Unser Wochenrückblick ist – coronabedingt – mehr ein Monatsrückblick geworden. Die Ergebnisse und Ereignisse der vergangenen Tage aus der Welt des Ausdauersports und die daran angrenzenden Inhalte, haben wir für euch kompakt und übersichtlich zusammengestellt. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
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Diamond League Monaco: Weltrekord über 5.000m
Die internationale Spitzenleichtathletik startete am 14. August offiziell in die Late-Season. Und wie! Die Bahn in Monaco gehört weltweit zu den neuesten und schnellsten ihresgleichen und das nutzen die Spitzen-Läufer*innen für reihenweise Bestleistungen, inklusive phänomenalem Weltrekord – aber der Reihe nach:
800m Männer
Den Auftakt am Freitagabend auf den Mittelstrecken machten die 800m der Männer. Aus deutscher Sicht sicher ein Highlight des Abends, denn der amtierende Deutsche Meister, Marc Reuther (LG Eintracht Frankfurt), lief in einem top-besetzten Rennen, welches Weltmeister Donavan Brazier (USA) in 1:43,15 min gewann, auf einen hervorragenden 6. Platz und blieb erstmals in seiner Karriere mit 1:44,93min unter der 1:45min-Marke.
1.000m Frauen
Die selten gelaufene 1.000m-Distanz brachte bei 7 der 9 Starterinnen neue persönliche Bestleistungen hervor. Allen voran, die Kenianerin Faith Kipyegun. Sie gewann das Rennen in der zweitschnellsten, jemals gelaufenen Zeit in 2:29,15 min vor der spurtstarken Britin Laura Muir, die in 2:30,82 min einen neuen Landesrekord aufstellte. Platz drei ging an die Irin Ciara Mageean mit ebenfalls nationalem Rekord in 2:31,06 min.
1.500m Männer
Ein furioses Rennen mit unglaublich schnellem Beginn durch die Pacemaker konnten die Zuschauer über die 1.500m der Männer – im Stadion oder per Livestream verfolgen. Mit einer tiefen 52er Runde lies Timothy Cheruiyot (KEN), den Tempomachern folgend, das illustre Feld mit u.a. den Ingebrigtsen-Brüdern Jakob und Filipp (NOR), zunächst weit hinter sich.
Während der 3,75 Stadionrunden gelang es Jakob Ingebrigtsen jedoch mit einem gleichmäßig hohen Tempo, die Lücke mehr und mehr zu schließen, sodass das Duell auf der Zielgerade Kenia vs Norwegen lautete. Dem Angriff konnte sich Cheruiyot jedoch erwähren und lief in 3:28,45 min und neuer Weltjahresbestleistung zum Sieg. Der 19-Jährige Ingebrigtsen folgte in 3:28,68 min und neuem Europarekord. Als Dritter blieb der Brite Jake Wightman ebenfalls in PB mit 3:29,47 min unter der 3:30min-Grenze.
5.000m Männer
Das Rennen des Abends! Bei warmen, aber ansonsten hervorragenden Bedingungen sollte das Projekt Weltrekordversuch auf den 12,5 Stadionrunden seinen Lauf nehmen. Mit LED-Leuchten entlang der Innenmarkierung der Rundbahn konnten Zuschauer sowie Athleten die WR-Pace während des Rennens mitverfolgen. Oder sich gleich am Protagonisten des Abends orientieren, denn Joshua Cheptegei (UGA) schlug von Beginn an ein unheimlich hohes wie gleichmäßiges Tempo an. Konstant 60-61er Runden spulte der 23-Jährige, zunächst noch mit 2 Tempomachern (die 3.000m wurden in 7:35 min passiert), dann im Alleingang ab. Der Kick der letzten Runde fehlte zwar, war aber auch nicht nötig, denn in 12:35,36 min verbesserte Cheptegei den 18 Jahre alten Weltrekord von Kenenisa Bekele um gut 2 Sekunden. Zweiter des WR-Rennens in 12:51,78 min wurde Nicolas Kimeli (KEN), gefolgt von Landsmann Jacob Krop (13:11,32 min).
Zum Weltrekord-Video
weitere Ergebnisse:
5.000m Frauen
1. Helen Obiri (KEN): 14:22,12 min, WL, MR
2. Letesenbet Kidey (ETH): 14:26, 57min
3. Laura Weightman (USA) 14:35,44min, PB
3.000m Hindernis Männer
1. Sofiane El Bakkali (MAR): 8:08,04 min
2. Leonard Bett (KEN ): 8:08,78 min
3. Djilali Bedrani (FRA): 8:13,43 min
Jump ´n Run Dortmund: Mohumed stürmt zur Bestzeit
Auch auf deutschen Rundbahnen war am Wochenende nach der DM einiges los: Hervorzuheben sicher das Jump ´n Run Meeting der LG Olympia Dortmund sowie die True Athletes Classics in Leverkusen.
Nach anfänglichen Gewittern konnten die Mittelstrecken im Dortmunder Stadion Rote Erde dann doch noch starten. Ein hochklassiges 1.500m-Rennen boten die deutschen Männer, die von Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) gepaced wurden. In seinem „Schlepptau“ lief Marius Probst (TV Wattenscheid) zu neuer Saisonbestleistung in starken 3:38,60 min. Zweitschnellster Deutscher war Lukas Abele (SSC Hanau Rodenbach) in 3:40,70 auf Platz 6 vor Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf Süd), der mit 3:40,91 min eine erneut konstant starke Leistung zeigte.
Im Frauenfeld über 1.500m testete Alina Reh (SSV Ulm) ihre Form auf der für sie vermeintlichen Unterdistanz: Souverän lief sie in ansprechenden 4:15,78 min als erste ins Ziel. Die Niederländerin Britt Ummels (4:22,15 min) und Lea Meyer (Vfl Löningen, 4:25,95 min) belegten die Plätze 2 und 3.
Beim abschließenden 5.000m-Lauf stellte sich der Düsseldorfer Max Thorwirth nach seinem eigentlichen Hauptrennen in den Dienst der Langstreckler und hielt rund 3.000m (8:02min) das Tempo für Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) hoch. Der frisch gebackene Deutsche Meister drehte auf den letzten 2.000m noch einmal richtig auf und pulverisierte seine Bestleistung auf extrem starke 13:24,46 min. Auf Rang drei folgte Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel), ebenfalls Bestzeit laufend, in 13:35,56 min. Drittschnellster Deutscher war Johannes Motschmann vom SCC Berlin in 13:56,26 min.
Übrigens: das komplette Jump `n Run Meeting der LG Dortmund wurde vom Veranstalter auf Sportdeutschland.tv live gestreamt – Daumen hoch!
Alle Ergebnisse (800m/1.500m/3.000m/5.000m findet Ihr hier
True Athletes Classics Leverkusen: Weltjahresbestleistung für Katharina Trost
1.609m betrug die Wettkampf-Distanz für die Frauen beim Meeting in Leverkusen. Am Vortag noch über die 1.500m, stand Alina Reh (SSV Ulm) erneut gemeinsam mit Katharina Trost (LG Stadtwerke München), Caterina Granz (LG Nord Berlin) und weiteren 4 Athletinnen am Start. Nach den gut 4 Stadionrunden durfte sich 800m-Spezilistin Trost über den Sieg in 4:29,35 min und eine aktuelle Weltjahresbestleistung freuen. Zweitplatzierte über die Leverkusener Meile wurde Caterina Granz (4:31,91 min) vor Alina Reh (4:35,20 min).
Zu den Ergebnissen und Videos
EAA Continental Tour Bydgoszcz: Gute Ergebnisse zur Wochenmitte
Die Meetingserie machte am Mittwoch, 19. August Station in Polen. Mit dabei über 800m bzw. 1.500m die DLV-Athlet*innen Marc Reuther (LG Eintracht Frankfurt), Katharina Trost (LG Stadtwerke München) und Caterina Granz (LG Nord Berlin). Die Deutschen setzten sich gut in Szene: Marc Reuther lief solide 1:47,08 min, Katharina Trost kam mit 2:00,82 min dicht an ihre persönliche Bestleistung heran und Caterina Granz durfte nach langsamem Rennbeginn hinter der Britin Jemma Rekkie den zweiten Platz in 4:11,19 min für sich verbuchen.
Diamond League Stockholm: Laura Muir mit starkem Kick
Auch die Bauhaus Galan in Stockholm, Teil der Diamond League Serie, hielt einige Highlights auf der Laufbahn durch herausragende Athletenleistungen für die Online-Zuschauer bereit: Die Sensation des Meetings war sicher die nahezu perfekte Performance des momentan besten 400m-Hürden-Läufers und Lokalmatadors Karsten Warholm: In 46,87s lief er bis auf 9 Hundertstel an den Weltrekord von Kevin Young (USA, 1992) heran.
Auch über die flachen und längeren Strecken im Stadionrund wurde es schnell:
800m
Über 800m der Männer setzte sich erneut Donavan Brazier (USA) in 1:43,73 min und seinem 10. Sieg in Folge vor Marco Arop (CAN, 1:44,67 min) und dem Schweden Andreas Kramer (1:45,04 min) durch.
Im Frauenrennen konnte Christina Hering (LG Stadtwerke München) mit einer starken Zielgerade noch von Rang 7 auf Rang 4 in 2:02,13 min vorlaufen. Es gewann die Britin Jemma Rekkie in 1:59,68 min.
1.500m
Das Niveau der 1.500m-Läufe war erneut Weltklasse: Bei den Männern bot sich die Chance zur Revanche von Jakob Ingebrigtsen (NOR) gegen Timothy Cheriuyot (KEN). In einem diesmal deutlich gleichmäßigeren Rennen hielt sich der Norweger taktisch klug größtenteils an Position 2 & 3 des Feldes auf. Erneut kam es zu einem langgezogenen Zielduell auf den letzten 200m zwischen Cheruyiot und Ingebrigtsen, in welchem der Kenianer in 3:30,25 min den Norweger (3:30,74 min) wieder auf Platz 2 verwies. Dritter wurde Stewart McSwayen (AUS) in 3:31,48 min.
Im Frauenrennen sorgte unter anderem Katharina Trost (LG Stadtwerke München) als Pacerin in der ersten Rennhälfte für ein hohes Tempo, welches die Favoritin Laura Muir für sich zu nutzen wusste. Nach schnellen 3 Stadionrunden zündete die Britin auf den letzten 300m ihren berüchtigten Turbo und lief in beeindruckender Manier der Konkurrenz davon. Ihre Siegzeit: 3:57,86 min, Weltjahresbestleistung. Mit Abstand auf den Plätzen 2 und 3 folgten Landsfrau Laura Weightman (4:01,67 min) und Melissa Courtney Bryant (4:01,81 min)
Rad DM am Sachsenring: Meisen triumphiert, Bora-hansgrohe leidet
Der 3,5km-Rundkurs des Sachsenrings gilt als schnell und anspruchsvoll: So sammelten die DM-Fahrer, in Abwesenheit des verletzten Titelverteidigers Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) auf ihren 168km insgesamt knapp 4.000 Höhenmeter. Die ansteigende Zielgerade sollte bei den Männern die Entscheidung im Zielsprint bringen: Mit einer klug gesetzten Attacke zog Marcel Meisen (Alpecin – Fenix) den finalen Sprint an und konnte sich auf den letzten 250m gegen die Konkurrenz in 4:14:37h durchsetzen. Sprint-Spezialist Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe), dessen Rennstall im Voraus sicher mit der Titelverteidigung geliebäugelt hatte, blieb „nur“ Rang 2. Entsprechend gedämpft war die Stimmung im Team, da auch mehrere Ausreißerversuche des Mitfavoriten Kämna (Bora-hansgrohe) erfolglos geblieben waren. Das Podium und den starken Auftritt von Alpecin – Fenix komplettierte Meisens Teamkollege Alexander Klinger auf Rang 3.
Im Frauenrennen gelang die Titelverteidigung auf der insgesamt 98km langen Wettkampfdistanz: Laura Brennauer siegte in 2:52:26h (Ceratiztit – WNT) vor Charlotte Becker (Team Arkéa) und Tanja Erath (Canyon – SRAM). Das Rennen zeichnete sich durch frequente und bereits früh gesetzte Attacken aus. Die Initiativen wurden allerdings nicht mit Erfolg belohnt, das Ausreißerduo Schütz- Heitzmann (Maxx-Solar – Lindig) wurde 25km vor dem Ziel, auch Dank Tempoarbeit der späteren Deutschen Meisterin, gestellt.
Eine ausführliche Zusammenfassung der Rennen findet Ihr hier
Hier findet Ihr die Ergebnisse Männer & Frauen
Zum larasch-Eventporträt 2019
Triathlon: Super-League – Super Justus!
Ein international gut besetztes Feld der Triathlet*innen lieferte sich am Sonntag bei den „Arena Games“ in Rotterdam ein innovatives Rennen: 3x galt es die „Stage“ (200m Schwimmen – 4 Kilometer Radfahren, 1km Laufen) zu absolvieren und in jeder Stage möglichst viele Punkte (max. 10 je Stage) zu erzielen. Alle Disziplinen fanden Indoor statt.
Die erste Serie entschied die Deutsche Olympiahoffnung Jonas Schomburg für sich, Runde 2 ging an den Portugiesen Vasco Vilaca und die letzte Serie gewann der spätere Gesamtsieger Justus Nieschlag. Insgesamt reichten dem Deutschen 24 von maximal 30 Punkten für den Sieg, vor Vasco Vilaca (22 Punkte) und Javier Gomez (Spanien, 20 Punkte).
Zum Bericht der DTU
Zu den Ergebnissen
Weitere News
Laufen: Gabius & Hahners in London am Start
Der London-Marathon 2020 wird am 4. Oktober als reines Eliterennen auf einem 2,1km-Rundkurs ausgetragen. Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal) kündigte nun an, in London an den Start zu gehen, um die 2:11:30h zu unterbieten. Auch die Zwillinge Anna und Lisa Hahner (SCC Berlin) wollen starten.
Zum Bericht auf leichtathletik.de
Radsport: Straßen-EM 24. – 28. August
Diese Woche findet die Straßen-EM im französischen Plouay statt. Am ersten Tag konnte sich Juniorin Hanna Ludwig (Canyon -SRAM) den Titel im Zeitfahren sichern, Franziska Koch (Mettmann/Ream Sunweb) wurde Zweite.
Weitere Infos zur EM findet Ihr hier
Laufen: Marc Tortell pulverisiert 1.500m-Bestzeit
Im spanischen Castellón lief der Athlet vom Athletics Team Karben nach extrem starken 3:38,04 min als Sechster über die Ziellinie und führt damit die aktuelle deutsche Bestenliste über 1.500m an.
Laufen: Christina Hering mit 2 schnellen Runden
Bei der EAA-Continental-Tour in Chorzow (Polen) konnte Christina Hering am Dienstagabend ihre Saisonbestzeit auf 2:00,47 min verbessern und Platz 2 sichern.
Radsport: Tour startet mit Schachmann & Buchmann
Am kommenden Samstag beginnt das jährlich größte Radsport-Spektakel: die Tour de France startet dieses Jahr in Nizza; MIT Emanuel Buchman und Maximilian Schachmann (beide Bora-hansgrohe). Der Start der deutschen Stars war zuletzt aufgrund ihrer schweren Stürze ungewiss. Man darf gespannt sein, wie sich die (deutschen) Profis ohne wirkliche Ruhephase vor der Tour präsentieren.
Zum Bericht auf Eurosport
Upcoming
Triathlon: Knappenman 2020
Die wahrscheinlich einzige Langdistanz auf deutschem Boden in diesem Jahr startet am kommenden Samstag im Lausitzer Seenland. Wir sind mit Fototeam vor Ort und halten Euch auf dem Laufenden
Zur Eventseite
Laufen: Göteborg
Am Sonntag, 30. August macht die EAA-Continental Tour Station in Göteborg. Über 5.000m wird u.a. Maximilian Thorwirth starten.
Weitere Infos hier
Triathlon: Höchstleistung auf der Höhe Davos
Die Challenge Davos findet statt! Die Mitteldistanz werden auch einige deutsche Top-Athleten zum Formtest und als Wettkampf-Chance nutzen: Mit dabei u.a. Andi Dreitz, Andreas Böcherer, Maximilian Sasserath, Felix Hentschel, Laura Phillip, Laura Hottenrott, Anna-Lena Pohl, Franziska Reng.
Ob geschwommen wird, ist bei angekündigten Temperaturen um den Gefrierpunkt noch sehr fraglich.
Weitere Infos hier
Triathlon: Einzel- & Staffel-WM in Hamburg
Hamburg ist das einzige WTS-Event, das dieses Jahr stattfinden wird. Daher entschied die Organisation, nicht nur die Mixed-Relay-Weltmeister zu küren, sondern auch die Einzeltitel am 5. und 6. September in der Hansestadt zu vergeben. Deutsche Spitzenathlet*innen wie Laura Lindemann, Jonas Schomburg und Justus Nieschlag werden sich mit der internationalen Elite messen
Zum Bericht der DTU