Zur Wahl stehen die 10km durch den Park oder mal zur Abwechslung 10.000m auf der Bahn. Neben dem ältesten gemeldeten Teilnehmer Erich Thimm (Jahrgang 1951), hat der schnellste – Christian Schreiner (LAZ Puma Rhein-Sieg) – eine Saisonbestzeit von 30:39min stehen. Aber auch Carolin Kirtzel von der LT Haspa Marathon Hamburg mischt mit ihren 34:18min vorne mit. Die 22-Jährige hält über 10.000m als auch 5.000m den Hamburger U-23 Rekord.
Wir haben mit Andreas Grieß über die Veranstaltung gesprochen. Andreas ist selbst leidenschaftlicher Läufer (Mittel- bis Langstrecke) und steht auch heute Abend mit an der Startlinie. Nebenher wirkt er aktiv im neu gegründeten Verein Hamburg Running mit.
LaRaSch: Wie kam es zu der Idee, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen? Welche Köpfe stecken dahinter?
Andreas Grieß: Die Idee entstand bereits recht zeitnah nach unserer Vereinsgründung bei hamburg running. Uns war früh klar, dass wir nicht nur an Wettkämpfen teilnehmen wollen, sondern auch welche ausrichten. Vor allem, weil wir glauben, dass es insbesondere in Norddeutschland an innovativen und hochklassigen Wettkämpfen im Stadion mangelt. In den Gesprächen kam dann die Überzeugung auf, dass der 10.000-Meter-Lauf, also die längste Bahn-Distanz, in Deutschland massiv unterrepräsentiert ist. Es gibt kaum Gelegenheiten, diese zu laufen und wenn, dann oft nur in der Mittagssonne bei mäßigen Veranstaltungen ohne Zuschauer. Im UK gibt es die „Night oft he PB“, die seit Jahren vormacht, dass es auch anders geht. Da wir als Verein den Veranstalter BMS als engen Partner haben, können wir uns zudem glücklich schätzen, dort weiteres Know-How und auch Routine in der Durchführung von Laufwettbewerben vorzufinden. Und bei BMS war man von der Idee auch schnell angetan, so dass wir nun gemeinsam die „1. Nacht der Zehner“ veranstalten.
LaRaSch: Wie wurde die Ausschreibung angenommen?
Andreas Grieß: Sehr gut. Auf der Bahn haben wir fünf Zeitläufe mit zwischen 20 bis 30 Teilnehmern, wovon im schnellsten alle Vormeldezeiten sub34 Minuten sind. Mit so viel Anklang haben wir gar nicht gerechnet, sodass wir den Zeitplan vor einigen Wochen noch anpassen mussten. Besonders schön ist, dass bei diesem Wettkampf Läufer, die erstmals auf der Bahn laufen, und absolute Top-Läuferinnen und Topläufer aufeinander treffen und sich hoffentlich gegenseitig motivieren. Hinzu kommen noch einmal über 100 Läuferinnen und Läufer beim Parklauf. Und sicher werden sich am Veranstaltungstag noch einige nachmelden.
LaRaSch: Gab es irgendwelche Schwierigkeiten in der Planung?
Andreas Grieß: Die größte Herausforderung war sicherlich der kurzfristige Umzug von der Jahnkampfbahn, wo der Wettkampf eigentlich stattfinden sollte, in den Hammer Park. Gut eine Woche vor dem Wettkampf wurde uns nämlich mitgeteilt, dass die Jahnkampfbahn wegen Renovierungsarbeiten gesperrt sein wird. Zum Glück haben wir sehr hilfsbereite Personen in der Verwaltung des Stadions im Hammer Park und im Bezirk Mitte, die den Umzug mit ermöglicht haben.
LaRaSch: Welche Besonderheiten erwarten Läufer als auch Zuschauer?
Andreas Grieß: Wer die 10.000-Meter-Läufe jetzt bei der WM in London verfolgt hat, weiß, dass bei 10.000 Meter immer sehr viel möglich ist. Klar wollen die meisten Läufer gute Zeiten laufen, aber auf der Bahn kommt noch deutlich mehr als auf der Straße die Taktik zum Tragen, sodass die Rennen sicher sehr spannend sein werden. Wenn man in die Startlisten schaut, ist es eigentlich nicht möglich, die jeweiligen Gewinner vorherzusagen. Und auch hinter den Erstplatzierten wird es viele spannende Geschichten zu erzählen geben. Die Parkläufer kommen mehrfach durch den Umlauf des Stadions – und das, während der zweite Zeitlauf unterwegs ist. So bekommen die also auch Stadionatmosphäre mit.
Wir von LaRaSch lassen uns das Debüt natürlich auch nicht nehmen und sind vor Ort. In diesem Sinne: bis heute Abend!