Maya Rehberg und ich sind quasi gebürtige Nachbarinnen. Die 22-Jährige ist nämlich im Norden daheim (geboren in Bad Segeberg/Schleswig Holstein) und derzeit in Kiel Zuhause. Aber richtig platziert fühlt sich Maya im Hindernislauf sowie der Mittel- und Langstrecke. Deshalb nicht verwunderlich, dass sie nun auch bei den Olympischen Spielen über 3.000 Meter Hindernis am Start ist.
Unter ihrem Trainer Andreas Fuchs trainiert sie beim SG TSV Kronshagen/Kieler TB. Aber schon im Kindesalter besuchte sie mit ihren drei Brüdern einen Leichtathletik Verein.
“Irgendwann im Jugendalter wurde daraus Lauftraining, und mit 16 habe ich zum ersten mal ein 1500m Hindernis Rennen bestritten.“
Na und dies endete direkt mit einer Deutschen Jugendbestleistung.
“Seither hat mich die Strecke nicht mehr losgelassen.“
Das Besondere: die Kombination aus Ausdauer und Kraft. Aber unabhängig von der sportlichen Herausforderung ist es auch die menschliche Bereicherung:
“Durch den Sport durfte ich Freundschaften sowohl in Deutschland als auch auf der ganzen Welt schließen. Ich laufe noch heute bei den Europameisterschaften der Erwachsenen gegen manch ein Mädel, gegen dass ich schon bei der U18 WM gelaufen bin. Und auch innerhalb Deutschlands sind viele Freundschaften entstanden.“
Heute verbindet Maya mit dem Laufen eine gewisse Konstante in ihrem Leben. Natürlich hat sie sich über die Jahre sportlich entwickelt – und stünde sonst nicht da, wo sie jetzt ist -, aber es ist zugleich eine sichere Säule, an der sie sich ihr Leben lang stützen kann.
Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen sitzt sie jetzt quasi oben auf. Jene Kraft und Ausdauer bestimmen also nicht nur das Hindernislaufen, sondern haben sie auch täglich mit Disziplin und Ehrgeiz Stück für Stück dort hinauf gehievt. Verdient und stolz misst sie sich jetzt mit den Weltbesten.
Was bedeuten dir die Olympischen Spiele?
“Für mich sind Sie das größte, was ich in meiner bisherigen sportlichen Laufbahn erleben durfte.“
Oben angekommen, heißt für Maya aber nicht, die Beine jetzt einfach baumeln zu lassen. Ganz im Gegenteil! Sie müssen laufen!
“Wir machen nichts anders, schließlich war mein Ziel, immer möglichst schnell zu rennen.“ Und deshalb geht es auch unermüdlich weiter.
Was darf vor und am Wettkampftag selbst nicht fehlen?
“Das Trikot!“ erwidert sie mir prompt. Aber schon spannend, dass sie mir das Trikot als erstes nennt, anstatt wie die meisten die Laufschuhe 😉 Ich glaube da spricht die pragmatische Physik-Studentin (des Erdsystems) aus ihr: ohne Trikot, keine offizielle Starterlaubnis. Logisch!
Deshalb bekomme ich auch auf die Frage: “Was nimmst du unbedingt aus Deutschland mit?“ …ein schlichtes: “Die Olympiakleidung!“, zu hören. Abgesehen davon, dass von der Fülle an Kleidung ihr Gepäckkontingent damit dann auch gut bedient ist.
Sofern dann das Trikot sitzt, gilt es: „Meine Form abrufen zu können!“
Dafür drücken wir dir alle Daumen! Wir sprechen uns nach deinem Wettkampf 🙂