Sicherlich kennt ihr unseren Larasch-Wochenrückblick, in dem wir montags mit euch darauf zurückschauen. „was von der Vorwoche übrig bleibt“. Ein ähnliches Szenario spielt sich bei mir anfangs der neuen Woche auch in der Küche ab: Ich mache zum einen Bestandsaufnahme für Kühl- und Vorratsschrank, bewaffne mich mit einer großen Einkaufsliste und marschiere zum Supermarkt meines Vertrauens. Zum anderen bleiben trotz der scheinbar gähnenden Leere in der Speisekammer gleichzeitig jede Menge lästiger Reste von verschiedensten Mahlzeiten der Vorwoche übrig. Bei mir und meinem Freund handelt es sich meistens um: Brezen.
Wir lieben es einfach, Brotzeit zu machen. Und sei es nun eine mit Schinken und Speck (mein Freund) oder mit Butter und Käse (ich) – für uns gehören Brezen einfach dazu (und zwar echte bayerische Brezen, nicht die mit dem falschen „L“ mittendrin).
Der Konsum unseres liebsten Laugengebäcks ist dabei so exzessiv, dass wir es hin und wieder schaffen, plötzlich beide abends mit einer großen Bäcker-Tüte nach Hause zu kommen: „Franzi, ich hab Brezen mitgebracht“ „Oh, ich auch…“
Bei dem Versuch, unser Schicksal hinzunehmen und die doppelte Menge an Brezen einfach trotzdem aufzuessen, sind wir schon mehrfach kläglich gescheitert. Was dazu führt, dass sich bei uns regelmäßig Rest-Brezen sammeln, die dann erst einmal eine Zeitlang liegen bleiben. Denn einen Nachteil hat es doch, unser Hauptnahrungsmittel: Spätestens am nächsten Tag sind Brezen steinhart.
Und so ist es meistens Anfang der Woche, wenn ich mich dazu entschließe, doch noch irgendetwas Sinnvolles damit anzustellen. Semmelbrösel ließen sich natürlich draus machen. Aber ganz ehrlich: Würde ich das jedes Mal tun, könnte ich bald säckeweise Brösel verkaufen. So viel Verwendung habe ich dafür leider nicht. Stattdessen greife ich gern auf ein Rezept zurück, das einfach und quasi universal einsetzbar ist: Ob nun als Süßspeise, herzhaftes Gericht, Hauptmahlzeit oder Beilage, Snack oder Dessert – Brezenknödel gehen immer!
Ich stelle euch im Folgenden mein „Grundrezept“ für eine salzige und eine süße Variante vor, die ihr dann natürlich noch ganz nach Geschmack verfeinern oder abwandeln könnt.
Und noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Das Rezept funktioniert selbstverständlich genau so gut mit altem Brot, Semmeln oder auch mit den unbayerischen Brezeln mit „L“ mittendrin 🙂
Brezenknödel salzig & süß
Rezept druckenZutaten
- etwa 4 harte Brezen (Brötchen, Brot etc.)
- 250ml Milch
- 2 Eier
- 1 EL Öl
- Salzige Variante: 1 Schalotte, frische Petersilie, etwas Schnittlauch, Salz und Pfeffer
- Süße Variante: 120g Zucker, 1 TL Zimt, 1 Prise Salz, Kakao/Puderzucker/Zimtzucker o.Ä. zum bestreuen
Zubereitung
Salzige Variante
- Die Brezen in kleine Scheiben schneiden und in der zuvor etwas erwärmten Milch mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Zwischendurch immer wieder umrühren und gut durchmischen, dass die Brezenstücke wieder schön weich werden.
- Währenddessen die Petersilie hacken und die Schalotte in kleine Würfel schneiden und in einer beschichteten Pfanne kross anbraten.
- Die Schalottenwürfel, die Petersilie, die Eier, das Öl sowie Salz und Pfeffer über die Brezen-Milch-Masse geben und durchkneten. Es sollte ein stückiger, klebriger Teig entstehen. (Sollte er zu flüssig sein, einfach etwas Mehl hinzugeben. Ist er zu fest und nicht zu kneten, noch etwas Milch hinzufügen)
- In einem Topf Salzwasser zum Kochen bringen.
- Währenddessen aus dem Teig Knödel formen und ins kochende Wasser geben.
- Die Knödel ca. 10-15min im Wasser bei etwas reduzierter Temperatur köcheln lassen und anschließend auf einem Küchentuch abtropfen lassen.
- Vor dem Servieren noch mit etwas Schnittlauch garnieren.
Das Rezept lässt sich nach Geschmack auch noch mit Zutaten wie Speckwürfeln, Kümmel oder etwas Käse verfeinern. Seid kreativ!
Süße Variante
Die Zubereitung erfolgt prinzipiell wie bei der salzigen Variante, außer dass in Schritt 2 anstelle der herzhaften Zutaten Zucker, Zimt und eine Prise Salz hinzugefügt werden. Um das Rezept z.B. als Dessert zu servieren, könnt ihr auch einfach kleinere Knödel formen. Nach dem Abtropfen können die Knödel mit Puderzucker, Kakao oder anderem „Streugut“ verfeinert werden. Außerdem schmeckt dazu besonders gut Vanillesauce oder Marmelade (einen guter Rezept-Tipp für Beeren-Marmelade bekommt ihr nächste Woche 🙂 )
Schaut gerne auch bei unseren anderen Rezeptvorschlägen vorbei! Wie wär’s mit einem sommerlichen Papaya-Salat oder Muffins à la Carbonara ?