Paula Radcliffe hält mit ihren 2:15:25 Stunden seit 13 Jahren den Marathon-Weltrekord der Frauen. Die Britin erkämpfte sich 2003 in London den Ehrentitel und verteidigt ihn bisher ungeschlagen. Eindrucksvoll sind nicht nur ihre flinken Beine, sondern charakteristisch dabei auch ihre „ruckartigen“ Kopfbewegungen beim Laufen. Der ganze Körper gab augenscheinlich alles und errang so auf derselben Distanz 2005 den Weltmeister-Titel. Zudem gewann sie in ihrer Laufkarriere dreimal den New-York Marathon (2004/07/08) sowie den London-Marathon (2002/03/05).
Bei den Männern ist es hingegen ein jährliches Zurückerobern:
Am 21. Oktober 1984 läuft der Brite Steve Jones in Chicago den Marathon in 2:08:05 Stunden!
Carlos Lopes unterbietet Jones ein Jahr später um eine gute Minute – der Portugiese läuft den Marathon am 20. April 1985 in Rotterdam in 2:07:12 Stunden.
17. April 1988: Wieder Rotterdam! Belayneh Densimo (Äthopien) rennt die 42,195Km in 2:06:50 Stunden.
Ronaldo da Costa aus Brasilien läuft am 20. September in Berlin noch mal 45 Sekunden schneller: 2:06:05 Stunden.
Schließlich unterbietet der Marokkaner Khalid Khannouchi seine eigene Zeit vom 24. Oktober 1999 in Chicago (2:05:42h) drei Jahre später in London (14. April 2002) um knappe 4 Sekunden (2:05:38h).
Berlin, 23. September 2003: der Kenianer Paul Tergat knackt die 2:05 und sprintet nach 2:04:55 Stunden ins Ziel.
Wieder Berlin, aber dies Mal ein Äthiopier. Haile Gebrselassie stellt am 30. September 2007 mit einer Zeit von 2:04:26 den neuen Weltrekord auf und bricht im Jahr darauf (28. September 2008) noch mal die 2:04er-Marke – seine Zeit: 2:03:59 Stunden.
Aber in den Jahren darauf schlagen die Kenianer zurück…
25. September 2011: Patrick Makau Musyoki in 2:03:38 Stunden.
29. September 2013: Wilson Kipsang Kiprotich mit 2:03:23 Stunden.
Der September hat’s wohl an sich: am 28. nämlich (2014) rennt der Kenianer Dennis Kimetto in Berlin als erster Läufer unter 2:03 Stunden! Seine Zeit: 2:02:57 Stunden!
Die Marathons in Berlin, London, Chicago, New York, Boston und Tokio sind Teil des WORLD MARATHON MAJORS (kurz WMM).
Diese internationale Laufcup-Wertung gibt es seit dem 23. Januar 2006 und sollte den Laufsport weiterentwickeln, damit mehr Aufmerksamkeit auf die Athleten gelenkt und das öffentliche Interesse an den Eliterennen gefördert wird.
Rekordsieger und damit zweimal mit 500.000 US-Dollar prämiert: Samuel Kamau Wanjiru (2008/09 und 2009/10). Er hält auch mit seinen 02:06:32 Stunden den aktuellen Olympia-Rekord über die 42,195km, die es so erst ab 1924 gab. Angefangen hat es nämlich mit runden 40km. Aus deutscher Sicht landet Waldemar Cierpinski mit seinen zwei Goldmedaillen aus den Jahren 1976 (2:09:55h) und 1980 (2:11:03h) auf Platz vier der bislang erfolgreichsten Marathonis bei Olympischen Spielen.
Bei den Frauen ist Irina Mikitenko (eine deutsche Langstreckenläuferin mit kasachischer Herkunft) durch ihren zweifachen Sieg bei den WMM 2007/08 und 2008/09 Rekordhalterin und heimste sich verdient die eine Million Euro ein. Der Olympische Marathon ist bei den Frauen aber erst seit 1984 im Programm. Der Rekord liegt hier bei 2:23:07 Stunden von Tiki Gelana aus Äthiopien. Katrin Dörre – die Mutter und Trainerin von Katharina Heinig – ist mit ihren 2:26:21 Stunden (1988) dabei beste Deutsche bislang.
Heute haben Anja Scherl als auch Anna und Lisa Hahner die Chance, sich den Titel der besten Deutschen über die Marathondistanz bei Olympischen Spielen auf die Nase zu schreiben. Mit ihren persönlichen Bestzeiten (Anja – 2:27:50h, Anna – 2:26:44h und Lisa – 2:28:39h) haben alle drei auf jeden Fall das Potential dazu!