Jeden Montag möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
Zu den Themen der letzten Wochen.
Radsport: Straßen-Weltmeisterschaft in Innsbruck
Steigungen von bis zu 28 Prozent, eine Länge von 258,5 Kilometer, etwa 5000 Höhenmeter – die Rennstrecke war extrem anspruchsvoll und von den Organisatoren wie der Streckenabschnitt „Höttinger Höll“ schon vermuten lässt, nur mit absoluten körperlichen Grenzleistungen zu bewältigen.
Dass am Ende des Wettkampfes der Spanier Alejandro Valverde ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen würde, hätten vermutlich trotzdem nicht viele gedacht. Der 38-jährige, der im Laufe seiner Karriere schon mehrfach wegen Doping-Vergehen in der Kritik stand, konnte sich am Sonntag erst im Schlussspurt gegen Franzosen Romain Bardet und den Kanadier Michael Woods durchsetzen. Bester Deutscher war schließlich Simon Geschke. Er fuhr als 24., 1:54 Minuten hinter dem Sieger, ins Ziel.
Pikantes Detail #1: Vorjahressieger Peter Sagan, den auch 63% unserer Follower in unserer Instagram-Umfrage favorisiert hatten, gab vorzeitig auf.
156 Kilometer mussten die Damen in Innsbruck absolvieren, am Ende sicherte sich hier die Niederländerin Anna van den Breggen den Sieg. Hinter ihr fuhren Amanda Spratt (Australien) und Tatiana Guderzo (Italien) ins Ziel, wobei die Entscheidung mit einem Vorsprung der Siegerin mit 3:42min und 5:26min auf ihre Verfolgerinnen sehr eindeutig war.
Für Aufsehen sorgte zudem Annemiek van Vleuten, die schon nach etwa 60 Kilometern schwer stürzte und trotz eines Bruchs in der Kniescheibe das Rennen als Siebte beendete. Pikantes Detail #2: Sowohl an diesem Tag als auch bei van Vleutens letzten schweren Sturz bei den Olympischen Spielen in Rio (Wirbelsäulenbruch und Gehirnerschütterung) triumphierte ihre Landsfrau van den Breggen.
Bei den U23-Junioren krönte sich der erst 20-jährige Marc Hirschi zum Sieger, wofür er vor allem eine perfekt durchgeplante Renntaktik des Schweizer Teams verantwortlich machte. In einem Interview mit der Aargauer Zeitung betont er zudem den Verdienst des Nationaltrainers um den Schweizer Nachwuchs. Hier handelt es sich um keinen Geringeren als Ex-Rennfahrer Danilo Hondo. Der deutsche Ex-Rennfahrer, der seine Karriere im Jahr 2014 beendete, ist seit 2015 für den Schweizer Verband tätig. Pikantes Detail #3: Hondo ist nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge, sondern auch wegen seiner Doping-Vergangenheit mit einer Zwei-Jahres-Sperre im Jahr 2005 bekannt. Ob ehemalige Dopingsünder Nachwuchsathleten coachen sollten, gerade in der Funktion eines Nationaltrainers, darf in jedem Fall zumindest diskutiert werden.
Wir von Larasch möchten wissen: Was haltet ihr von der Personalie Hondo beim Schweizer Radverband (Swiss Cycling)? Was denkt ihr vom überraschenden Sieg Valverdes? Und wie habt ihr die Rad-WM in Innsbruck wahrgenommen? Kommentiert gerne unter dem Beitrag oder schickt uns eine Mail an die Redaktion!
Alle vollständigen Ergebnislisten der Rad-WM, die gestern somit ihren fulminanten Schlusspunkt erreicht hatte, findet ihr auf der Homepage des Veranstalters.
Radsport: Marcel Meisen holt ersten Saisonsieg im Cross
Marcel Meisen hat am vergangenen Wochenende im slowakischen Poprad (UCI C1) seinen ersten Sieg in dieser Crosssaison eingefahren. Der Deutsche Meister setzte sich mit sieben Sekunden Vorsprung vor Vincent Baestaens (Belgien) durch. Sein niederländischer Teamkollege David van der Poel wurde mit zehn Sekunden Rückstand Dritter.
Radsport: Kristina Vogel wird zur „Besten 2018“ gekürt
Ex-Bahnradprofi Kristina Vogel wurde am Samstagabend live nach Marbella zugeschaltet. Dort, im „Club der Besten“ der Deutschen Sporthilfe, wurde bei einer Abschluss-Gala der Preis „Beste/Bester 2018“ verliehen, bei dem die rund 4000 von der Sporthilfe geförderten Spitzenathleten entscheiden können, wer in diesem Jahr die Auszeichnung aus herausragendster deutscher Sportler verdient hat.
Kristina Vogel war sichtlich gerührt über diese Ehre und zeigte sich trotz des tragischen Endes ihrer Sportlerkarriere nach einem schweren Trainingsunfall dankbar: „Ich habe alles erreicht, war Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Weltrekordler und habe mit 27 jeden Kontinent in meinem Pass.“
Ihr nächstes Ziel ist nun der Abschluss ihrer Reha-Behandlung nach der Querschnittslähmung. Im Dezember soll es bereits so weit sein.
Radsport: Neue UCI-Wertungsklasse „E-Bike“
Im Fahrradmarkt ist ganz klar das derzeit am unangefochten schnellstwachsende Segment der E-Bike-Markt. Darauf hat der Radsport-Weltverband UCI nun reagiert und am Rande der Straßen-WM in Innsbruck (s.o.) bekanntgegeben, dass es bereits im Jahr 2019 ein E-Bike-Reglement, inklusive der ersten offiziellen Weltmeisterschaften, geben soll. Diese sollen im kanadischen Mont Sainte Anne im Rahmen der MTB-WM gekürt werden.
Wie die Umsetzung konkret aussehen wird, ist derzeit nicht bekannt. Auch beim BDR ist man derzeit noch wenig über die angekündigten Neuerungen informiert.
Etwas ausführlicher berichtet (und spekuliert) Acrossthecountry.net: Hier geht’s zum Artikel.
OCR: Weltmeisterschaft in Essex
Charles Franzke, Jan-Philip Dieckmann und Tim Effenberger haben bei der OCR-Team-WM den sechsten Platz belegt. „Unsere Taktik ging voll auf“, freute sich Charles, der auf den ersten Metern bereits die Führung übernommen hatte.
Leichtathletik: Bye, bye Berlin 2018!
Nach den spannenden Wettkämpfen im August und vielen tollen Events rund um die in Berlin ausgetragene Leichtathletik-Europameisterschaft verabschiedet sich der offizielle Facebook-Auftritt nun aus den sozialen Medien.
Wir freuen uns somit schon bald auf ein „Salut“ aus Paris – dort werden die Athleten in zwei Jahren erneut um die Titel kämpfen. Wir sind schon jetzt très curieux!