Er ist der „Klassiker“ aus der Kategorie „einfach & energiereich“: Der Nudelsalat.
Nudeln mag ja schließlich jeder und zusammen mit ordentlich Mayo, ein bisschen Alibi-Gemüse und den scheinbar unverzichtbaren Schinkenwürfeln (zur Abwechslung auch manchmal in Streifen gelassen) gibt es ihn in jedem Supermarkt in der Plastikdose abgepackt zu kaufen.
Und so oft ich mich darüber freue, dass die kochfaule To-Go-Mentalität (die ich leider auch viel zu oft aus Bequemlichkeit teile) allmählich wieder einem Bewusstsein für Inhaltsstoffe, regionale Produkte und vollwertige Ernährung weicht, genau so oft frage ich mich, warum eigentlich noch keinem Hersteller allein aus diesen Gründen etwas Kreativeres eingefallen ist als der absolute Standard-Mayo-Matsch…
Es bleibt mir also bei akuten Nudelsalat-Gelüsten (das ist meistens der Bock-auf-Salat-aber-davon-werd‘-ich-nicht-satt-Zustand) noch nichts anderes übrig als: Selbermachen.
Aber mit diesem Rezept ist das auch gar nicht so aufwendig. Jedenfalls nicht aufwendiger als in einen Supermarkt zu gehen und sich dort über die bedauernswerte Interpretation von „Salat mit Nudeln“ zu ärgern.
Während die Nudeln kochen, können nämlich im Prinzip alle anderen Arbeitsschritte schon gemacht werden. Die Zubereitungszeit hängt also eher von der Nudel-Garzeit als von der Schwierigkeit des Rezeptes ab.
Nehmt am besten eure Lieblingsnudeln (bei mir eindeutig Orecchiette). Okay, Spaghetti oder Cannelloni eignen sich vielleicht nicht so gut, aber selbst Gnocchi oder Tortellini sind machbar.
Die restlichen Zutaten sind dann ebenfalls ein bisschen aufregender als bei der typischen Nudelpampe: Mit der Birne kommt eine fruchtige Note hinzu. Mandelsplitter sorgen für Röstaromen und Crunch, der Gorgonzola verleiht der ganzen Geschichte dann noch ein bisschen zusätzliche Würze. Einzig und allein das Dressing bleibt ziemlich unspektakulär – aber bei so vielen bunten Salat-Komponenten braucht es auch keine schwere Sauce, die alle restlichen Geschmacksnoten ganz nach Mayo-Style übertönt.
Zum Schluss noch etwas, das eigentlich nicht der Rede wert sein sollte, der Erfahrung nach aber dennoch eine Erwähnung verdient hat: Salat ist übrigens auch dabei, in diesem Gericht. Er hält nämlich endlich mal, was ein Nudelsalat seinem Namen nach verspricht. Er hält höchstens nicht besonders lange vor, wenn man ihn nicht für sich ganz alleine hat.
Also entweder gleich zum nächsten Herbstpicknick mit Freunden mitnehmen oder die Portion für die Mittagspausen der nächsten Arbeitswoche einteilen. Ich mache den Nudelsalat auch einfach gern auf Vorrat für die Woche, weil ich weiß, dass oft genug in mir die kochfaule To-Go-Mentalität wieder hochkommt – und dann bin ich froh, wenn ich nicht in den Supermarkt, sondern einfach nur zum Kühlschrak gehen muss…
Nudelsalat ohne Mayo und ohne Schinken
Zutaten
- 250g Nudeln (am besten Orecchiette)
- 2-3 Birnen
- 2-3 rote Zwiebeln
- 200g Kirschtomaten
- 1 Karotte
- Frische Blattsalate nach Wahl (z.B. Feldsalat, Eichblattsalat, Romanasalat, Radicchio)
- 250g Gorgonzola
- 100g Mandelstifte
- Etwas Zitronensaft
- 4 EL natives Olivenöl
- 3 EL Kräuter- oder Weißweinessig
- Lieblings-Grillgewürz
- Salz und Pfeffer
- nach Geschmack Croutons zum Bestreuen
Zubereitung
- In einem Topf Salzwasser zum Kochen bringen und die Nudeln nach Packungsanleitung al dente kochen. Mit kaltem Wasser abschrecken und abtropfen lassen. Natürlich dürfen, während die Nudeln kochen, alle folgenden Punkte schon einmal abgearbeitet werden. Soll ja schließlich schnell gehen 🙂
- Mandeln in einer kleinen Pfanne (ohne Öl) anbraten, bis sie schön braun (nicht schwarz) sind. Von der Herdplatte nehmen und beiseite stellen.
- Öl, Essig und Gewürze entweder gut verrühren, oder in einem kleinen geschlossenen Gefäß/Shaker durch Schütteln durchmischen. Unbedingt abschmecken!
- Birnen in Würfel schneiden und mit ein paar Tropfen Zitronensaft vermengen.
- Zwiebeln in mittelgroße Ringe schneiden, Karotte raspeln, Tomaten vierteln, Salate etwas klein zupfen.
- Zum Schluss den Käse würfeln und alles zusammen mit den Nüssen und den Nudeln in eine große Salatschüssel geben.
- Das Dressing nochmals gut durchmischen, über dem Salat verteilen und gründlich unterheben. Vor dem Servieren ggf. noch mit ein paar Croutons bestreuen.