Schon bevor es gestern überhaupt richtig los ging und mit dem Einzug der Athleten die Olympischen Spiele eröffnet wurden, warfen erneut Dopingenthüllungen Schatten über das größte Sportfest der Welt. Zwei Teilnehmer – eine griechische Schwimmerin und ein Gewichtheber aus Zypern – wurden positiv getestet.
Das jeweilige nationale Olympische Komitee hat ihre Athleten bereits aufgefordert, das Olympische Dorf zu verlassen und die Reise nach Hause anzutreten.
Internationale Skandale in unschönen Größenformaten gab es in den vergangenen Monaten ja häufiger. Zuletzt mit der fragwürdigen Entscheidung des IOC (Internationales Olympisches Komitee) unter Frührung von Thomas Bach, die russischen Athleten trotz des überführten Staatsdopings, an den Olympischen Spielen teilnehmen zu lassen.
Darauf der langjährige Sport-Spitzenfunktionär Hans Wilhelm Gäb nur: „Das IOC hat bewiesene Kriminalität nicht sanktioniert und damit gegen die Prinzipien des olympischen Sports verstoßen: Nämlich Fairness.“ (sid)
Ernüchterung bei den sauberen Athleten. Skepsis bei den Fans. Höchstleistungen scheinen erst Rechenschaft ablegen zu müssen und die verdiente Wertschätzung weicht mehr und mehr Desinteresse.
Aber ist das so? Geht die farbenfrohe Stadt jetzt unter oder trotzt sie den Skandalen und bemüht sich, der Sportlichkeit eine Chance zu geben?
Und genau das tun auch wir – jene, die Sport lieben… nicht nur den sauberen Athleten zu Liebe.
Ich glaube, das Blatt wendet sich so langsam bzw. mehr und mehr realisieren wir, worauf es doch eigentlich ankommt: Leidenschaft! Als gesunder Antrieb, um seine Vorliebe fernab des egoistisch gesinnten Wetteifers zu (er)leben.
Denn darum geht es besonders an diesen Tagen: ERLEBEN zu dürfen. DAS Highlight eines jeden Sportlers. Die Olympischen Spiele. Nicht grundlos heißt es: MEIN Traum wird wahr.
Auch wenn die Umstände zum Teil eine bittere Erkenntnis liefern, bleibt in dem ganzen widerlichen Schein aus Leistungsgeilheit und rücksichtsloser Gefährdung der eigenen Gesundheit (willentlich oder durch andere unwillentlich verabreicht), nämlich immer noch der saubere Athlet über. Jener, der Erfolg an sich selbst festmacht und heute verdient dem Wettkampf entgegen fiebert. Der Tag X, an dem sich Ehrgeiz und Disziplin auszahlen und für jene bis dato teils leidvolle Leidenschaft entschädigt.
So wie die Hoffnung zuletzt stirbt, bleibt am Ende auch die Leidenschaft über. Eine, die die Fragwürdigkeit wett macht, die eigene Motivation wieder aufleben und sich selbst seinen Traum nicht vermiesen lässt.
Wenn wir uns also fern von kapitalistischen Zügen bewegen und den Glaube an uns selber bewahren, wirst auch du – sauberer Athlet – DEINEN Tag genießen können.
Wir lassen uns den Sport nicht nehmen. Investieren wir lieber eine Einheit mehr in das Vertrauen.