Jeden Montag möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
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Zu den Themen der letzten Wochen.
Laufen: Unsere Highlights der Leichtathletik-WM in Doha
Die Leichtathletik-WM in Doha: Trotz teilweise unmenschlichen Hitzebedingungen im Marathon oder beim Gehen, den Doping-Vorwürfen gegenüber Alberto Salazar sowie dem teilweise leeren Stadion möchten wir euch unsere fünf Highlights der WM aus Sicht der Ausdauerdisziplinen vorstellen:
Konstanze Klosterhalfen gewinnt Bronze über die 5000m
Taktisch alles richtig gemacht, abgewartet bis zur letzten Runde und dann gezeigt, dass sie auch spurten kann: Konstanze Klosterhalfen anzusehen hat richtig Spaß gemacht bei dieser WM und sie belohnte sich selbst mit einem tollen dritten Rang über die 5000m. Dass das Nike Oregon Project dabei in der Kritik stand, ließ sie sich nicht anmerken. Klar sein sollte: Sie zeigte schon vor ihrem Wechsel dorthin Top-Leistungen und die Beschuldigungen betreffen nur ehemalige Athleten. Deshalb freuen wir uns uneingeschränkt über diese Medaille!
Hier das Rennen von Konstanze zum Nachschauen in voller Länge.
Gesa erkämpft sich einen dritten Platz über die Hindernisse
Wer hätte das gedacht? Gesa Felicitas Krause konnte ihren Traum vom Edelmetall nach 2015 wiederholen. Viel besser kann ein Rennen taktisch nicht gestaltet werden, kaum eine Athletin weiß so genau, welches Tempo sie mitgehen kann und wo ihre Grenzen liegen. Die Technik über die Hindernisse und den Wassergraben sind ebenfalls weltklasse, weshalb ein vermeintlicher Nachteil über die Flachstrecken bei Gesa keine große Rolle spielen. Am letzten Wassergraben entschied die Frankfurterin das Rennen um Bronze für sich.
Hier könnt ihr noch einmal den Lauf von Gesa noch einmal ansehen.
Christopher Linke mit beeindruckenden Aufholjagd im 20km Gehen
Was waren das für Wettbewerbe in der Nacht von Doha, bei irren Temperaturen und tropischer Luftfeuchtigkeit wurden die Marathonis und Geher durch die Wüste geschickt. Das DLV-Team der Geher war mit besonderen Hüten ausgestattet, die durch Eiswürfelzufuhr eine bessere Kühlleistung erbringen sollten. Christopher Linke war über die 20km ohne diese Spezialvorrichtung unterwegs und bewahrte trotzdem einen kühlen Kopf. Nach verhaltenem Beginn schob er sich Runde für Runde weiter nach vorne und wurde am Ende Vierter. Medaille verpasst? Nein, eher den vierten Rang in einer Weltklasse-Konkurrenz gewonnen. Bei den Olympischen Spielen in Tokio soll es ebenfalls heiß werden, dort kann Christopher erneut seine Stärke ausspielen.
Die Zusammenfassung des Wettbewerbs über die 20km Gehen könnt ihr euch hier noch einmal ansehen.
Marcin Lewandowski mir Bronze über die 1500m – Wo war Jakob Ingebrigtsen?
Mit 32 Jahren noch lange kein altes Eisen und bei der WM wohl einer der wichtigste Erfolg seiner Karriere. Der Pole Marcin Lewandowski spurtet zu Bronze über die 1500m in einem superschnellen Rennen. Timothy Cheruiyot war dem Feld enteilt und die Konkurrenz konnte den Anschluss nicht halten, aber Marcin Lewandowski lief meistens auf der Innenbahn die wenigsten Meter und hatte am Ende mit das stärkste Stehvermögen. Rang drei in polnischer Rekordzeit, das war ein Meisterstück! Jakob Ingebrigtsen musste auf den letzten Metern allerdings zusehen, wie die Konkurrenz an ihm, genau schon wie bei den 5000m, vorbeizog. Rang vier über die 1500m und Rang fünf über die 5000m sind wahrlich kein Grund zum Grämen, aber die erhoffte Ingebrigtsen-Medaille blieb am Ende aus. Vielleicht doch etwas zu viel Läufe in der kurzen Zeit oder nicht die richtige Taktik?
Die 1500m der Männer gibt es hier zum Nachschauen.
Sifan Hassan mit Double über die 10000m sowie die 1500m
Sie war die Königin der Läuferinnen bei der diesjährigen WM in Doha und zeigte ihre beeindruckende Form ohne den Anschein irgendeiner Schwäche. Die Rede ist von der Niederländerin Sifan Hassan, die gleich 2 Siege bei den Welttitelkämpfen einheimsen konnte. Show oder echte Schwäche? Über die 10000m ließ sie zwischenzeitlich kurz abreißen, um dann aber richtig aufzudrehen. Ohne große Erfahrung über die 25 Stadionrunden verließ sie sich voll und ganz auf ihre Endschnelligkeit und gewann in 30:17min. Eine Zeit, die bei Betrachtung ihrer Unterdistanzleistungen eigentlich nur eine logische Konsequenz darstellt, trotzdem muss diese Leistung erst einmal so abgerufen werden.
Noch beeindruckender ihr Lauf über die 1500m. Nach dem bekannten „Hassan-Start“ (langsamer kann man wohl wirklich nicht die ersten Meter zurücklegen…) setzte sie sich unerwartet an die Spitze und machte mächtig Druck. 3:51,95min sind nicht mehr weit entfernt vom Weltrekord (3:50,07min) und das ohne Pacemakerinnen. Aber auch dahinter liefen etliche Athletinnen NRs, PBs, SBs… Wir sind froh, dass sich Konstanze für die 5000m entschieden hatte.
Die 10000m der Frauen zum Nachschauen.
Die 1500m der Frauen zum Naschschauen.
Rad: Stress beim Münsterland Giro
Spannendes Finish beim diesjährigen Münsterland Giro. Alvaro Hodeg hatte am Ende die höchste Geschwindigkeit uns sicherte sich den Sieg vor dem deutschen Starter Pascal Ackermann. Dritter wurde Tim Merlier. Im Ziel gab es dann Ärger: Der Vorjahressieger Max Walscheid sollte gerade sein Interview mit der ARD beginnen, als ihm der gestürzte Anfahrer des späteren Siegers Alvaro Hodeg gegen den Helm schlug.
Hier das Interview mit den Meinungsverschiedenheiten
Die Helikopterkamera löst allerdings klar auf: Walscheid trifft überhaupt keine Schuld, Hodeg dreht sich um, verlässt seine Bahn und gerät mit dem Hinterrad gegen Walscheids Vorderrad. Der Sturz ist demnach selbst verschuldet. Dem Regen sei Dank ist nichts Schlimmeres passiert.
Hier noch die Zusammenfassung des ganzen Rennens
Triathlon: Angert siegt bei Ironman Barcelona
Dass der Ironman Barcelona eine schnelle Strecke bietet war schon vor dem Start klar, aber damit dass Florian Angert gleich bei seinem Debüt eine 7:45:05h anbieten kann, haben wir nicht gerechnet. „Ich weiß noch nicht so richtig, wie ich es einordnen soll. Mein Trainer hat gesagt, dass es das schnellste Debüt auf der Langdistanz und zudem der schnellste Ironman im Jahr 2019 gewesen ist“, so äußerte sich Angert nach seinem Sieg gegenüber dem tri-mag.
Auch die Debütantin Laura Zimmermann wusste in Barcelona zu überzeugen. In 8:49:12h finishte sie ihre erste Langdistanz hinter der Siegerin Sara Svensk aus Schweden. Mehr über Laura Zimmermann erfahrt ihr in unserem Interview.
Laufen: Viele Top-Starter beim Köln Marathon 2019
Am Sonntag ist es wieder soweit: Der Köln Marathon steht an und neben den ganzen Hobbyläufern werden auch einige Topathleten am Start sein. Amanal Petros möchte den Streckenrekord im Halbmarathon (62:00min) brechen, Homyiu Tesfaye wird ebenfalls über die 21,097km am Start sein. Auch Sabrina Mockenhaupt-Gregor, der „Dauergast“ in Köln, wird dieses Jahr wieder starten. Bereits letztes Jahr konnte in Köln Alina Reh in 69:31min einen neuen Deutschen U23-Rekord aufstellen und wir haben sie dabei begleitet.
Über die volle Distanz sind wir besonders gespannt auf den Auftritt von Hendrik Pfeiffer, der seine starke Form bereits über die Halbmarathon-Distanz in den letzten Wochen unter Beweis stellen konnte. Vielleicht kann er in Richtung der Olympia-Norm für Tokio (2:11:30h) gehen? Am Sonntag werden wir es sehen!
Das Video-Portrait mit Amanal Petros
Unser Video-Portrait mit Homiyu Tesfaye
Event-Portrait des Köln Marathons 2018
Weitere News:
Triathlon: Die Ironman WM auf Hawaii steht an. Hier ein Vorbericht bei der Sportschau.
Rad: Matteo Trentin fordert von der UCI neue Regeln für Absperrgitter nach weiterem schweren Sturz. Mehr dazu bei radsport-news.com.
Laufen: Ineos Challenge am 12.-20. Oktober – klingt verrückt, ist aber tatsächlich so: Die Startzeit der Ineos Challenge, bei der Eliud Kipchoge den Marathon unter 2h laufen möchte, wird je nach Wetter an einem anderen Tag gestartet. Mehr Infos hier.
Triathlon: Frederic Funk mit erstem Profi-Sieg beim Ironman 70.3 Lanzarote. Mehr dazu beim tri-mag.