Sympathisch, gut gelaunt und lächelnd grüßt euch der Maximilian Reisert. Ich habe den 28. Jährigen und seit mittlerweile acht Jahren Wahl-Hamburger über die ASICS FrontRunner kennengelernt. Richtig kennengelernt aber erst durch seine Geschichte – die jeder von uns mit sich trägt. Und um jene Geschichten soll es die nächsten Tage gehen. Schicksale, Hals-über-Kopf-Entscheidungen, 360 Grad Wendungen.
Maximilian oder nur „Max“ war eigentlich sein ganzes Leben lang eher der träge Müßiggänger. „Unsportlich, übergewichtig und fast zehn Jahre Raucher – an das Laufen war gar nicht zu denken, höchsten zum Kühlschrank ;-)!“
Aber dann kam dieser Moment in seinem Leben: das radikale Umdrehen, Abwenden und neu Ausrichten!
„Vor zwei Jahren habe ich von heute auf morgen die Kippen weggeschmissen, mich mit einer gesunden Ernährung beschäftigt und bin meine ersten Schritte ‚richtig gelaufen‘.“ Bedeutete zunächst: „500 Meter joggen und dann wieder 500 Meter gehen – mehr war nicht drin!“
Aber schnell konnte er kleine Erfolge feiern. Die Kondition nahm rasant Fahrt auf und die Alster musste nicht lange auf ihn warten. Erste Runde check! „Auch heute ist sie noch mein Favorit, wenn es ums Laufen geht und NEIN, selbst nach über 3000 Kilometern, welche ich dort absolviert habe (Messung dank www.alsterrunning.de), ist jede einzelne Runde etwas ganz besonderes!“
Nach den Runden folgten die ersten Laufevents. Der erste Halbmarathon, dann noch diverse anderen Läufe und letztendlich die Anmeldung zu seinem ersten Marathon 2015 – natürlich in Hamburg!
Bei seiner Anmeldung hat er die in seinen Augen realistische Zielzeit von 3:45h eingetragen. Seine Laufuhr prophezeite ihm aber dank der Trainingsläufe und absolvierten Halbmarathons eine sub 3h.
„WAS????? Ich war total verwirrt… die drei Stunden Marke beim ersten Marathon? So gut wie unmöglich, dachte ich mir. Der Gedanke hat mich aber nicht losgelassen und ich habe an dieser Zahl festgehalten.“
Und plötzlich war DER Tag auch schon da.
„Ich habe mich damals für einen Negativ-Split entschieden, musste also nach 21km das Tempo (Pace bis dahin zwischen 4:18 und 4:15 Min/Km) anziehen.“
Bei Kilometer 30 sagte ihm seine Uhr, er müsse jetzt aber noch mal ordentlich draufsetzen. Nach bereits 30km in den Beinen gibt es natürlich Leichteres.
„Ich habe dann einfach die Zähne zusammengebissen und bin so schnell gelaufen, dass ‚der verheißte Mann mit dem Hammer‘ keine Chance hatte, mich einzuholen ;-)!“
Dafür holte er aber den ‚drei-Stunden-Luftballon‘ ein. Das schraubte nicht nur an der Motivation, sondern auch an den verbliebenen Restdepots in seinen Beinen und letztlich macht er aus der waghalsigen Schnappsidee eine euphorisierende Serotonin-Überflutung. Die Uhr stoppte nämlich knapp unter drei Stunden!
„Unbeschreiblich was für eine Last von einem fällt, wenn man die Ziellinie überquert, auf seine Uhr schaut und man weiß, man hat das vorher für unmöglich gehaltene, geschafft. Mein erster Marathon in 2:59:42. Ein unvergesslicher Moment.“
Aber die Motivation dauert an und drängt ihn im positiven Sinne zu neuen Zielen, neuen Bestzeiten! Er hat neben dem Ehrgeiz aber vor allem die mitreißende Laufbegeisterung an sich, die sichtlich zeigt, wie das Laufen ihm einen neuen Lebensgeist verpasst hat. Der Junge will und kann! Next Stop Ironman Hamburg