Nun 3 Wochen nach dem Berlin-Marathon verlässt mich so langsam der Marathon Blues. Zugegeben bis vor einigen Tagen kannte ich dieses Wort noch gar nicht, aber es beschreibt meinen Zustand nach dem Marathon sehr trefflich. Irgendwie ist es ja auch komisch, da kreisen die Gedanken wochenlang um ein Thema, ich habe meinen Tagesablauf auf links gedreht und wieder angefangen Trainingseinheiten zu planen, nach neuem Equipment recherchiert und unterschiedliche Rennerfahrungen verschlungen und mich stets gefragt: Wo stehe ich? Was ist möglich über die 42,195km? Werde ich durchkommen? Zweifel wechselten sich mit Euphorie und Angst mit Zuversicht ab. Es war wirklich intensiv und damit meine ich nicht die Trainingsbelastung. Die hielt sich – leider – in Grenzen. Nach fast 2 Jahren Laufabstinenz und einer eher spontanen Meldung für den Berlin Marathon – 8 Wochen vor Start, galt es eher moderat zu einer Art Form mit gezielten intensiven Impulsen zu finden. Und dann kommt der Tag des Events und tausende Eindrücke und Zack – LEERE – STILLE und die Frage der eigenen Bewertung, habe ich alles gegeben? War mehr drin? Hat sich der Aufwand gelohnt? Nie wieder oder doch noch mal?
Jetzt wo der Blick etwas klarer ist und nach dem ich ein tolles Statement der aktuellen Deutschen Meisterin im Marathon Esther Jacobitz gelesen habe, die nach Ihrem Erfolg eindeutig feststellte „In den kommenden drei, vier Wochen, werde sie keinen einzigen Schritt rennen.“ Habe ich genau DAS getan 😊. Somit hatte ich auch genügend Zeit, die vielen Eindrücke aus Berlin wirken zu lassen. Aber um hier nicht den nächsten Bericht zu diesem Marathon zu verfassen kurz ein paar Infos und dann einfach direkt mein Fazit:
Meldung zum Berlin Marathon Anfang August – Danke Ralf – zusammen mit zwei irren Menschen, die den Schwachsinn mitgemacht haben. Anreise am Vorabend, schnell zur Marathon Messe, Startunterlagen holen und Zack war Raceday. Erst viel Gedrängel und die Idee, mal zu schauen was geht, am besten direkt an einen Tempomacher hängen. Leider war es schwierig im Startfeld zu den Pacemakern zu gelangen. Also neuer Plan: einfach mal laufen. Lief gut – außer das zwischen all den Läufern den Rhythmus finden, mir recht schwer viel. Antritt, Abbremsen, Seitenwechsel. Pace pendelte sich bei 4:30 ein. Bei Kilometer 34 stechender Schmerz in der Patella und kurzer Stillstand. Bein ging nicht mehr zu beugen. Humpeln. Anfeuerungen der Berliner, erste Schritte – dann Qual bis ins Ziel und Freude es geschafft zu haben. Danach asiatisch essen mit einer Berlinerin, Duschen und zurück. Und von Anfang an immer mal ein Austausch mit Alex und die Idee, zukünftig wieder mehr gemeinsam sportlich aktiv zu sein. Aber dazu mehr im Podcast.
Fazit:
Der Berlin Marathon ist ein präzise organisiertes Event mit irre freundlichen Helfern. Es ist einfach beeindruckend zu erleben, wie gezielt und durchdacht die Abläufe dieses Events sind und wie sicher diese Menschenmassen gelenkt werden. Aus Prozesssicht ein echtes Highlight! Es gehört aber auch für mich zur Wahrheit dazu, dass der Berlin Marathon nicht mein Event ist. Teilweise steril, in seiner Ausgestaltung beispielsweise bei der Streckenverpflegung (ausgenommen Sponsor Maurten) auf das wesentliche beschränkt und mit irre vielen Teilnehmern, die ein ungehindertes konstantes Laufen, wenn man an der falschen Stelle läuft, nicht ermöglichen. ABER und das bleibt einzigartig: mit einem Publikum ohne dessen Mithilfe ich wahrscheinlich aufgegeben hätte. Es ist schon krass, wie viele Menschen dieses Event und deren Teilnehmer unterstützen. DANKE Berlin.
Der Berlin Marathon wird mir noch lang in Erinnerung bleiben – nicht nur wegen der erlebten Stimmung und organisatorischen Klasse, sondern auch, weil er der letzte Start für mich im Rahmen meiner Tätigkeit für Larasch war. Nach 10 Jahren Larasch und vielen tollen Bekanntschaften werden Alex und ich neue Wege gehen und ich, mich im Speziellen stärker auf unser Familienprojekt an der Ölmühle konzentrieren. Ich merke immer mehr, dass nicht alles gleichzeitig geht und bin sehr dankbar, die letzten 10 Jahre mit Alex und Ronald die Geschicke von Larasch in der Geschäftsführung gestaltet zu haben.

Was mit einer Idee begann, ist über die Jahre gewachsen und wird dies auch weiter tun. Wir wissen, dass Larasch seinen Weg machen wird. Selbst werden Alex und ich weiter als Sportler mit Larasch verbunden sein und unsere Veranstaltungen über den Eventkalender bei Larasch suchen und finden. Die Eventkarte bleibt für mich meine präferierte Art der Suche und ich bin sicher, dass Larasch den Eventkalender weiterentwickeln wird.
Also: Bleibt Larasch gewogen und alle Sportler, Aktive und Familien sind herzlich eingeladen unser Projekt der Ölmühle als Standort für Trainingslager und Erholung in der Natur in der Mitte Deutschlands kennen zu lernen. www.unser-oelmuehle.de. Instagram: projekt.oelmuehle
Wie schon mit Larasch möchten wir gern weiter ambitionierte Athleten und Athletinnen unterstützen. Daher stellen wir unser Gästehaus 8 Wochen im Jahr für Athletenaufenthalte der TOP 20 laut DLV Bestenliste kostenfrei zur Verfügung. Somit haben Sie eine Anlaufstelle für Zwischentreiningslager, können neue Strecken, Reize und Ruhe genießen oder in Kombination mit einer zu absolvierenden Leistungsdiagnostik am IAT in Leipzig Ihre Reiseplanung optimieren- (fragt einfach an, wir blocken euch gern Termine)
Sport ist, war und bleibt die Passion von Alex und mir und wir sind uns sicher viele von euch wieder zu sehen. Vielleicht ja bald in Thalbürgel. Das wird IRRE 😊
Alles weitere hört ihr in unserem Podcast.
Beste Grüße, herzlichen Dank und auf bald!
Alex und Dirk