Nach dem letzten Wettkampf der alten Saison, dem Regionalliga Teamwettkampf in Cottbus, standen die folgenden vier Wochen ganz im Zeichen der klassischen Saisonpause. Bei mir heißt das Training nach Lust und Laune und ohne echte Struktur.
Ab Mitte Oktober bin ich dann langsam wieder in das geregelte Training eingestiegen. Hier fällt mir der Wiedereinstieg deutlich leichter, wenn ich ein paar Starts bei verschiedenen Wettkämpfen vor Augen habe. Einerseits motivieren sie mich für das tägliche Training, andererseits sind sie eine gute Möglichkeit zur Überprüfung der aktuellen Form. Dieses Jahr orientierte ich mich an den letzten beiden Jahren und wählte drei Laufwettkämpfe aus. Gerade die Läufe im Gelände bringen mich über den Winter voran, denn sie schulen nicht nur konditionelle Aspekte wie Kraftausdauer, Stärkung von Bändern und Sehnen, sondern bringen mir auch Abwechslung und mentale Härte.
Den Auftakt machte der Höhlerfestlauf in Gera, bei dem ich als Titelverteidiger an den Start ging. Auf einer profilierten 12km Strecke durch den Geraer Stadtwald lief ich lange mit meinem Kumpel Lucas Schädlich, ehe ich mich zur Hälfte der Strecke von ihm lösen konnte. Mit der gleichen Zeit wie letztes Jahr lief ich als erster über die Ziellinie.
Zwei Wochen später stand ein Klassiker der regionalen Laufszene auf dem Programm: Der Kernberglauf in Jena. Für mich ist der Lauf ein Heimspiel, denn die Strecke führt quer durch die Kernberge und über Teile der wunderschönen Saalehorizontale über Wege, auf denen ich jede Woche laufe. Vor dem Start war das Ziel mit Blick auf die Meldeliste schnell klar: Alles auf Sieg! Bereits zu Beginn des langen Anstieges im Pennickental konnte ich unerwartet eine Lücke reißen und meinen Vorsprung bis ins Ziel weiter ausbauen. So hatte ich unterwegs noch Zeit, das schöne Wetter und die Strecke zu genießen 😉 Nach 55:13min für die 15km lange Strecke jubelte ich im Ziel über meinen zweiten Sieg beim Kernberglauf nach 2015.
Der vorerst letzten Teil der Serie von Laufwettkämpfen waren schließlich die Thüringer Landesmeisterschaften im Crosslauf in Ohrdruf. Als reiner Crosslauf angelegt, hieß es hier: Spikes aus dem Schrank und los geht’s! Als Triathlet immer etwas ungewohnt, aber es macht Spaß und bringt viele Vorteile, die mir auch auf befestigten Wegen zugute kommen. Die Strecke in Ohrdruf kannte ich schon aus 2015, als ich hier zweiter werden konnte. Zu laufen war hier ein knapp 700m langer Rundkurs mit vielen Richtungswechseln und kurzen Anstiegen mit zum Teil schwierigen Untergrundverhältnissen. Schon in der ersten Runde musste ich Vollgas laufen und beißen, um am Verfolgerfeld dranzubleiben. Die Runden vergingen wie im Flug, da das Laufen höchste Aufmerksamkeit forderte und immer Abwechslung gegeben war. Die Situation veränderte sich auch im weiteren Rennverlauf nicht und ich rannte auf Platz 7 im Männerfeld über die Ziellinie. Mein Fazit zum Wettkampf: Cross ist immer wieder richtig hart und wird nicht umsonst auch ‚Charakterschule‘ genannt. Als hartes Training unter Wettkampfbedingungen bringt es mir aber einen super Motivationsschub und großen Trainingseffekt.
Die nächsten Wochen des Trainings stehen jetzt ganz im Zeichen einer abwechslungsreichen und vollumfänglichen Saisonvorbereitung in allen drei Disziplinen. Den nächsten Wettkampfauftritt gibt es dann wahrscheinlich erst wieder zu einem Silvesterlauf.
Sport Frei,
Theo