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Wettkämpfe im Corona Lockdown – Privileg, Arbeit oder echt unfair?

Julian Gering von Julian Gering
12. November 2020
in Laufen
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Wettkämpfe im Corona Lockdown – Privileg, Arbeit oder echt unfair?
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Ich hatte als Bundeskaderathlet zum heutigen Sonntag die Möglichkeit, beim Invitational Run der Laufszene Sachsen an den Start gehen zu dürfen. In dem reinen Eliterennen konnte ich meine persönliche Bestzeit über 10 km um fast eine Minute auf 31:33 min steigern. Für mich war dieser Lauf und die Möglichkeit, noch einmal eine schnelle 10km-Straßenlaufzeit angehen zu können, extrem wichtig, da mein Frühjahr verletzungsbedingt suboptimal lief und meine Formkurve erst seit dem Spätsommer wieder ansteigend verlief.

Im Vorfeld habe ich in meiner Community der Asics Frontrunner nach der Meinung zu diesen exklusiven Eliteläufen gefragt. Hier herrschte ein allgemeiner Konsens, dass, sofern es infektionstechnisch vertretbar ist, Profisport aufrecht erhalten werden sollte. So sei es doch eher Arbeit als Freizeit und Wettkämpfe demnach ein elementarer Bestandteil davon. Doch nicht jeder Läufer, der in den letzten Monaten mit einer Vielzahl von Absagen kleiner und großer Laufveranstaltung leben mussten, sieht das so. Und wenn man in der Bevölkerung außerhalb der Läuferbubble schaut, ist die Akzeptanz noch deutlich geringer.

Warum es für Kaderathleten und Profiläufer so wichtig ist, dass auch aktuell Wettkämpe stattfinden?

  • Wettkämpfe sind für Profiläufer Teil des Arbeitsalltages. Ohne die Möglichkeit von Wettkämpfen enfällt die Sichtbarkeit der Sportler, die von Sponsoren gefordert wird bzw. die Sportler für Sponsoren attraktiv macht.
  • Verdienen des Lebensunterhalts (Sponsoreneinnahmen, Antrittsgagen + Siegprämien, leistungsbezogene Sportförderprogramme)
  • Profisportler benötigen die Möglichkeit für Wettkämpfe, um im einigermaßen getakteten Alltag zu bleiben. Bei einer (teilweisen) Rückkehr zur Normalität wäre es fatal über Monate keine Wettkämpfe bestritten zu haben, denn diese dienen auch Standortbestimmung und damit sich der Körper an die Wettkampfhärte in Rennsituationen anpassen kann.
  • Bei Wiederaufnahme von internationalen Meisterschaften muss eine Konkurenzfähigkeit vorhanden sein und notwendige Melde- bzw Qualifikationszeiten von offiziellen Läufen vorliegen.
  • Potenzielle Kandidaten für die Olympischen Spiele haben nur wenige Möglichkeiten in einem geringen Zeitraum die Qualifikationszeiten zu erreichen. Für Marathonläufer ist es außerdem oftmals entscheidend in unmittelbarer Vorbereitung einen Halbmarathon oder 10km-Lauf im Wettkampf zu absolvieren.
  • Sicherstellung der Konkurrenzfähigkeit deutscher Sportler in Hinblick auf anstehende Großereignisse
  • Hinter Profisportlerlern steht desöfteren ein größeres Team (bestehend aus: Trainer, Management, Physiotherapeuthen, Betreuer), deren Existenzen ebenso von durchgeführten Läufen abhängen.
  • Profisportler haben meist eine sehr enge medizinische Betreuung (hohe Prävention, zeitige Erkennung einer Infektion) und oftmals bessere Körperwahrnehmung, womit die Wahrscheinlichkeit einer Teilnahme von infizierten Sportlern deutlich geringer ist als bei Hobbyathleten.

Warum nicht gleiches Recht für alle?

Unter dem Hashtag „DontCancelMySports bringen zahlreiche Hobbysportler ihren Frust, Unverständnis und Enttäuschung über ausgefallene Wettkämpfe und Trainingsmöglichkeiten zum Ausdruck. Was sind deren Hauptargumente?

  • Auch Hobbyathleten trainieren mitunter mehrere Monate auf ein Lauf hin, das kann einen Motivationseinbruch zur Folge durch nicht vorhandene Wettkampfmöglichkeiten haben.
  • Wo genau läuft die Grenze zwischen Profisportler und ambitioniertem Hobbyathlet?
  • Corona Virus unterscheidet nicht zwischen Profi- und Hobbyathlet (Infektionsgefahr besteht gerade im Startbereich mit hoher Verdichtung der Teilnehmer).
  • Laufveranstaltungen gewinnen erst ab einer gewisser Größe an finanzieller Atraktivität für Veranstalter, dies macht es wiederum wesentlich schwieriger entsprechende Hygieneauflagen einzuhalten bzw durchzusetzen.
  • Laufveranstaltungen sind geringe Infektionsherde, da sie komlett komplett im Freien stattfinden und eine Trennung in mehrere Startwellen/Gruppen auch in der Vergangenheit schon praktiziert wurde (zumal viele Hobbyläufer zeit- und nicht platzierungsorientierte Ziele haben).

Der Frust ist absolut verständlich, sowohl für die Athleten als auch für Laufveranstalter, zumal viele Vereine und Eventagenturen an ausgeklügelten Hygienekonzepten gearbeitet haben. Anders als bei Profisportlern sind ausgefallene Läufe für Hobbyathleten jedoch nicht existenzbedrohend. Zudem sind sie nicht auf Kader- und Qualifikationsnormen angewiesen, die nur bei offiziellen Läufen erreicht werden dürfen. Daher können sie beispielsweise zur Aufrechterhaltung der Motivation und des Rhythmus auch an den zahlreichen Virtual Runs teilnehmen.

Fazit

Ich kann und möchte keinesfalls beurteilen, ob die derzeitigen Maßnahmen die richtigen sind. Vielmehr möchte ich für ein klein wenig Akzeptanz für die Situation von mir und meinen Läuferkollegen (bzw. generell für alle Profi- und Kaderathleten) werben. Mir ist bewusst wie beängstigend, existenzbedrohend und demotivierend die Situation für einige ist. Und ja, dazu zählen auch viele großartige Vereine und Veranstalter von Laufevents. Umso bemerkenswerter, dass einige davon trotz alledem nicht den Aufwand und das Risiko scheuen einen solch exklusiven Lauf auf die Beine zu stellen. Für die Laufszene Sachsen, der die Situation der letzten Monate extrem zu schaffen macht, war die Organisation des Invitational Runs wahrscheinlich mit deutlich mehr Ausgaben als Einnahmen verbunden.  Und trotzdem haben sie mit ganz viel Herzblut einen Lauf auf die Beine gestellt, der in Bezug auf die gerannten Zeiten national für Furore gesorgt hat. Umso trauriger machen mich die negativen Kommentare und Unverständnis von Teilen der Bevölkerung für dieses Event, vor allem da diese Debatte oftmals nicht sachlich geführt wird. Dabei sind diese wenigen Laufveranstaltungen, die unter strengen Auflagen stattfinden, für uns professionelle Läufer ein wichtiges Element unseres (Arbeits)alltags, der nicht nur Grundlage für unseren Leistungserhalt und der Kontrolle darstellt, sondern auch der finanziellen Existenzsicherung dient.

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Themen: Invitational Run DresdenJulian Gering
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