Warum umständlich, wenn es einfacher besser geht? – Getreu dem Motto wählte ich mein Herbsttrainingslager in Oberhof. Zusammen mit Sebastian Keiner ging es in die Wintersportregion im Thüringer Wald. Vor der Haustür bieten sich hier sehr gute Trainingsbedingungen mit einem (wenn auch kleinen) Höheneffekt auf 800m NN. Was mich beeindruckt ist die Ruhe und Gelassenheit in Oberhof. Oft kommt dieser Punkt gerade im Sport (und Studium) zu kurz. Es gibt in Oberhof keine Ablenkung, sondern nur Natur pur und viele Sportler. Die Antwort auf die Frage nach dem richtigen Fokus kann man hier nicht nur als Fotograph finden.
Nach den ersten vier Trainingswochen der neuen Saison lag das Augenmerk im Trainingsplan auf der Entwicklung der Grundlagenausdauer. Diesen Plan ergänzte ich mit vermehrtem Stabi- und Krafttraining. Um die Laufkilometer nicht von 0 auf 160km zu schrauben, absolvierte ich zusätzlich noch Schwimm- und Radeinheiten. Durch den Rennsteig bieten sich Mountainbiketouren gerade zu an. Für mich ein gutes Mittel zur Ausbildung der Kraftausdauer. Mit dem Trainingslager fühlte ich mich nach der Saisonpause wieder richtig im Sport angekommen. Es ist anfangs wieder ungewohnt zweimal am Tag die Laufschuhe zu schnürren. Mittagsschlaf wird obligatorisch.
Das Geheimrezpt vor dem zweiten Training bleibt für mich jedoch weiterhin ein mehr als guter Kaffee oder Espresso. Der belebt nicht nur die Beine. Versucht es selbst. Am besten gönnt ihr euch einen Espresso 30-60min vor eurer Trainingseinheit. Dadurch wird man nach dem Schlafen wieder wach und zusätzlich wird der Fettstoffwechsel angeregt. (Ein kleiner Keks zum Käffchen ist übrigens durchaus erlaubt :D)
Von Oberhof ging es dann fast auf direktem Weg nach Berlin. The Great 10k sollte der Abschluss meines Trainingslagers werden. Nach den vergangenen stürmischen Tagen in der Hauptstadt hatten wir am Sonntag, pünktlich zum Start, Sonnenschein, aber dennoch leichten Wind. Ich wollte zum zweiten Mal in diesem Jahr die 30min-Marke knacken. Wie realistisch das nach dem aktuellen Training war, konnte ich selbst nicht beurteilen. Ich fühlte mich gut und hatte nichts zu verlieren. Daher lief ich auf 30:00min an. In meiner Gruppe sorgte ich über mehr als die Hälfte der Strecke für die Führungs- bzw. Tempoarbeit. Bei den Bedingungen nicht das leichteste. Vor dem Hintergrund, dass alle (nur) auf eine schnelle Zeit und weniger auf einen Platz schielten, zudem nicht verständlich. Mit der Durchgangszeit von 14:57min bei 5km lagen wir dennoch gut auf Kurs. Leider kam der Gegenwind erst auf der zweiten Hälfte und ich konnte das Tempo nicht halten. Mit Blick auf die Uhr versuchte ich noch mal einen schnellen Schlusskilometer zu laufen, um doch noch unter die 30min zu kommen. Jedoch reichte die 2:50min auf der langen Zielgeraden nicht aus und die Uhr stoppte bei 30:01min (auf meinem Strava-Profil habe ich die Laufaufzeichnung von meiner Uhr hochgeladen – schaut gern mal hier vorbei). Schade, aber nach 6 Wochen Training kann ich damit dennoch zufrieden sein.
Weiter geht es dann für mich in zwei Wochen. Wie im vergangenen Jahr wage ich mich auch 2017 an den Halbmarathon in Dresden. Die Vorbereitung läuft, ich freue mich!