Eigentlich hat mich der Name von Anfang an nicht so wirklich angemacht: „Pastasotto“. Das klingt schon genau nach dem, was es im Grunde genommen ist: Risotto für Arme.
Bis ich dann irgendwann genau in der Situation war, in der ich wunderschöne selbst gezogene Zucchini geschenkt bekommen hatte, die es nur verdient hatten, veredelt als Lieblings-Risotto ihre ewige Ruhe zu finden.
Risotto ist Sportler-Soulfood – nicht unbedingt das Gesündeste und auch nicht das sexieste Gericht mit dem größten Foodstyle-Faktor. Aber unbestritten das Genialste bei großem Appetit, erschöpften Beinen oder Müdigkeit nach der Trainingseinheit. Klar hilft schlafen noch besser. Aber mit Risotto im Magen hat man dabei noch bessere Träume. Ich spreche aus Erfahrung.
Zurück zu meinem eigentlichen Problem. Statt nach dem Risotto, musste ich nämlich schon vorher davon träumen: Im Vorratsschrank konnte ich noch nicht mal ein einziges Reiskorn vorfinden. Die Suche war vergeblich. Überall nur das, was zur langweiligen „Grundausstattung“ einer Sportler-Speisekammer gehört und deshalb immer im Überfluss vorhanden ist: Nudel. In allen denkbaren Formen und Farben.
Große Nudeln, kleine Nudeln, lange Nudeln, platte Nudeln, grüne Nudeln… Alles bloß kein Risotto-Reis. Und da kam mir wieder die Idee mit dem Pastasotto.
Dafür eignen sich – tragischerweise – auch nicht alle Nudelsorten. Spaghetti, Tagliatelle oder Cannelloni sind völlig unbrauchbar. Die Nudeln müssen so klein wie möglich sein. Am besten sind Risoni, Fregola Sarda oder Suppennudeln. In meinem Fall waren es tatsächlich Buchstaben-Nudeln.
Aber es hat funktioniert: Im Prinzip tut man einfach so, als koche man ein ganz normales Risotto. Bis darauf, dass man eben das absolut Verbotenste tut und einfach auf alles Essentielle verzichtet: Reis, Weißwein und Parmesan.
Klingt kriminell? Mag sein. Schmeckt trotzdem. Ich spreche aus Erfahrung.
…und wer noch ein „etwas anderes“ Risotto-Rezept haben will, findet hier übrigens eines mit Dinkel 🙂
Zucchini Pastasotto
Rezept druckenZutaten
- 1 Zwiebel
- Olivenöl
- 3 eher kleine Zucchini
- 250g Reis- oder Suppennudeln (möglichst klein) oder Fregola Sarda
- 400ml kräftige Gemüsebrühe
- 100g Schmand
- Salz und Pfeffer zum Abschmecken
- Etwas Zitronensaft
Zubereitung
- Die Zucchini waschen und mit einem Messer die äußere Schale in (nicht zu schmalen) Streifen längs abschneiden. Diese nochmals zerkleinern und Beiseite stellen.
- Den Rest der Zucchini fein würfeln, salzen und in einer Schüssel ziehen lassen (Flüssigkeit später abgießen).
- Die Zwiebel ebenfalls würfeln und in einer Pfanne mit reichlich Olivenöl glasig dünsten. Anschließen die Zucchiniwürfel hinzugeben und bei hoher Temperatur leicht anbraten.
- Nun die Suppennudeln hinzugeben, gut untermengen und zügig etwas Gemüsebrühe nachgießen.
- Unter ständigem Rühren bei mittlerer Temperatur nach und nach den Rest der Brühe hinzugeben. Immer so lange warten, bis in der Pfanne kaum noch Flüssigkeit vorhanden ist.
- Nach 15-20min sind die Nudeln gar und es hat sich eine schlotzige Konsistenz gebildet, wie wir sie von einem typischen Risotto kennen.
- Nun noch den Schmand hinzugeben, gut untermengen und nach kurzer Zeit die Pfanne vom Herd nehmen.
- Die grünen zerkleinerten Zucchinischalen-Streifen in einen Behälter füllen und mit einem Spritzer Zitronensaft zu einer Creme pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Wasser, das sich ggf. an der Oberfläche abgesetzt hat, vorsichtig abgießen.
- Zuletzt wird die Creme unter das noch heiße Pastasotto gerührt, sodass es eine schöne grüne Farbe bekommt. Nochmals abschmecken und dann gleich servieren (zieht nämlich wie ein gewöhnliches Risotto schnell nach!).