»Laura Dahlmeier ist zu schwach«
»Zu schwach für Biathlon«
So titelten in der vergangenen Woche die Mittelbayerische Zeitung und die Sächsische Zeitung über die Vorzeige-Biathletin aus Garmisch-Partenkirchen.
Im August wurde Laura Dahlmeier 25 Jahre alt, sie hat seit ihrem Debüt im Weltcup 2013 sieben Weltmeistertitel und zwei Olympiasiege sowie unzählige weitere Medaillen gewonnen. Derzeit ist sie Aushängeschild Nummer eins des deutschen Biathlons.
Was nun in den Schlagzeilen ein abruptes Karriere-Ende oder einen tragischen Ausstieg aus dem Leistungssport befürchten ließ, war eigentlich „nur“ Berichterstattung über ein Statement des Deutschen Skiverbandes, dass Laura Dahlmeiers Einstieg in den IBU-Worldcup wohl derzeit noch ungewiss sei. Die Sportlerin musste das Leistungstraining aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen (hier erfahrt ihr mehr in unserem Wochenrückblick).
Die Dpa-Jounalistin Sandra Degenhardt hatte zu diesem Thema einen Artikel verfasst, der in mehreren Tageszeitungen veröffentlicht wurde und wohl schon eine reißerische Überschrift wie in den obigen Beispielen trug, da sie in verschiedensten Variationen aber stets demselben Tenor auf diversen Kanälen publiziert wurde.
Dass sich in den Sportredaktionen der einzelnen Pressemedien scheinbar niemand die Frage stellte, ob dieser Titel möglicherweise extrem irreführend sein und in die völlig falsche Richtung führen könnte, hat mich gewundert. Es hat mich so sehr gewundert, dass ich im Folgenden aus der Perspektive einer Sportlerin aufzeigen möchte, was es bedeutet, wenn sich fremde Menschen ziemlich unreflektiert über Athleten äußern, die gerade nicht die Erwartungen erfüllen können, die an sie gestellt werden. Unabhängig davon, ob diese überzogen oder realistisch sind.
Natürlich spielt heutzutage in der öffentlichen Berichterstattung möglicherweise die von Pessimisten immer wieder todgeweihte Existenz von Printmedien eine zunehmend gewichtige Rolle: Der schon ohnehin weniger zugeneigte Leser muss irgendwie geködert werden. Dass mitreißende Schlagzeilen das Mittel der Wahl sind, ist mir bewusst. Doch bei neutralen Benachrichtigungen (wie sie von Dpa-Journalisten eigentlich zu erwarten sind) soll kein Mensch, egal ob Sportler oder nicht, als etwas dargestellt werden, was er erwiesenermaßen nicht ist – erst recht nicht in Titeln, Headlines und Überschriften, die manchmal ja das einzig Verbleibende sind, was überhaupt noch gelesen wird.
Ich bin mir allerdings sicher, dass Existenzsicherung und Leser-Catching in diesem Fall nur eine untergeordnete Rolle spielten. Denn das Phänomen, das hier zum Tragen kommt, spielt sich ebenso im „Kleinen“, soll heißen in der Sportszene etwas abseits von Weltspitzen- und Titelseitenniveau, ab. Ich beobachte ganz allgemein eine abhandengekommene Feinfühligkeit gegenüber Athleten, die nicht nur in der Presse sondern schon in den Köpfen von Zuschauern, Beobachtern und sogar aktiven Sportlern stattfindet.
Gerade wenn Athleten zu derart überragenden Leistungen imstande sind, wie es eine Laura Dahlmeier vermag, sind sie schnell der ganze Stolz der Nation. Gewinnen sie, hat Deutschland gewonnen, pardon: haben „wir“ gewonnen. Fallen ihre Leistungen plötzlich aus, ohne dass eine unverkennbar dramatische Schwächung (spektakuläre Verletzung oder tragischer Trainingsunfall) eingetreten ist, wird ihnen genau so schnell sportliches Unvermögen unterstellt. Aber auch in „niedrigeren Ligen“ wird von außen viel zu leichtfertig geurteilt, zu schnell geschossen, zu wenig hinterfragt…
Schwarz-weiß-Denken
Und so kommen Aussagen zustande, die keine Berechtigung haben. Die für sich allein auch vielleicht noch gar keinen großen Schaden nehmen, aber in ihrer Summe dafür sorgen, dass Athleten grundsätzlich in ein Schwarz-weiß-Schema gedrückt werden: Starker Athlet gibt alles. Schwacher Athlet gibt nach, gibt auf.
Ist Laura Dahlmeier „schwach“? Weil sie die Reife besitzt, ihren derzeitigen Zustand anzuerkennen und das Leistungstraining zu unterbrechen? Weil sie dann auch noch den Mut hat, dies öffentlich kundzutun? Weil sie nicht die verpassten Rennen und kostbaren Punkte in der Weltcupwertung, sondern ihre Gesundheit in den Vordergrund stellt?
Ist Laura Dahlmeier deshalb „zu schwach für Biathlon“?
Nein. In Anbetracht ihrer Leistungen, die sie schon seit Jugendjahren zu einer der erfolgreichsten Biathletinnen aller Zeiten gemacht haben, kann man einfach nur feststellen: Diese junge Frau ist alles, aber definitiv nicht zu schwach für Biathlon.
Und in einem Alter, wenn noch alles möglich ist, wenn die Karriere noch lange nicht vor dem Ende steht, wenn man noch hungrig ist, mehr will, höher hinaus, wenn man noch nicht die Schranken des Alters zu spüren bekommt, genau dann eine Entscheidung zugunsten des eigenen Körpers zu fällen, den man ja eigentlich an seine Grenzen bringen möchte, aber den man eben auch nur einmal hat – das ist nicht schwach.
Das ist verdammt stark und vorbildlich. Nicht nur für junge Nachwuchsathleten, sondern selbst für Menschen, die deutlich älter sind als Laura Dahlmeier.
Aber es wird nicht über die innerlich sicher noch lange schmerzende Entscheidung einer hochtalentierten Biathletin gesprochen. Über den Entschluss, zu verzichten, obwohl man Favorit ist, obwohl man so viele Hoffnungen erfüllen soll und obwohl man anvisierte Ziele aus dem Auge lassen muss.
Selbst wenn diese Entscheidung ein Gewinn für Laura Dahlmeiers, in der Vergangenheit bereits wahrlich nicht immer konstante, Gesundheit sein mag – sie ist eben kein Gewinn von noch mehr Medaillen. Sie ist stattdessen der Verlust des „stärksten Pferds“ im Stall. Sie ist ein herber Leistungsausfall und kein Grund mehr zur Bewunderung. Stattdessen wirft sie Fragen auf:
Warum ist sie denn so lange krank? Warum achtet sie nicht besser auf ihre Gesundheit? Ist sie medizinisch schlecht beraten? Oder doch einfach nur zu schwach?
Im Großen wie im Kleinen
Warum mich dieses Thema so bewegt, liegt vermutlich an den Déjà-vu-artigen Gefühlen, die in mir hochkommen: Ich kenne nicht nur eine sehr ähnliche sportliche Situation, sondern auch die irritierenden Reaktionen darauf allzu gut.
Vielleicht kurz vorab: Nein, ich möchte mich keinesfalls auf eine Stufe mit der Doppel-Olympiasiegerin von Pyeongchang stellen. Und nein, ich bin nicht der Meinung, dass man meine sportliche Leistung mit einer Weltspitzen-Biathletin vergleichen kann. Aber ich bin innerhalb der letzten drei Jahre regelmäßig bei internationalen Meisterschaften und Wettkämpfen gestartet, habe dort sowohl Niederlagen erleben als auch gute Erfolge feiern dürfen und bin deshalb so kühn, um zu behaupten, die Welt des Spitzensports zumindest in Ansätzen zu kennen.
Mag sie auch deutlich kleinere Wirbel ausgelöst haben als das aktuelle Statement von Laura Dahlmeier, habe auch ich für meine bittere Entscheidung, die Teilnahme an den Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin aus gesundheitlichen Gründen abzusagen, einiges zu hören bekommen, das in eine ähnliche Kerbe schlug.
Ich bin froh, dass mir, ähnlich wie bei Laura Dahlmeier, von Verbandsseite viel Verständnis entgegengebracht wurde. Auch sonst ereilten mich viele mitfühlende Worte und: Es gab wahrlich keine Zeitungen, die mich als „zu schwach“ bezeichneten.
Nichts desto trotz wurde mir sehr bald bewusst, wie viele Außenstehende, sogar mir bekannte sportlich Aktive, mich nicht als fehlbaren Menschen, sondern als Leistungsproduzentin sehen. Beziehungsweise in diesem Fall als defektes, gescheitertes Exemplar. Denn fällt dieses für längere Zeit aus, tut es nicht seinen Zweck und ist für sie erwiesenermaßen in seiner Funktion ungeeignet. Zu schwach.
»Ganz ehrlich, schäm dich.«
Um dies zu verdeutlichen, möchte ich im Folgenden aus anonymisierten Texten zitieren, die mich in der Zeit nach meiner EM-Absage über meine Profile auf Sozialen Medien wie Facebook, Instagram sowie meiner persönlichen Homepage erreicht haben.*
Selbstverständlich bilden derartige Texte nur einen geringen Anteil der Nachrichten, die mich erreichen. Doch in manchen Momenten, gerade wenn man aufgrund der gegebenen Situation ins Zweifeln kommt, nimmt man sich solche Worte mehr zu Herzen als man sollte:
»Du kannst für Deutschland starten. Das ist eine Ehre, die nicht viele bekommen und du schmeißt das einfach weg? Ganz ehrlich schäm dich, das ist respektlos ein Sportler kämpft für sein Land.«
Diese Nachricht traf genau den wunden Punkt, der meine Entscheidung so schwer gemacht hatte: Ich selbst hatte mich längst mit der Niederlage abgefunden. Damit, dass ich in Berlin nicht zeigen können würde, wozu ich eigentlich in der Lage bin. Ich habe deshalb so sehr damit gehadert, weil es nicht nur um eine Teilnahme bei irgendeinem internationalen Wettbewerb ging, sondern um ein Rennen mit dem Adler auf der Brust. Dass das eine Ehre ist, war mir natürlich bewusst gewesen.
Wenn man dann wenige Stunden nach der endgültigen Absage dazu aufgefordert wird, unverzüglich die Nationalmannschafts-Einkleidung wieder zurückzusenden, hat man einen richtig dicken Kloß im Hals. Der Start war für Deutschland. Für eine Mannschaft, ein Team. Ich hatte mich dem verwehrt, wegen Gründen, die eigentlich nur mich und meine Gesundheit betrafen. Ich hätte es doch wenigstens mal probieren können. Einfach mal loslaufen. Habe ich nicht gemacht, sondern genau das, was mir der Verfasser der Nachricht nahegelegt hatte: Ich schämte mich für meinen Rückzieher.
Und das völlig zu Unrecht. Ich musste meinem Körper die Chance geben, wieder ganz und gar zu Kräften zu kommen. Das EM-Rennen in Berlin war doch nicht das Letzte meiner Karriere. Aber Vorwürfe, ich wüsste meinen Startplatz im Nationalteam nicht zu schätzen, tun weh. Auch jetzt noch.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass man schon mit Beatmungsschlauch auf der Intensivstation liegen oder auf Krücken humpeln muss, um für manch Außenstehende als „krank“ oder „invalide genug“ zu gelten. Damit man auch nicht den Eindruck erweckt, man hätte sich doch auch ein bisschen zusammenreißen können. Echte Sportler schinden sich doch. Starker Athlet gibt alles. Schwacher Athlet… wir erinnern uns.
»Du bist nicht dafür gemacht.«
Noch ein bisschen fassungsloser war ich über solche, die mir gleich die Tauglichkeit zum Leistungssport grundsätzlich abgesprochen und stattdessen zum baldigen Ende meiner Karriere geraten hatten:
»Ich denke, wenn man das so liest[…], kann man nur zu dem Schluss kommen, dass dein Körper für so eine Art Leistungssport nicht gemacht ist. Das ist nicht böse gemeint nur eine Feststellung. […] Ich hoffe für dich, dass du noch ein Rennen bekommst, dass für dich gut läuft und du dann den Entschluss fällst dem Leistungssport Tschüss […] zu sagen.«
Nicht böse gemeint, aber eine ziemlich böse Feststellung. Von einem Fremden, der mich nicht kennt. Wofür brauchen wir nebulöse Vermutungen von Sportmedizinern, Forschung nach Ursachen und Therapien, wenn Experten aus der Ferne so knallharte Diagnosen stellen können. Und das sogar ohne Nachfragen. Der Nachrichten-Verfasser hat mein Statement gelesen und zieht verheerende Schlüsse daraus. Im Prinzip das Gleiche wie die absolut logische Folgerung: Laura Dahlmeier ist schon wieder krank. Ergo: „Laura Dahlmeier ist zu schwach“.
Nur für den Fall, dass ich in Sarkasmus abdrifte: Ich habe meine Karriere definitiv noch nicht an den Nagel gehängt.
Der Verfasser wusste vermutlich, dass ich des Öfteren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen habe. Aber dann bleiben wir doch bei der Parallele Laura Dahlmeier: Nach jedem Ausfall wegen Erkältungen oder Infekten ist sie wieder bärenstark zurückgekommen, ob früher oder später. Für sieben Weltmeistertitel in knapp vier Jahren hat’s gereicht. Wieso nicht acht?
Es gibt eben Leute, die sind eher selten von Störfaktoren betroffen – und andere eben häufiger. Sowohl unter denen, die Weltmeistertitel gewinnen als auch unter denen, die Deutsche Meistertitel gewinnen. Das wäre dann meine Preisklasse.
Aber sollen die anfälligeren einfach grundsätzlich aus dem Sport ausscheiden? Weil ihr Körper ja „für so eine Art Leistungssport nicht gemacht“ ist? Wann sind wir denn eher oder eher nicht dafür „gemacht“? Sollen dann auch alle Mitteleuropäer das Laufen aufgeben, nur weil sie dafür weniger „gemacht“ sind als Ostafrikaner? Das wäre ja auch, nicht böse gemeint, nur eine reine Feststellung.
Interessanterweise habe ich in der oben zitierten Nachricht für das demnach schon in Aussicht gestellte Karriereende gleich noch ein paar genauso gar nicht böse gemeinte Tipps bekommen: Ich könnte ja im „zweiten Leben“ einigen „Mädels“ ein paar „Trainingsdinge“ beibringen.
Das war der Moment, in dem ich nicht mehr wusste, ob ich lachen oder weinen soll. Ich kann schließlich auch in meinem ersten Leben gerne Trainingstipps geben, wenn jemand tatsächlich welche haben wollte – und das übrigens nicht exklusiv für Mädels.
Und wenn ich dann aufgrund meines hin und wieder miserablen Gesundheitszustandes mal nicht selbst trainieren kann, habe ich genügend andere Beschäftigungen, denen ich nachgehen kann: Ich habe ein Bachelorstudium abgeschlossen und absolviere gerade noch eine Zusatzausbildung als Fremdsprachenlehrerin für Deutsch. Ich besuche noch andere Kurse an der Universität, weil ich es liebe, mich weiterzubilden. Ich arbeite als freie Journalistin und wenn ich dann noch Zeit und Muße habe, schreibe ich Geschichten, weil mir das mit Abstand die meiste Freude bereitet.
Ich wüsste also gar nicht wofür ich so ein „zweites Leben“ bräuchte. Das erste ist schon ganz schön voll. Und bei weitem nicht nur mit Sport…
Augen zu und durch?
Und ja, leider ist es auch manchmal zu voll mit Krankheits-Gedöns. Und ja, das nervt mich. Und wer denkt, dass es Laura Dahlmeier, die sich wirklich in ihrem „ersten Leben“ voll und ganz dem Sport widmet, nicht erst recht nervt?
Aber keine Krankheitspause hat etwas mit Schwäche zu tun. Schwach wäre es, einfach nicht nachzudenken, weiterzumachen, die Augen vor der Realität zu verschließen und einfach irgendwann zum Karriereende gezwungen zu werden. Weil der Körper dann nicht mehr fähig ist, sich zu rehabilitieren.
Eine Krankheitsphase bedeutet auch deshalb Stärke, weil sie mit jeder Menge Selbstzweifel einhergehen kann. Irgendwann ist schließlich der Punkt erreicht, an dem man selber nicht mehr daran glaubt, dass man für Sport „gemacht“ ist. An dem man Kritiker bestätigt sieht und sich in ein paar widerlichen Momenten davon überzeugen lässt, dass es jetzt nicht mehr weitergehen kann.
Und wenn die nächste gesundheitliche Niederlage noch eher als im – selbstverständlich von außen rein gefühlsmäßig festgelegten – „Toleranzbereich“ eintritt, kann man sich schon wieder darauf vorbereiten, dass auch die altbekannten Zweifler um die Ecke kommen werden und sagen: „Ich hab’s doch schon immer gewusst.“
Darum fällt es mir und vielen anderen Athleten jedes Mal verdammt schwer, offen zu gestehen, dass man gesundheitlich angeschlagen ist. Schon wieder? Dass man wieder nicht trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen kann. Wie lange denn noch? Warum achtest du nicht besser auf deine Gesundheit? Bist du medizinisch schlecht beraten? Oder doch einfach nur zu schwach?
Vieles wird im Sport unter den Tisch gekehrt, nicht unbedingt weil der Sport von Haus aus ein recht verschwiegenes und geheimnisumwobenes Gefilde ist, sondern weil sich Athleten vor „Angriffen“ von außen schützen wollen. Und da ist es völlig egal, ob Kreisliga oder Weltspitze.
Ich persönlich lebe nach dem Motto „Ehrlichkeit währt am längsten“ und meine nächste Diagnose nach der bereits grippebedingten Absage der EM war ausnahmsweise mal so sportunabhängig wie ein Pickel auf der Nase. Es war eine Darm-Erkrankung, über die man aber irgendwie trotzdem ungern spricht, weil das ja selbst in unserer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts noch irgendwie peinlich behaftet ist.
Aber ich wollte mir Spekulationen vom Hals halten. Ich wollte nicht, dass meine anhaltende Wettkampf- und Trainingsabstinenz als Schwäche ausgelegt wird. Verhindern konnte ich es nicht. Schneller gesund wurde ich dadurch auch nicht, aber ich habe es durchgestanden. Weil es eben Schwachsinn ist, dass ich für Leistungssport nicht „gemacht“ bin. Weil es Schwachsinn ist, dass kranke Sportler schwach sind.
Ich wünsche mir jedenfalls nicht nur, nächstes Jahr selbst in alter Stärke zurückzukommen, sondern ich hoffe auch für Laura Dahlmeier ein baldiges Comeback in gewohnt überlegener Manier, um allen zu beweisen, dass auch sie nicht „zu schwach für Biathlon“ ist.
Wie viele Sportler hat man schon an solch reißenden, besser gesagt zer-reißenden, Sprüchen der Medien zu Boden gehen sehen? Da braucht es keine harten Gegner dafür. Und das Einzige, was schützt, ist ein dickes Nervenkostüm: Es wehrt nicht nur dem Leistungsdruck ab, den man von außen (und innen) bekommt. Es verhilft auch dazu, alle Urteile abzuwehren, die von Außenstehenden oft völlig respekt- und distanzlos gefällt werden.
Aber gerade bei Laura Dahlmeier mache ich mir nicht allzu große Sorgen, dass sie sich über irgendwelche Schlagzeilen in den Zeitungen den Kopf zerbrochen hat und schließe deshalb mit ihrem Erfolgsmotto:
»Scheiß da nix, dann feid da nix.«
*Ich habe sowohl Rechtschreibung als auch Orthografie selbstverständlich so belassen, wie sie die jeweiligen Verfasser in ihren Nachrichten an mich geschickt haben, auch wenn’s an manchen Stellen wehtut 🙂