Samuel Kamau Wanjiru war ein kenianischer Leichtathlet und Olympiasieger im Marathon. Seine Laufkarriere begann 2005, als er beim Sendai-Halbmarathon in 59:43 Min siegte und im selben Jahr in Brüssel den immer noch aktuellen Junioren-Weltrekord über 10 Km in 26:41,75 Min erlief.
Kurz darauf knackte er in Rotterdam mit einer Zeit von 59:16 Min über die Halbmarathon-Distanz den sieben-jährigen Weltrekord von Paul Tergat (59:17) knapp um eine Sekunde.
2007 dann erkämpfte er sich seinen Titel des Weltrekordhalters mit 58:53 Min im Halbmarathon zurück, nachdem im Vorjahr Haile Gebrselassie ihn diesen kurzzeitig mit 58:55 Min entriss. Im März 2007 unterbot Wanjiru dann seine Bestzeit noch mal um 18 Sekunden.
2007 war dann auch das Jahr seines ersten Marathons. Bei seinem Debüt über 42.195Km – der Fukuoka Marathon – stellte er mit 2:06:39 Stunden im Alter von 21 Jahren einen neuen Streckenrekord auf. Nur ein Jahr später noch mal eine gute Minute schneller und somit Zweitplatzierter beim London-Marathon.
Damit qualifizierte Wanjiru sich für die olympischen Spiele, siegte dort in 2:06:32 Stunden und war der erste kenianische Olympiasieger.
Dann aber die tragische Wende: Das Lauftalent stirbt 2011 mit gerade mal 25 Jahren.
So jung, so erfolgreich… und letztlich so tragisch und so früh die erst aufblühende Laufkarriere beenden müssen.
Eines fällt aber auf… die Marathonläufer werden immer jünger! Wanjiru leitete diese Junggewächs-Ära nur ein.
2014 siegte beispielsweise wieder ein junger Lauf-Sprössling über die 42.195Km. Der 18-Jährige Tsegaye Mekonnen aus Äthopien gewann beim Marathon in Dubai in beeindruckenden 2:04,32 Stunden.
Ein Lauftalent ist dieser Tendenz aber nicht gefolgt und dem Ruf der Straße erst später.
Gemeint ist natürlich kein anderer als Arne Gabius. Der in Frankfurt frisch gekürte deutsche Marathonrekordhalter, der sich mit seinen 2:08,33 Stunden obendrein sein Ticket für die olympischen Spiele in Rio sicherte – jetzt leider verletzungsbedingt nicht mehr starten kann -, lief den „normalen“ Weg.
„Nach einer langen Laufbahn auf der Bahn, bin ich auf die Straße gegangen… nicht normal ist es, dass sehr junge Läufer sofort auf die Straße gehen,“ sagt Gabius.
Aber warum werden die Langstreckenläufer immer jünger?
„Mehr Anerkennung, Wertschätzung und auch Geld,“ sagt Gabius.
Der gelernte Mediziner war auf der Bahn zwar sehr erfolgreich – mehrfacher deutscher Meister und die Silbermedaille bei der EM in Helsinki 2012 über 5000m – aber auch seine Leistungen auf der Straße sprechen für sich.
Auffallend ist nämlich, dass viele Top-Läufer, die auf die Straße wechselten – wie beispielsweise auch Julian Flügel und Philipp Pflieger – , dort ebenso große Erfolge erzielen. Die Erfahrungen, insbesondere die Schnelligkeit sind der Grundbaustein für einen ebenso rasanten Auftritt auf der Straße. Die Kunst ist es nämlich, diese Schnelligkeit über die längeren Distanzen aufrechtzuerhalten.
Gabius hat es mit einem 3:03 Min-Schnitt pro Kilometer in Frankfurt bewiesen – das sind im Schnitt gute 20Km/h!
Und auch wenn jetzt immer mehr junge Marathonis die Straßen unsicher machen, schauen wir stolz auf unsere deutschen Langstreckenläufer, die trotz „betagtem“ Alter noch alles vor sich haben! Deshalb hoffen wir, dass sie sich weiter international messen können und vor allem dürfen – jetzt dürfen sie ja, in Rio!.