Bevor die neue Saison 2021 startet, habe ich die vergangenen Monate aus sportlicher Sicht noch einmal Revue passieren lassen: Hier also mein Rückblick auf die Saison 2020:
Nachdem ich nach der Rückkehr aus dem Höhentrainingslager in Südafrika erstmal ein paar Wochen selbstständig in Potsdam trainert habe, ohne zu wissen ob überhaupt eine Saison stattfindet, konnten wir ab Anfang Mai endlich wieder das Training mit der Trainingsgruppe aufnehmen. Der Trainingsalltag pegelte sich allmählich ein und die Zuversicht auf eine späte Saison wuchs immer weiter.
Mit einer sehr guten Vorbereitung ohne größere Probleme startete meine Wettkampfsaison Ende Juni mit einem 3.000m Trainingrennen im Heimstadion in Leipzig. Die ersten 2.000m von meinem Trainingskollegen Alex gepaced, fand ich einen guten Schritt, konnte den letzten Kilometer noch einmal etwas beschleunigen und kam nach 8:33 min ins Ziel. Bestzeit um mehr als eine halbe Minute; allerdings stammte meine alte PB auch aus dem Jahr 2016.
Mitte Juli ging es dann weiter mit dem Einstieg über 1.500m, ebenfalls auf heimischen Gebiet. Diesmal sorgte Julius für 1.100m für die richige Pace und ich musste eigentlich nicht mehr machen, als mich reinzuhängen und zu laufen. Ein optimales Rennen, in dem ich als 3. mit 3:51,85min eine neue Bestzeit um mehr als 8 Sekunden aufgestellen konnte. Besser hätte ich mir den Start in die Saison nicht vorstellen können. Eine knappe Woche später ging es dann über die 800m an den Start, wo ich mit einem guten Schlussspurt den Lauf in 1:53,53min für mich entscheiden konnte.
Zwischenfazit: 3 Rennen, 3 Mal Bestzeit, was will man mehr?
Nachdem es bei der Sparkassen-Gala in Regensburg leider nicht ganz nach Plan lief, stand meine erste Deutsche Meisterschaft bei den Erwachsenen im August bevor. Natürlich war das Ziel, ins Finale zu laufen und um eine gute Plazierung zu kämpfen. Doch leider kam es anders als erhofft: Ich startete im zweiten Vorlauf, der von Beginn an deutlich langsamer als der erste war. Da war recht schnell klar, um ins Finale zu kommen, muss ich in die Top 5 laufen. Ca. 350m vor dem Ziel kam es dann zu einem großen Sturz, in dem mein Teamkollege Artur leider sehr unglücklich gefallen ist und ich mich gerade noch auf den Beinen halten konnte. Die Lücke zu den ersten vier Läufern war groß und ich versuchte alles, um meinen 5. Platz zu halten, wurde dann aber leider auf der Zielgeraden überholt und habe das Finale als Sechstplatzierter knapp verpasst.
Der Frust war zunächst groß, aber ich nehme das Rennen trotzdem als eine gute Erfahrung mit, in dem ich viel Lernen konnte, vor allem was taktisches Rennverhalten betrifft. Nachdem ich nach den Meisterschaften aus ungeklärten Gründen eine Woche von muskulären Beschwerden geplagt war, stand noch ein Saisonabschluss über 3.000m in Berlin auf dem Plan, den ich mir trotz der Probleme nicht entgehen lassen wollte. 8:45min, also 12 Sekunden über meiner Bestzeit. Was soll ich dazu sagen, die Luft war nach der späten Saison einfach raus und mein Körper signalisierte mir, dass es Zeit war für eine Saisonpause.
Im Herbst während der Off-Season konnte ich die Akkus wieder gut aufladen und seit knapp 3 Monaten befinde ich mich wieder im progressiven Aufbautraining.
Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden,
Euer Kenneth