Mit dem Ironman 70.3 Rügen stand für mich am vergangenen Wochenende als letzte “Generalprobe” für die Ironman Weltmeisterschaften auf Hawaii noch eine Mitteldistanz auf dem Programm. Nachdem ich das Rennen vor zwei Jahren krankheitsbedingt leider frühzeitig beenden musste, hatte ich hier noch eine Rechnung offen. Damals war die Mitteldistanz aufgrund sehr schlechten Wetters kurzfristig in einen Duathlon umgewandelt worden und auch im letzten Jahr hatten die Athleten und die Veranstalter Pech mit den äußeren Bedingungen. Umso schöner war es in diesem Jahr: die Insel zeigte sich von ihrer besten Seite, sodass es ein sehr schönes Rennen bei bestem Sommerwetter werden sollte.
Beim Schwimmen waren außer den Athleten unheimlich viele Quallen unterwegs, was bei dem ein oder anderen am Tag vorher beim Besichtigen der Schwimmstrecke auf große Ablehnung stieß… Sobald der Startschuss gefallen war, waren die Quallen jedoch vergessen und die 1,9km in der 19 Grad warmen Ostsee sehr gut zu schwimmen.
Bei den 90km auf dem Rad galt es zwei 45km-Runden zu fahren, wobei die ersten elf Kilometer gleichzeitig die letzten elf der besagten Schleife waren, sodass man den Mitstreitern nach der Hälfte der Radstrecke entgegenkam und spätestens hier einen Überblick über die eigene Position erhielt. Bis auf ein paar kleine Wellen ist der Radkurs komplett flach und dadurch schnell, jedoch sehr windanfällig, weshalb man ihn nicht unterschätzen sollte.
Auch beim abschließenden Halbmarathon würde man auf Rügen wohl einen flachen Kurs erwarten, hier galt es jedoch einen Berg – Ja, wirklich ein „Berg“, es gab sogar eine prämierte Bergwertung – von jeder Seite zweimal hoch und wieder herunter zu laufen… Insgesamt also alles sehr abwechslungsreich und perfekt organisiert.
Da ich mich wie gesagt, gerade in der Vorbereitung für die Ironman WM auf Hawaii befinde, war der Ironman 70.3 Rügen in diesem Jahr als Vorbereitungsrennen geplant. Umso mehr freue ich mich, dass ich am Ende den 2. Platz belegen und noch einmal alle drei Disziplinen unter Wettkampfbedingungen testen konnte. Es war für mich jedoch von Anfang an ein ziemlich „zäher“ Tag… Das Gefühl, einerseits das Tempo nicht erhöhen, andererseits aber auch nicht an die eigenen Grenzen gehen zu können, begleitete mich während des gesamten Rennens… So fühlte ich mich schon im Wasser sehr müde von den letzten Trainingswochen, konnte auf dem Rad zwar eine gute Leistung abliefern, aber nicht genug aus mir herausholen, um der starken Leistung von Alice Hector beim Laufen noch etwas entgegensetzen zu können. Im Wettkampf selbst war dies kein schönes Gefühl, im Nachhinein und vor allem im Hinblick auf Kona bin ich aber sehr zufrieden mit dem Rennen, das mich noch einmal ein gutes Stück nach vorne gebracht haben dürfte. Anfang Oktober stehe ich dann hoffentlich etwas ausgeruhter am Start…
Ob als Vorbereitungsrennen auf eine Langdistanz im Oktober oder einfach als schöner Saisonabschluss – der Ironman 70.3 Rügen bietet sich für beides als gut organisiertes Rennen bestens an. Für mich hat sich die lange Fahrt gleich doppelt gelohnt: Platz 2 im Profifeld der Damen und noch einmal eine gute Belastung unter Wettkampfbedingungen vor dem Abflug nach Kona in gut einer Woche. Ich hoffe, Ihr drückt mir die Daumen! 🙂
Eure Daniela
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