Unser Wochenrückblick ist – coronabedingt – mehr ein Monatsrückblick geworden. Die Ergebnisse und Ereignisse der vergangenen Tage aus der Welt des Ausdauersports und die daran angrenzenden Inhalte, haben wir für euch kompakt und übersichtlich zusammengestellt. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
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Triathlon: Sprint- & Staffel-WM in Hamburg: Lindemann zu Bronze!
In der Hansestadt fand am vergangenen Wochenende das einzige WTS-Rennen der Saison 2020 statt. Und nicht irgendeins: Am Samstag wurden die Weltmeister auf der Sprintdistanz ermittelt, am Sonntag kämpften die Athlet*innen im Mixed-Team um die Staffel-WM-Krone.
Den Auftakt machten die Damen am Samstagnachmittag: Bereits nach dem Schwimmen war die spätere Titelgewinnerin Georgia Taylor-Brown in der Spitzengruppe vertreten, zu der Laura Lindemann im Sattel aufschließen konnte. Nach leichten Wechselproblemen vom Rad aufs Laufen arbeitete sich die Potsdamerin Rang für Rang nach vorne und konnte auf den letzten 2 Laufkilometern den Bronzerang erreichen und gegen die Konkurrenz in 0:54:39h verteidigen. Taylor-Brown (GBR) siegte in 0:54:16h, mit knapp 9 Sekunden Rückstand auf die Siegerin sicherte sich Flora Duffy (Bermuda) in 0:54:25h Silber.
Dem Franzosen Vincent Luis gelang in Hamburg die erfolgreiche Titelverteidigung. In einem engen Rennen, in dem sich an der spitze eine achtköpfige Gruppe bildete, lieferten sich die späteren Medaillengewinner bis gut 500m vor dem Ziel ein Kopf-an Kopf-Rennen. Erst auf der Zielgerade konnte Luis eine kleine Lücke reißen und sich in 0:49:13h den WM-Titel 2020 sichern. Im Sekundenabstand liefen der Portugiese Vasco Vilaca (0:49:15h) und Landsmann des Weltmeisters, Leon Bergere (0:49:18h) zu Silber und Bronze. Mit Lasse Lührs (Platz 12, 0:49:51h) und Tim Hellwig (Platz 17, 0:50:01h) platzierten sich zwei deutsche Triathleten in den Top 20.
Die Staffel-Besetzung am Sonntag, in der jeweils 2 Frauen und Männer jeweils 300 Schwimmen, 6,3km Radfahren und 1,7km Laufen absolvieren lautete wie folgt: Lisa Tertsch, Jonas Schomburg, Laura Lindemann, Lasse Lührs. Startläuferin Lisa Tertsch verpasste den Anschluss an die Spitzengruppe auf der Radstrecke, sodass Jonas Schomburg mit leichtem Rückstand in Runde 2 ging. Diesen konnte er zwar verringern, jedoch nicht wettmachen. Gegen starke internationale Konkurrenz-Teams blieb der deutschen Staffel, die 2019 den VizeWM-Titel holte, diesmal „nur“ der achte Platz.
Es siegte Frankreich vor den USA und Großbritannien.
Weitere Ergebnisse und Berichte auf dtu-info.de
Triathlon: Ironman 70.3 Tallin: Neue Woche neues Glück?!
Nach dem wetterbedingten Abbruch der Challenge Davos war die Enttäuschung bei den Top-Athlet*innen natürlich groß. Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch und so fanden viele den Weg in den Nordosten Europas; nach Estland, Tallin, wo am vergangenen Wochenende der Ironman 70.3 ausgetragen wurde. Bei dem neuen „Anlauf“ auf die Mitteldistanz war das Wetter kein Problem und so zeigte die Ergebnisliste Splits, Zielzeiten und bekannte Namen:
Im Männerrennen über die 1,5-90-21,1km-Distanz siegte der Däne Daniel Bækkegård in 3:40:08h. Die weiteren Podiumsplätze blieben in deutscher Hand: Sebastian Kienle wurde in 3:41:54h und mit dem schnellsten Radsplit (1:57:30h) Zweiter, Platz drei sicherte sich Andi Dreitz in 3:43:52h.
Mit Nils Frommhold (Platz 5, 3:46:44h), Alexander Schilling (Platz 6, 3:47:18h), Frederik Henes (Platz 7, 3:47:44h) und Marc Unger (Platz 9, 3:52:39h) finishten 6 Deutsche in den Top 10!
Das Frauenrennen dominierte Katharina Matthews (GBR) in 4:08:14h. Ihr folgte mit gut 5-minütigem Abstand die Dänin Maja Stage-Nielsen (04:13:15h). Auf den Bronzerang lief in 4:16:50h die Estin Kaidi Kivioja. Beste Deutsche auf Rang 5 war Katharina Grohmann in 4:28:32h.
Triathlon: Challenge Davos: Da vos stürmt und schüttet
In der Startliste tummelten sich die „Namen der Szene“: Sebastian Kienle, Andi Dreitz, Laura Philipp, uvm. waren heiß auf die Mitteldistanz in luftigen 2.000m Höhe bei der Challenge Davos. Leider war das Wetter alles andere als „heiß“. Schon in der Vorwoche waren Temperaturen von deutlich unter 10° C prognostiziert, dazu stürmischer Wind und heftiger Regen. Trotzdem: Veranstalter und Athlet*innen wollten, wenn eben möglich, das für viele erste Triathlon-Highlight des Jahres nicht ins Wasser fallen lassen. So fiel am Samstagvormittag auch der Startschuss für die Profis auf der Mitteldistanz, bei zugegeben grenzwertigen äußeren Bedingungen – vor allem mit Hinblick auf die Raddistanz. Und so kam es wie es kommen musste: Kurz nachdem die ersten Männer-Profis im Sattel saßen, erhielten die Sportler*innen die Nachricht des Veranstalters: RENNEN GESTOPPT! Die Wetterbedingungen mit Starkregen, Wind und niedrigen Temperaturen ließen eine verantwortungsvolle Weiterführung der Challenge nicht mehr zu. Runter vom Sattel, raus aus dem Wasser, aus der Traum vom Kampf „Mann gegen Mann“ bzw. „Frau gegen Frau“ in den Schweizer Bergen. Im Duell Natur vs Mensch steht es – zumindest an diesem Samstag – 1:0.
Zum etwas anderen Race-Video bei Pushing Limits
Laufen: Probst & Mohumed: Formkurve zeigt weiter nach oben!
Am Sonntagabend fand im beschaulichen Heusden in Belgien die „KBC Nacht“ statt. Das Meeting ist für hervorragende Bedingungen und eine schnelle Bahn bekannt, sodass auch 2 deutsche Meister ihr „Glück“ im Nachbarland versuchten: Mit Erfolg: Über 5.000m lief der Dortmunder Youngster Mohamed Mohumed zum Sieg im A-Lauf und steigerte seine erst kürzlich aufgestellte Bestzeit auf herausragende 13:23,71 min. Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) erreichte einen starken 6. Platz in 13:37,56 min.
Marius Probst (TV Wattenscheid), nutzte das schnelle Starterfeld über die 3,75 Stadionrunden und konnte seine Saisonbestzeit, die er erst 2 Abende zuvor beim Diamond League Meeting in Brüssel aufgestellt hatte, von 3:38,50 min auf 3:38,28 min drücken.
Zum Bericht auf leichtathletik.de
Zu den Ergebnissen
Laufen: Diamond League Brüssel: Exakt 21,330 Kilometer pro Stunde!
Mit diesem Durchschnittstempo wird wohl mancher Freizeitradler seine Probleme haben. Gute 53 Runden hielt der Brite Mo Farah und sein Trainingspartner Bashir Abdi (BEL) die Weltrekord-Pace im Brüsseler Leichtathletik-Stadion hoch: Die blau-grünen LED-Lampen am Innenfeld der Rundbahn neben sich blinkend, den virtuellen Weltrekordhalter Bekele als eingeblendeten Avatar zu Großteilen des Rennens im „virtuellen Schlepptau“. Mit Einleuten der letzten Minute zeigte Mo Farah seine bekannte Endstärke und beschleunigte die letzten 400m unwiderstehlich, sodass er den seit 2007 bestehenden Weltrekord Haile Gebrselassies (21,285km) um exakt 45 Meter verbesserte. Auch Abdi war mit 21,322km schneller als der Äthiopier. Platz 3 erlief sich der Schwede Emil Milan mit mehr als 1.000m Rückstand (20,128km) auf die beiden Ausnahmeläufer.
Mit dieser Performance standen die Männer der herausragenden Leistung von Hassan Sifan (NED) bei ihrem 60-Minuten-Solo-Rennen qualitativ in nichts nach. Die Niederländerin hätte in ihrem Lauf am Freitagabend die bis dato amtierende Weltrekordhalterin Dire Tune (ETH) (18,517km in 2008) sogar überrundet. Der neue Weltrekord liegt nun bei 18,930km! Mit gut 400m Rückstand folgten auf den Rängen 2 und 3 die Israelin Lonah Salpeter, die mit 18,571km ebenfalls den Weltrekord gebrochen hätte, sowie Eva Cherono (KEN) mit 18,341km.
Ein weiteres Highlight des Leichtathletik-Abends im Van-Damme-Stadion waren die Mittelstrecken 1.000m der Frauen und 1.500m der Männer:
In einem beeindruckenden, man möchte fast sagen „Start-Ziel-Sprint“ über 2,5 Stadionrunden, verpasste die Kenianerin Faith Kipyegon den Weltrekord (2:28,98 min) um knapp 1 Sekunde. Ihre Zielzeit: 2:29,92 Minuten. Mit gebührendem Abstand lief die Spanierin Esther Guerrero (2:35,64 min) auf den Silberrang, Platz 3 ging an Lindsey Butterworth (2:37,26 min).
In dem sich anschließenden 1.500m der Männer überzeugte Jakob Ingebrigtsen durch seine konstante Weltklasse: Das Rennen in Brüssel, welcches er in 3:30,69 min für sich entschied, war bereits das 3. Rennen, des Norwegers in unter 3:31 min. Erfreulich aus deutscher Sicht war der starke Auftritt des Wattenscheiders Marius Probst. Im internationalen Feld auf Rang 7 einlaufend, steigerte der Deutsche Meister seine Saisonbestzeit auf ansprechende 3:38,50 min.
Zu den Ergebnissen der Diamond League
Laufen: Pfungstädter Abendsportfest mit schnellen Mittelstrecken
Am 02. September zeigten zahlreiche deutsche Athlet*innen noch einmal schnelle Laufleistungen über 800m, 1.500m und 5.000m im südhessischen Pfungstadt:
Marc Tortell (Athletics Team Karben) lief als schnellster heimischer Athlet die 800m in 1:47,89 min, Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen-Dormagen) gewann die 2 Stadionrunden in 2:02,38 min vor Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) in 2:03,65 min.
Über 1.500m zeigte Elena Burkhard (LG farbtex Nordschwarzwald) in 4:09,40 min ihre Schnelligkeit auf der „Unterdistanz“. Die Männerkonkurrenz gewann Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) (3:43,18 min) vor Ilyas Yonis Osman (TV Waldstraße Wiesbaden) (3:44,01 min) und Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) (3:44,40 min)
Den Abschluss des Abendsportfests bildete der 5.000m Lauf. Hier startete Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) erneut und gewann in 14:29,35 min. Rang 2 ging an Teamkollegen Marius Abele (14:31,28 min), Dritter wurde Tim Könnel (TuS Heltersberg) mit 14:33,61 min. Vera Coutellier (ASV Köln) lief im Frauenrennen starke 16:05,85 min, ihr folgte Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) mit einer Zeit von 16:21,87 min.
Zu den vollständigen Ergebnissen
Laufen: Prominenter Support: Katharina Steinruck unterstützt die Petition „Save the Events – Rettet unsere Läufe“
Um auf die prekäre Situation der (Lauf-)Veranstalter aufmerksam zu machen, hat German Road Races (GRR) eine Online-Petition gestartet. Top-Athlet*innen wie Arne Gabius, Philipp Pflieger und Alina Reh unterstützen die Initiative bereits. Nun schließen sich weitere prominente Namen, allen voran Katharina Steinruck und Mutter Katrin Dörre-Heinig, an: „Viele Hobbyläufer kennen sicherlich nicht die Hintergründe, wie solche Veranstaltungen funktionieren. Daher können sie auch nicht die Gefahr erkennen, die uns allen hier droht. Es ist aber wichtig, dass sich die Läufer mit der Thematik beschäftigen und diese Petition unterschreiben, wenn ihnen ihr Sport wirklich etwas bedeutet“ appellieren Mutter und Tochter in der Pressemitteilung der GRR.
Die Veranstaltungsbranche ist von den wirtschafltlichen Folgen der Covid-19-Pandemie mit am härtesten betroffen. Und hier geht es nicht nur um die reinen Events selbst – Es geht um alle diejenigen, die ein Laufevent zum besonderen Erlebnis machen – vom Spitzenathleten über den Fotografen bis hin zum Caterer im Zielbereich.
Weitere News
Laufen: Continental-Tour Göteborg
Im schwedischen Göteborg ging Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf Süd) über 5.000m bewusst ins Risiko und lief die ersten 3.000m (8:02min) forsch an. Am Ende konnte er das Tempo jedoch nicht halten und kam nach 13:37,33 min ins Ziel. Über 800m belegte Christina Hering (LG Stadtwerke München) Platz 3 in 2:03,01 min.
Zu den Ergebnissen
Laufen: ISTAF ohne Krause
Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) hat ihre Saison beendet. Nach dem enttäuschenden Ausstieg bei der DM in Braunschweig habe sie erkannt, dass ihr Körper nach einer extrem hohen Trainingsbelastung über die letzten Monate dringend eine Pause brauche, erklärte sich die Hindernis-Spezialistin auf Instagram.
Radsport: Tour ohne Degenkolb
Die erste Etappe der Tour de France war bei schlechtem Wetter von vielen Stürzen geprägt. Auch John Degenkolb (Lotto-Soudal) blieb nicht verschont und kam mit Schürfwunden ins Ziel. Weitaus schmerzvoller dürfte für ihn jedoch das Überschreiten des Zeitlimits und damit Tour-Aus sein.
Zu den aktuellen Standings und weiteren Berichten auf eurosport.de
Upcoming:
Laufen: Anhalt Meeting Dessau | 08. September
Unter anderem werden Christina Hering (LG Stadtwerke München), Caterina Granz (LG Nord Berlin), Marvin Heinrich (LG Eintracht Frankfurt) und Marius Probst (TV Wattenscheid) über 800m an den Start gehen. Der MDR überträgt das Meeting im Livestream.
Weitere Infos hier
Triathlon: Bundesliga-Rennen in Saarbrücken LIVE | 12. September
Den Abschluss der verkürzten und besonderen Triahtlon-Bundesliga-Saison 2020 wird am 12. September ein „reales“ Rennen am Olympiastützpunkt Saarbrücken bilden. Die Teams und Athlet*innen der ersten riathlon-Bundesliga werden in mehreren Heats starten und um Einzel- und Gesamtwertung kämpfen.
Wir übertagen das Rennen LIVE ab 9:00 Uhr
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Laufen: ISTAF Berlin | 13. September
Das Internationale Stadionfest findet am 13. September im Berliner Olympiastaidon mit 5.000 Zuschauern und einem bunten Leichtathletik-Programm statt. Aktuelle Startlisten sollen im Laufe der Woche veröffentlicht werden
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Laufen: Deutsche Elite beim „Frankfurt Half Marathon Invitational“ | 13. September
Am Sonntag wird es ein Eliterennen über die Halbmarathon-Distanz in der Mainmetropole geben. Katharina Steinruck (LG Eintracht Frankfurt), Melat Kejeta (Laufteam Kassel), Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal), Amanal Petros (TV Wattenscheid) und Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) haben ihren Start angekündigt.
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Laufen: Diamond League Rom | 17. September
Am 17. September gastiert die Diamond League in der italienischen Landeshauptstadt.
Den Zeitplan und weitere Infos gibt es hier