Rainer Zufall ist begeisterter Läufer. Und er isst begeistert beim Laufen. Schon auf Distanzen ab 15 km will er nichts dem Zufall überlassen und deckt sich mit allerhand Leckereien ein: Müsliriegel, Gelchips und hmmmm… lecker….. steckt auch mal ein Tütchen Gel in seinen Trinkgürtel. Wenn dann unterwegs der kleine Hunger kommt, ist er gut vorbereitet, den frechen Kerl zu vertreiben, damit der sich keinen Ast lacht. Aber ach.. was ist das? Kaum ist das kleine Cellophantütchen mit dem Gelchip offen und es kommt Luft hinein, wird es tonnenschwer. Sehr erstaunlich, Luft scheint viel schwerer zu sein als Zucker, da hat er wohl früher im Physikunterricht nicht richtig aufgepaßt. Kaum auszuhalten! Da hilft Rainer nur eins: das Teil sofort fallen lassen! Wo er gerade geht und steht! Irgendwo mitten in Feld, Wald oder Flur. Bloß weg damit! Dumm nur, dass es in diesem Fall nicht heißt: “Das macht nur Rainer und sonst keiner”.
Wenn Opa um sein Häuslein geht
Das an einer Laufstrecke steht
Oh was muß er da entdecken?
Haben doch die ganzen Recken
Ihren Müll, man glaubt es kaum,
Geworfen über seinen Zaun.Zum Bürgermeister geht er morgen,
Um endlich mal dafür zu sorgen,
Dass dieser Lauf in diesem Jahr
Nun endlich mal der letzte war.
Sollen die Läufer doch mit ihren Sachen
In anderen Dörfern Unrat machen.
Übrigens: Das Schweizer Ausdauersportmagazin “Fit for life” kam in seiner letzten Novemberausgabe zu dem Schluß, dass die Menge des Mülls, den Ausdauersportler hinterlassen, im Verhältnis zum Rest des Mülls gar nicht so ins Gewicht fällt. Allerdings meinte der Autor, die optische Umweltverschmutzung sei nicht zu unterschätzen. Da, wo schon ein Geltütchen oder eine PET-Flasche rumfliegen, ist die Hemmschwelle für andere deutlich niedriger, einfach noch ein bißchen was dazu zu schmeißen.
Allerdings sollte man bedenken, dass ein Geltütchen eine Lebensdauer von 5 bis 50 Jahren hat, ein Kaugummi immerhin auch eine von fünf Jahren, eine PET-Flasche hält gar 100 bis 1.000 Jahre.