Die Deutschland-Tour 2018 war ein großer Erfolg für den deutschen Radsport, die Tour wurde seit 2008 zum ersten Mal wieder ausgetragen. Dieses Jahr soll die Tour sportlich noch weiter aufgewertet werden um noch mehr prominente Fahrer anzuziehen. Aber auch die Hobbyathleten hatten ihren Spaß im vergangenen Jahr. Einen anspruchsvollen Rundkurs über 117,5km erwartete die Teilnehmer des Jedermann-Rennens der Deutschland-Tour 2018. Von Stuttgart an geht es über Esslingen zunächst flach, bevor es in Richtung Kirchheim unter Teck die ersten Anstiege zu bewältigen gibt. Der größte Anstieg wartete auf die Fahrerinnen und Fahrer in Schorndorf-Schlichten auf bis zu 495m Höhe. Ab dem Beinsteiner-Tor in Waiblingen kommt Profi-Flair für die Teilnehmer auf, von hier ab bis zum Ziel in der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart verläuft das Jedermann-Rennen auf der Profistrecke.
Schneller als die Profis? Wohl kaum, obwohl Klassifizierungen für die Tour de France noch offenstehen. Die Strecke der Deutschland Tour muss vom Profil her kein Vergleich mit der Tour de France scheuen, genauer sollte ein Blick auf die 9. Etappe der Tour de France 2019 geworfen werden, die von Saint-Etienne nach Brioude führt. Auf insgesamt 170km müssen die Tour-Profis zwar mehr Kilometer zurücklegen als die Jedermänner der Deutschland-Tour, jedoch ähnelt sich das Profil beider Strecken in einigen Punkten: Ähnlich wie bei der Deutschland-Tour geht es am Anfang zunächst auf flachem Terrain voran, bevor bei Mûr d’Aurec-sur-Loire der erste Anstieg auf die Fahrer wartet, ähnlich wie der erste Hügel der Deutschland-Tour, der in Deizisau auf 350m Höhe liegt. Danach geht es auf beiden Strecken flach weiter, bevor bei dem Anstieg von Arlanc nach La Chaise-Dieu kräftig in die Pedale getreten werden muss, für die Jedermänner geht’s ähnlich nach oben bei Schorndorf-Schlichten.
Auf beiden Etappen ist der anstrengendste Teil jetzt geschafft und ab diesem Zeitpunkt sollten sich die Favoriten der Tour schon heraus kristallisiert haben, was sich auch bei den Wettquoten wiederspiegelt. Bei der Tour de France Etappe warten nun nur noch ca. 15km vor dem Ziel bei Côte Saint-Just einige Höhenmeter nach auf das Fahrerfeld. Auch die Kräfte der Jedermänner sind in Stuttgart noch einmal gefragt, dort gilt es zwischen Remseck-Aldingen und dem Kochenhof noch fast 150 Höhenmeter zu bewältigen. Anschließend dürfen sich sowohl die Tour de France-Fahrer als auch die Jedermänner über eine flache Zielankunft freuen.
Auch wenn die Tour de France Etappe insgesamt ein paar Höhenmeter mehr aufweist ist der Vergleich durchaus gerechtfertigt, schließlich sind die Jedermänner auch 50km weniger unterwegs. Wer jetzt Lust bekommen hat, sich etwas genauer mit der Streckenführung der Tour de France 2019 auseinander zu setzten kann sich bereits jetzt alle Strecken und Streckenprofile online anschauen.