„Endlich wieder in Leipzig!“ – Das waren meine ersten Worte, als ich nach drei Wochen Kühtai wieder in Leipzig ankam.
Man könnte meinen, dass es uns schlecht gegangen ist auf den knapp 2000 Höhenmetern in den Alpen, doch das war nicht der Punkt. Die Abgeschiedenheit des Fünfzig-Seelen-Ortes macht mich als (mittlerweile) Großstädter immer ein wenig fertig, da es ja kaum eine Abwechslung zum Training gibt.
Der Höhepunkt war eigentlich schon ein Tagestrip nach Innsbruck, aber das war es auch. Ansonsten gab es nur ein Motto: „Train – Eat – Sleep – Repeat!“. Und von dem Training gab es nicht zu wenig.
Wie angekündigt, habe ich nicht nur viele profilierte Laufkilometer gesammelt, sondern konnte auf mehreren Radtouren die wunderschöne Landschaft Österreichs erkunden. Extrem waren dabei Steigungen von bis zu 20%, was zugegebenermaßen auch mich an den Rande meiner Leistungsfähigkeit brachte.
Der ambitionierte Läufer ist natürlich auch ein geübter Wanderer.
Die häufigste Ursache für Stau in Kühtai: Kühe auf der Fahrbahn
Doch genau das hat mir deshalb viel Kraft und Energie gegeben für das Training im Flachland. Nach der erfolgreichen Rückanpassung an die normalen Luftverhältnisse in Leipzig konnte ich weiter gut mein Trainingspensum steigern und so auch die Wochenbelastung mehr und mehr hochfahren.
Das Training selbst ist momentan ein Mix aus sehr vielen Dauerlaufkilometern, alternativen Trainingsmöglichkeiten (Schwimmen, Bike and Run), des Athletiktrainings für den Rumpfbereich und natürlich auch dem Kraftausdauertraining. Ab Oktober geht es dann los mit der „richtigen“ Vorbereitung für die anstehenden Straßen- und Crossläufe. Eine der gefragtesten Trainingsmittel in Vorbereitung darauf werden dann die Berganläufe in all ihren Variationen sein.
Das erste Ziel der Saison für mich soll die Great 10K Berlin am 14.10. sein, eine Top-Adresse für einen schnellen 10km Lauf! Was dabei herauskommen kann, steht noch in den Sternen, jedoch gehe ich optimistisch ran und will auf jeden Fall im Bereich meiner PB (30:47min) laufen.
Aber erstmal genug Sport, denn wie bereits erwähnt habe ich ja momentan Semesterferien, wenn auch das Wort „Ferien“ eigentlich in Anführungsstriche gesetzt werden sollte. Bekannt ist diese Zeit nämlich eher als Klausurenphase.
Die meisten hatte ich glücklicherweise schon vor dem Trainingslager erfolgreich abliefern können, zwei Hausarbeiten musste ich jetzt im September allerdings trotzdem noch schreiben. Thematisch gingen diese so weit auseinander, wie man es sich nur vorstellen könnte.
Der Grund dafür ist mein Studium: Ich studiere das Lehramt für Geschichte und – wie sollte es auch anders sein – Sport. Geprägt sind die Hausarbeiten beide von vielen Gängen in die Bibliothek, dem Lesen der Fachliteratur und dann natürlich dem Schreiben der eigentlichen Arbeiten. Nach Abgabe der Hausarbeit fällt dann immer eine große Last von mir selbst ab und ich kann mich dann wieder wesentlich konzentrierter dem Kilometersammeln widmen.
Trotz alledem gilt „Nach dem Semester ist vor dem Semester“ und das neue Wintersemester steht schon vor den Türen. Inhaltlich freue ich mich sehr auf dieses Semester. Der Grund dafür sind die beiden Fachdidaktikmodule als zentraler Inhalt.
Für die unter euch, die damit nichts anfangen können: Die Fachdidaktik ist im Grunde die Wissenschaft des Lehrens und Lernens als eine Unterdisziplin der jeweiligen Fachwissenschaft. Da bekommen wir ganz speziell beigebracht, wie Unterricht zu gestalten ist, welche Methoden es gibt usw.
Leider ist das nur ein kleiner Teil des Studiums, denn wir werden letzten Endes auch zusammen mit den jeweiligen Fachwissenschaftlern (also den Bachelor Geschichts- und Sportstudenten) zusammen ausgebildet, was zwar notwendig ist, in vielen Fällen aber nicht unbedingt sinnvoll für uns.
Ich als zukünftiger Lehrer freue mich immer darauf, wenn praxisorientierte Module anstehen, denn da lernt man innerhalb weniger Stunden wirklich äußerst viel dazu. Gesichert ist die Praxis in diesem Semester vor allem über mein Praktikum im neuen Jahr: Ich werde vier Wochen an einer Schule sein, hospitieren und natürlich auch selbst einige Stunden halten.