SIE rennen… SIE werden gefeiert… SIE schreiben Geschichte.
Schaut man in die Geschichte zurück – vielleicht um 1000 Jahre -, hätte man sich jene Bilder wie von Sonntag beim Olympischen Marathon in Rio nicht ausmalen können.
Man denke nur an Katherine Virginia Switzer, die sich 1967 heimlich unter die Männer beim Boston-Marathon schmuggelte und selbst während des Laufens noch um ihre Startnummer kämpfen musste. Am Ende jedoch gelang ihr der erste offizielle Marathonsieg der Frauen. Es waren Bilder, die um die Welt gingen…
Auch der vermeintliche Mythos jener leistungsstärkeren Männlichkeit wurde 1997 durch die deutsche Ultra-Triathletin Astrid Benöhr ganz klar wett gemacht! Benöhr bewältigte die fünffache Triathlon-Distanz in 74 Stunden – was 2:15 Stunden schneller war, als der bis dato geltende Weltrekord der Männer.
Und auch 1999 ließ sie die männliche Konkurrenz fünf Stunden hinter sich, als sie bei der zehnfachen Distanz (38 km Schwimmen, 1.800 km Radfahren und 422 km Laufen) nach 187 Stunden ins Ziel rannte. Da hatte die Frau doch mehr als nur die Nase vorn!
2009 war dann das „Jahr der Frauen im Sport“. Der DOSB setzte sich gezielt für die Förderung von Mädchen und Frauen ein. Aber es lag hauptsächlich an den Frauen, die Jahre lang eisern kämpften, listige Taktiken fuhren und mutwillig riskierten, um an den Start gehen zu können. Der Sport trug also auch gesellschaftlich zu mehr Gleichberechtigung bei.
Das antike Rollenverständnis, bei dem Frau lediglich den Herd aufzuheizen hatte, anstatt den Asphalt, ist längst überholt. Sie gehören auf die Strecke, so wie die Männer auch an den Herd. Im Hause Scherl beweist Anjas Mann Marco – indem er sie mit einem fertig gekochten Essen nach dem Training erwartet – wertschätzende Unterstützung ihrer sportlichen ‚Laufbahn‘.
Stichwort Gleichberechtigung: Jene wertvolle Kraft, die den Sport auszeichnet und auch in den olympischen Spielen noch einmal deutlich wird: Sport vereint und spätestens im olympischen Dorf sind sie alle gleich – unabhängig vom Geschlecht, der Kultur oder Religion. Ein wertfreies Miteinander. Unabhängig von Leistung wird Stolz und Dankbarkeit an den Tag gelegt und gemeinsam DER Traum gelebt!