Am Sonntag ist es wieder soweit: die Hauptstadt ruft zum Prestigereichen Halbmarathon Langstreckler aus der ganzen Welt zu sich.
Ganze 34.004 Läuferinnen und Läufer aus 106 Ländern haben sich angemeldet.
Die ganze Stadt bzw. der Verkehr wird lahm gelegt und alles konzentriert sich auf die 21,0975km lange Strecke, die von 480 Ordnern und 500 Polizeibeamte in Schach gehalten wird.
Wenn Punkt 10:05 Uhr der Startschuss zur 37. Auflage fällt, soll laut Wetterbericht das Thermometer knapp 10 Grad anzeigen, die im Laufe des Rennens noch auf 18 Grad klettern. Zu Gunsten der Läufer hält sich die Sonne aber bedeckt. Beste Bedingungen also für neue Bestzeiten!
Wobei Sonne sind die Favoriten aus Kenia natürlich gewohnt.
Die Männer – allen voran Gilbert Masai, David Kogei und Daniel Chebii – visieren Zeiten von unter einer Stunde an während die schnellsten Frauen unter 70 Minuten bleiben wollen. Die Spitze teilen sich hier Cynthia Kosgei (Kenia, Bestzeit 70:52min), ihre ehemalige Landsfrau Elizeba Cherono (inwischen offiziell in den Niederlanden beheimatet, Bestzeit 70:43min) und Edith Chelimo (Kenia, Bestzeit 69:45min), die im vergangenen Jahr drei ihrer vier Halbmarathonrennen gewinnen konnte.
Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg), die nach langen Verletzungseinbußen Sonntag ebenfalls an der Startlinie steht, lässt mit ihrem persönlichen Rekord von 68:45min (Sieg beim Berliner Halbmarathon 2009) die Titelanwärterinnen im Bestzeiten-Ranking eine Minute hinter sich. Jene Zeiten sind derzeit aber noch nicht denkbar. Ohne Druck geht es in ihrem Come-Back schrittweise vorwärts und das Rennen an diesem Sonntag dient in erster Linie als Standortbestimmung. Der Rest ergibt sich.
Auch Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) kommt nach ihrem Paukenschlag vergangenes Jahr beim Berlin Marathon (2:28:34h) gerne wieder in die Hauptstadt zurück und peilt wie auch Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) eine persönliche Bestzeit an.
Aus männlicher Sicht ist der Olympionike Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) ebenfalls wieder am Start. Vergangenes Jahr erfüllte der 29-Jährige hier sein letztes Soll für sein Ticket nach Rio. In seiner Vorbereitung standen viele lange Läufe auf dem Programm. Philipp fühlt sich gut und schaut deshalb positiv auf Sonntag.
Gut geht es seiner Vereinskollegin und der Olympionikin Anja Sherl dagegen leider nicht. Anja musste krankheitsbedingt auf den Start verzichten. Wie auch Steffen Uliczka (TSV Kronshagen-Kieler TB), der das Rennen kurzfristig mangels Form absagte.
Neben Sabrina meldet sich hoffentlich auch ein weiterer munter zurück. Der aus Äthiopien stammende Läufer Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) galt bis 2015 als die große deutsche Hoffnung für den Mittel- und Langstreckenbereich, konnte sein Potential wie Sabrina aber 2016 nicht abrufen. Sonntag will sich der 23-Jährige mit einer angestrebten Zeit um 61 Minuten zurückmelden.
Es wird also spannend! Die rasende Reporterin meldet sich am Sonntag von der Strecke 😉
Ob Eliteläufer oder Hobbyrenner… genießt das Rennen und kommt uns alle glücklich und heil ins Ziel!