Am vergangenen Freitag reiste ich in ein mir schon seit vielen Jahren bekanntes Seitental des Pustertals in Südtirol, dem Val Casies – Gsiesertal. Bereits in 2002 rutschte ich schon durch das Tal, nahm am Mini-Gsieser teil und gewann dort meinen ersten Lorbeerkranz und einen Präsentkorb, überreicht von Ole-Einar Björndalen. Nachdem ich im letzten Jahr im Klassikrennen einen Stockbruch erlitt und mit Rang 10 auf dem langen Klassiker recht unzufrieden war, konnte es in diesem Jahr nur besser laufen. Ich hoffte, dass die qualitativen Trainingseinheiten in Großhartpenning nach überstandenem Infekt und verkorkstem König-Ludwig-Lauf, anschlagen würden.
Samstag – 30km KT
Am Samstag ging ich also recht unbeschwert und optimistisch ins Rennen, nachdem ich mich erstmals dafür entschied einen Skatingski in einem Klassikrennen zu nutzen. Eine knappe Stunde vor dem Start wollte ich meine Ski in den eigenen Elitestartplatz einlegen, doch leider hatte ich die falsche Startnummer dabei. Das ist mir bisher selten passiert, blieb aber glücklicherweise unbestraft! Punkt 10.00Uhr ging es dann los. Der Italiener Bruno Debertolis sorgte für einige schnelle Tempoverschärfungen zu Beginn des Rennes, wodurch die Spitzengruppe schnell dezimiert wurde. Für mich kein Problem, ich fühlte mich gut und hatte ausgezeichnetes Material. Die Kilometer flossen geradezu dahin und so verging das Rennen recht schnell. Bei KM 24 kamen dann erstmals ernstzunehmende Attacken und ich merkte, dass meine Arme doch nicht so frisch waren wie gedacht. Nach 27 Kilometern folgte dann ein etwa längerer Anstieg, der mich ans Ende der siebenköpfigen Spitzengruppe beförderte. Am Wendepunkt schob ich nochmal richtig rein und verlor den Anschluss glücklicherweise nicht, fällte aber die Entscheidung nur den kurzen Gsieser über 30km zu laufen. Ich schob mich an der Gruppe vorbei und ging als Erster in die Zielabfahrt. Die anderen sechs Läufer bogen hinter mir auf die lange Distanz ab, sodass ich einen souveränen Sieg ins Ziel laufen konnte!
Sonntag – 30km FT
Mit dem Ski vom Vortag bewaffnet ging ich Sonntag, in Reihe Eins gesetzt, ins Skatingrennen. Auch da glückte mir der Start, wodurch ich in den ersten zehn Positionen einer anfangs doch recht großen Gruppe mitschwimmen konnte. Aufgrund der doch recht schmalen Strecke musste ich permanent darauf achten meine Position im Feld zu behaupten. Das gelang mir ausgezeichnet! Den ersten Zwischensprint nach 20 Kilometern wollte ich eigentlich mitnehmen, reihte mich auf Position 3 ein und gab Gas. Doch irgendwie fehlte der Punch und der immer nasser werdende Schnee bremste meinen Ski enorm. Ich hatte nicht mit solch nassen Verhältnissen gerechnet und überlegte schon die weitere Renntaktik. Ursprünglich wollte ich die lange Distanz laufen, die mit einer knapp sechs Kilometer langen Abfahrt enden würde. Ich war mir sicher, dass das höchstwahrscheinlich nichts werden würde. Bei KM 27 reihte ich mich vorn ein, um eine Attacke am Schlussanstieg vorzubereiten. Dann legte ich los und merkte schnell, dass mir niemand folgen konnte, pushte nochmal richtig über die Kuppe in die Zieleinfahrt hinein und bog auf die Zielgerade ein. Glücklich steckte ich meinen Kopf durch den zweiten Lorbeerkranz des Wochenendes, streckte die Arme in die Luft und rutschte als Erster über die Ziellinie!
Vielen Dank an die Veranstalter und Helfer, die trotz des wenigen Schnees (80% Kunstschnee) keine Kosten und Mühen scheuten den Gsiesertal-Lauf auszurichten. Ein optimales Wochenende, mit zwei tollen Rennen klang anschließend im Festzelt bei köstlichen italienischen Speisen aus.
Nun heißt´s die letzten drei Wochen bis zum Vasaloppet gesund bleiben und die Form erhalten!
Hier geht´s zu den Ergebnissen!
Quelle Bilder: NewspowerCanon.it
Gratulation zu den beiden Siegen. Da kann der Vasalauf kommen….
Danke Alexander! Die letzten Vorbereitungen auf den Saisonhöhepunkt laufen.