Die Mittelstrecke ist eine spannende Distanz, auf die es die rasende Reporterin in letzter Zeit häufiger verschlägt.
Grund sind nicht nur die zahlreichen Wettkämpfe, die sich gemäß der Freiluftsaison derzeit Draußen abspielen, sondern auch der Wert an sich, den wir Läufer von der Bahn beziehen.
Wo der Grundstein unserer Schnelligkeit gelegt wird.
Sofern man jung ist, sollte man ruhig noch am Tempo schrauben. Nur so kann man irgendwann auch auf den längeren Distanzen flotte Zeiten hinlegen.
Deshalb habe ich mir einen nächsten Mittelstreckler rausgepickt, der uns heute auf die 800m mitnimmt – Benedikt Huber von der LG Telis Finanz Regensburg.
Angefangen am Grundpflaster zu meißeln, hat der 27-Jährige aber erst mit 19 Jahren – zumindest leistungsorientiert.
Davor habe ich alle möglichen Sportarten ausprobiert. Am Ende bin ich bei Fußball und Leichtathletik geblieben. Dann musste ich mich entscheiden… am Ende für die Leichtathletik.
Und dort reizten ihn besonders die 800m. Nicht nur aus trainingstechnischer Sicht:
Das Training ist vor allem sehr abwechslungsreich, mit Dauerlaufe, Koordination, Sprinttraining, Krafttraining, Sprünge, und natürlich harten Tempoläufen.
Sondern auch der Wettkampf:
Die Meisterschaftrennen sind Taktisch sehr geprägt. Das macht Spaß. Und manchmal geht es auch richtig zur Sache. Mit Rempeleien und Geschupste. Das macht 800m sehr spannend.
Und dort zeigt sich auch seine Stärke:
Dass ich auch ein Rennen von vorne gestalten kann.
Die gesunde Mischung macht’s!
Um am Tag X fit zu sein, muss man im Training das richtige Gleichgewicht zwischen harten Tempoeinheiten und normalen Dauerläufen finden.
Machst du zu wenig Tempoeinheiten, kommst du nicht in Form. Machst du zu viel, fällt die Form ziemlich schnell wieder ab, und man ist beim Saisonhöhepunkt nicht mehr Fit.
Langfristig gesehen, fällt der Tag X auf Berlin.
Nächstes Jahr möchte ich auf alle Fälle bei der Europameisterschaft in Berlin starten. Und wenn es gut läuft, ziehe ich bis 2020 durch und greife noch einmal die Olympianorm an.
Bisher lief die Saison aber noch nicht ganz rund.
Am Anfang hatte ich eine leichte Verletzung und konnte nur abgespeckt trainieren. Jetzt ist die Form da, jedoch sind die zwei letzten Rennen nicht ganz optimal verlaufen.
Zuletzt konnte er bei seinem Heimspiel (die Sparkassen Gala am 10. Juni in Regensburg) die 800m nur in 1:49,53min laufen – seine Bestzeit liegt bei 1:46,57min, die er 2016 genau dort rannte.
An seinen Erfolgen aus dem Vorjahr – wie auch der Deutsche Meistertitel und der 10. Platz bei der Europameisterschaft in Amsterdam – konnte er also noch nicht richtig anknüpfen.
Aber sofern das Training läuft – was es tut – und stets ein gutes Essen auf ihn wartet, ist er optimistisch, dass sich alles schon einrenkt und er möglicherweise auch die WM-Norm für London (1:45,90min) knackt.
Wichtig dabei: „Freundin, Familie und Teamkollegen!“
Die Basics müssen halt stimmen – ob sportlich oder familiär.
Wir wünschen Dir, Benedikt, dafür viel Erfolg und dass trotz kleinen Umwegen, das Jahr 2016 nachträglich fortgeführt werden kann!