Zwei deutsche Siege beim Jubiläumsmarathon in Hannover
Pfeiffer und Mayer triumphieren – Anmeldekontingent komplett ausgeschöpft
18.470 Anmeldungen, eine tolle und emotionale Zuschauerkulisse und erstmals zwei
deutsche Sieger auf der Königsdistanz – der HAJ Hannover Marathon hat nach zweijähriger
Pause und seinem 30. Jubiläum inklusive der Deutschen Marathon-Meisterschaften einen
grandiosen Restart hingelegt.
Top-Favorit Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid; 2:10:59) und die Regensburgerin Domenika Mayer
(2:26:50) sicherten sich neben dem Marathon-Sieg und dem nationalen Meistertitel jeweils die
Qualifikation für die im August in München stattfindenden Heim-Europameisterschaften und
verwiesen Josphat Kiptis (Kenia; 2:13:47) und Martin Olsen (Dänemark; 2:14:35) bzw. Rabea
Schöneborn (Berlin; 2:27:35) und Metea Kostro (Kroatien; 2:28:39) auf die Medaillenränge.
„Ich bin extrem glücklich; mein Plan ist komplett aufgegangen“, zeigte sich Pfeiffer, der auf den letzten
12 Kilometern auf sich allein gestellt war, im Ziel hochzufrieden: „Ich habe jede Menge in dieses Ziel
invertiert und werde Hannover nach meinem ersten DM-Titel und der phantastischen Unterstützung
an der Strecke jetzt immer im Herzen tragen.“
„Ich hatte nur diese eine Qualifikations-Chance und wusste nach meiner Corona-Infektion vor drei
Wochen noch nicht genau, wo ich stehe“, zeigte sich auch Mayer nach ihrem Marathon-Debüt
überglücklich: „So aber war es einfach nur unerwartet und wunderschön. Es war unterwegs wirklich
schwer, aber die Stimmung der Zuschauer hat mich förmlich ins Ziel getragen.“
Über die Halbmarathondistanz setzten sich Hagen Bierlich (1:07:12) und Tabea Thermann (1:14:21)
durch; über die 10 Kilometer siegten Felix Ebel (31:01) und Iris Rautenberg (35:55).
Ein positives Resümee konnte nach einer überaus herausfordernden Vorbereitung auch Stefanie Eichel
vom Veranstalter eichels: Event ziehen: „Die letzten Tage und Wochen waren echt hart und
erforderten eine ganze Menge Improvisationen“, erklärte die Race-Directorin: „Jetzt sind mein Team
und ich einfach nur überwältigt, platt und superstolz. Ich habe noch nie in so viele strahlende Gesichter
geschaut. Wir wollten mit und für die Veranstaltungsbranche und auch in Hannover ein Zeichen setzen,
dass es wieder loslaufen kann. Ich denke, das ist uns gelungen, auch wenn auch wir ein wenig aus der
Übung gekommen sind.“ Das in diesem Jahr aufgrund der selbst auferlegten Anpassungen gesetzte
Teilnehmerlimit von 18.400 ist komplett ausgeschöpft worden.
Lob gab es auch seitens der Landeshauptstadt: „Es war für den Veranstalter ein großes Wagnis und für
die Organisation eine immense Herausforderung“, lobte Sport-Dezernentin Konstanze Beckedorf:
„Umso schöner und wichtiger ist es, dass dieses Wagnis belohnt wurde und ein Zeichen nach dem
Motto „Hannover läuft wieder – gemeinsam“ gesetzt werden konnte.
Für die 31. Auflage des Hannover-Marathon, die am 26. März 2023 an den Start gehen soll, ist man
nun auf der Suche nach einem neuen Namensgeber. Nach achtjähriger und überaus erfolgreicher
Zusammenarbeit und größter gegenseitiger Wertschätzung endet die enge Kooperation zwischen dem
Hannover Airport und der Veranstaltung mit diesem Wochenende; das hatten beide Partner am
Freitag zum Auftakt des größten Lauf-Spektakels Niedersachsens verkündet.
Michael Krame