Bestzeit gleich um knapp 5 Sekunden, so kann es weiter gehen!
5000m Frauen
Das Highlight am Samstagabend! Platz neun der ewigen deutschen Bestenliste, persönliche Bestleistung um über 50 Sekunden verbessert, EM-Norm geknackt und in einem Top besetzten Feld jeden Tempowechsel bis 500m vor Schluss mitgegangen. Elena Burkard, für Insider bereits seit Jahren bekannt als eine der stärksten Crossläuferinnen Deutschlands, konnte dieses Leistungsvermögen in Tübingen auf die Bahn bringen und in 15:12,17min sich an den zweiten Platz der europäischen Jahresbestenliste vorschieben. Miriam Dattke lief ein extrem mutiges Rennen und ging bis 3000m bei Elena mit, 9:12min standen nach 7,5 Runden auf der Uhr. Dann brach die Regensburgerin aber stark ein und kam nach 15:44,41min in’s Ziel. Nur hauchdünn an der EM-Norm scheiterte die von ihrem Freund Richard Ringer gecoachte Österreicherin Nada Ina Pauer in 15:40,61min.
5000m Männer
Spannend gestalteten sich auch die 5000m der Männer. Richard Ringer ging vorne mit, konnte am Ende den 1500m-Spezialisten Gebremedhin Mekonnen überspurten und eine neue Saisonbestleistung in 13:22,48min aufstellen. In einer Gruppe dahinter übernahm lange Zeit Florian Orth die Tempoarbeit, Marcel Fehr in seinem Schlepptau. Letzterer setzte sich nach einigen Runden ab und konnte in 13:37,28min unter der EM-Norm von 13:40,00min bleiben. Florian Orth kam kurz vor seinem Vereinskameraden, dem Marathonprofi Philipp Pflieger in’s Ziel, beide liefen 13:50min. Timo Göhler und Karsten Meier stellten in 13:53min jeweils neue persönliche Bestzeiten auf, Philipp Reinhardt war mit seinem 13:56min noch nicht ganz zufrieden. Definitiv noch ein Kandidat für die EM-Norm über die 5000m bleibt Clemens Bleistein, der zwar in Tübingen vorzeitig das Rennen beendete, nach seiner überragender Hallensaison aber durchaus mit einer Zeit unter 13:40min liebäugeln darf.
Zur Website Soundtrack Tübingen
Golden Spike Ostrava
EM-Norm über die 3000m Hindernis für Antje Möldner Schmidt und Maya Rehberg. Nach 9:43,38min erreichte die Potsdamerin den Zielstrich und bleib somit gute 1,5 Sekunden unter der geforderten Zeit für Berlin. Maya Rehberg gestaltete es noch spannender, mit 9:44,82min unterbot sie genau um 18 Hundertstelsekunden das Limit für die Heim-EM. Nach Elena Burkard, Gesa Felicitas Kraus und Antje Möldner -Schmidt ist sie die vierte Läuferin unter der Norm, da für die Titelverteidigerin über die 3000m Hindernis aber eine Wildcard zur Verfügung steht, darf der DLV vier Starterinnen über diese Strecke nominieren. Es bleibt spannend, denn auch Jana Sussmann ist am Mittwoch mit 9:47,92min im finnischen Espoo nur knapp über der Norm geblieben.
Meeting de Marseille
Ein kurzes Update aus dem französischen Marseille: Der 1500m-Läufer Timo Benitz hat am Wochenende die EM-Norm in 3:37,74min unterboten. Mit Marius Probst sind bisher zwei deutsche Läufer unter den geforderten 3:38,00 geblieben, wir rechnen noch stark mit Homiyu Tesfaye, der in Tübingen nur neun Hundertstelsekunden über dem Richtwert für Berlin geblieben ist.
Triathlon: Luxemburg
Manuel Kueng (SUI) heißt der Sieger des IRONMAN 70.3 Luxembourg – Region Moselle. Bei Temperaturen von 20 Grad setzte er sich deutlich vor Romain Guillaume (FRAU) und Colin Noris (GBR) durch. Der Deutsche Marcus Herbst belegte, wie bereits vor 4 Wochen in Frankreich, einen guten 5. Platz hinter Sven Strijk (NED). Die nur durchwachsene Laufleistung brachte den Leipziger um eine deutlich bessere Platzierung. Im Hinblick auf die WM im Herbst ist sicher noch einiges möglich!
Die Frauenkonkurrenz entschied die geständige Dopinganwenderin (2009) Lisa Hütthaler (AUT) für sich. Hinter Susie Cheetham (GBR) und Alexandra Tondeur (BEL) folgten auf den Plätzen 4. und 5. Mareen Hufe (11. Platz WM Hawaii 2017) und Laura Zimmerman.
Wie so oft war unser Fotograf Marcel Hilger vor Ort. Hier geht es zur Galerie.
Radsport: Marathon DM Kirchzarten
In Kirchzarten fanden bereits zum 15. Mal die Deutschen Meisterschaften über die Marathondistanz der Mountainbiker statt. Über eine Gesamtstrecke von 114 KM siegte mit nur 5 Sekunden Vorsprung Julian Schelb vor Markus Kaufmann und Simon Stiebjahn.
Vielen Dank an dieser Stelle an Armin Küstenbrück für die Bereitstellung des Fotos.
Herausragende Mountainbikerin an diesem Wochenende war einmal mehr die 46 jährige Sabine Spitz. Insgesamt feierte sie ihren 20. Meistertitel, der Fünfte in der Marathondisziplin. Da können wir nur den Hut oder besser gesagt den „Helm“ ziehen. Die Siegerin in den Jahren 2016 und 2017, Silke Ulrich, hätte am Ende fast noch gewonnen, konnte aber den Abstand nicht mehr komplett reduzieren. Platz 3 erkämpfte sich Kim Anika Ames.
Hintergrund Radsport: Tour de Suisse
Inspiriert von den etablierten Landesrundfahrten Tour de France, Giro und Vuelta fand 1933 erstmalig, über eine Länge von 5 Etappen, die Tour de Suisse statt. In der Zwischenzeit erweiterte sich die Tour auf 9 Etappen mit Prolog, mehreren Bergetappen und einem Zeitfahren. Rekordsieger der Tour de Suisse ist Pasquale Fornara mit 4 Siegen. Aber auch Gino Bartali, Sean Kelly oder Eddie Merckx konnten die Rundfahrt gewinnen. Sie gilt seit vielen Jahren für die Topfavoriten als letzter Formtest auf die Tour de France. Gestern konnte Richie Porte (BMC) die Auflage, nach seinem brutalen Sturz bei der letztjährigen Tour de France, vor Jakob Fuglsang (Astana) und Nairo Quintana (Movistar) gewinnen. Damit gelang ihm der Nachweis, dass er zu alter stärke zurückgefunden hat. Zu Alter stärker hat John Degenkolb immer noch nicht gefunden. Er belegte zwar am Samstag Platz 6. bei der Etappenankunft, muss aber um die Nominierung für das Touaufgebot innerhalb seines Teams bangen.
Radsport: Tour of Slovenia
Der Ex- Skispringer Primoz Roglic gewinnt nach 2015 die Slowenien Rundfahrt, welche sich in den letzten Jahren mehr und mehr zu einer bedeutenden Rundfahrt entwickelt. Im Abschließenden Zeitfahren distanzierte er die komplette Konkurrenz. Platz 2 der Gesamtwertung geht an Rigoberto Uran vor Matej Mohoric. Bester Deutscher im Zeitfahren war Roger Kluge auf Platz 7.