Jeden Montag möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
Zu den Themen der letzten Wochen
Triathlon: Drei Rekorde bei der Challenge Roth 2018
Der Kurs der Challenge Roth ist bekannt für außergewöhnliche Zeiten. So ist es nicht verwunderlich, dass bei der gestrigen 35. Auflage der weltgrößten Triathlonveranstaltung bei besten Bedingungen neue Bestzeiten zu verzeichnen waren. Rekord Nummer 1: Lucy Charles schwimmt die 3,8km lange Strecke im Main – Donau- Kanal in 46:48 Minuten und kam damit knapp 4 Minuten vor ihrer ersten Verfolgerin aus dem Wasser. Rekord Nummer 2: Cameron Wurf machte seinem Ruf als Ex – Radprofi alle Ehre und fuhr in 4:05:36 Stunden fast 2,5 Minuten schneller als Jan Frodeno bei seiner Rekordfahrt 2016. Sebastian Kienle erreichte nach 4:07:36 Stunden den 2. Wechsel. Damit war er zwar schneller als die alte Bestzeit, jedoch steht er, wie in Hawaii auch, „nur“ auf Platz zwei der ewigen Bestliste im Radabschnitt. Rekord Nummer 3: Daniela Sämmler stellt dank eines super Marathons in 3:00:04 Minuten den Deutschen Rekord von Sandra Wallenhorst ein und setzte die neue Bestmarke in 8:43:42 Minuten. Begünstigt wurde diese Leistung sicher durch den sehr spannenden Rennverlauf, bei dem Daniela die Britin Lucy Charles auf den letzten Meter einholte, aber alles mobilisieren musste, um den Vorsprung ins Ziel zu bringen.
Alle Ergebnisse Frauen und Männer
Zur Best Of Galerie von Marcel Hilger
Wir waren erstmalig vor Ort und haben in gewohnter Manier einige Videos und Interviews produziert.
Triathlon: DM Sprintdistanz in Düsseldorf
Düsseldorf präsentierte einmal mehr tollen Spitzensport vergangenes Wochenende. Am Ende des Tages konnten Laura Lindemann (Triathlon Potsdam) und Lasse Lührs (EJOT Team TV Buschhütten) den Tag sicher besonders genießen, da sie sich deutlich den Sieg sicherten. Die Plätze zwei und drei der Damenkonkurrenz gewannen Anja Knapp und Sophia Saller, Ian Manthey und Gabriel Allgayer belegten in der Männerentscheidung den Silber- und Bronzerang.
Laufen: U23-DM Leichtathletik Heilbronn
Viele spannende Laufentscheidungen auf der blauen Bahn im Heilbronner Frankenstadion! Bei Schattentemperaturen von knapp 30 Grad heizte sich die Tartanbahn in der Sonne so richtig auf. Kein Grund jedoch für die Läuferinnen und Läufer nicht an ihre Grenzen zu gehen. Wir geben eine kurze Übersicht, wie die Finalentscheidungen auf den Mittel- und Langstrecken ausgingen.
Alle Ergebnisse aus Heilbronn.
Videos von den Läufen auf www.leichtathletik.de.
800m Männer:
Karl Bebendorf vom Dresdner SC überzeugte mit einem relativ ungefährdeten Sieg über die zwei Stadionrunden, dahinter Constantin Schulz und Frederik Ruppert. Die Siegerzeit lag bei 1:50,30min, eine wirkliche Überraschung war der Sieg in Abwesenheit des Wiesbadener Marvin Heinrich jedoch nicht. Für Karl hieß es danach die Beine so schnell wie möglich zu lockern, denn nur 85min später sollte er wieder bei den 1500m an der Startlinie stehen. Mutig!
800m Frauen:
Mindestens genau so mutig der Sololauf der Leverkusenerin Sarah Schmidt, die im Finale am Sonntag einen EM-Normangriff wagte. Nach schnellen 58,86s für die ersten 400m schlug leider auf der Zielgeraden das Laktat zu und Sarah verfehlte die geforderten 2:01,50min um knapp 2 Sekunden. Nach 2:03,58min siegte sie dennoch deutlich vor Mareen Kalis (2:07,15min) und Nele Weßel (2:07,54min), die dahinter ihr eigenes Rennen mit spannender Spurtentscheidung austrugen.
1500m Männer:
Zu wenige Teilnehmer für zwei 1500m Vorläufe fanden sich am Samstag, weshalb diese ausfielen und nur das Finale am Sonntag stattfand. Auch dort waren nur acht Läufer am Start, schade. Dennoch boten die ersten drei ein spannendes Spurtfinale, eingangs der Zielgeraden setzte sich der Hesse Marc Tortell an die Spitze, wurde dann aber noch von Karl Bebendorf und Lukas Abele überholt. Karl (4:02,64min) unterlag am Ende Lukas (4:02,60) mit vier Hunderstelsekunden Rückstand, Marc kam nach 4:03,75min in’s Ziel. Kein Doppelsieg für Karl Bebendorf, aber trotzdem mit diesen beiden Spitzenleistungen unser Mann des Wochenendes!
1500m Frauen:
Diskussionen gab es bei den Frauen nach dem Zieleinlauf: Die am Ende Drittplatzierte Patricia de Graat stürzte während des Rennens. Kein Wunder, 700m in 2:31,13min sind selbst für ein taktisches Rennen sehr langsam, bei der Hitze verständlich, dennoch kann so ein Sturz leicht passieren, wenn das Feld eng gedrängt ist. Am Ende setzte sich die Leipzigerin Julia Klein in 4:47,46min vor Svenja Pingpank (4:47,59min) und Patricia de Graat (4:49,10min) durch, letztere erkämpfe sich trotz des Sturzes noch den Bronzerang, stark! Das war ein 400m-Rennen mit langem Anlauf, um die 62s benötigten die schnellsten Läuferinnen für die Schlussrunde.
5000m Männer:
Niemand kannte den Sieger vor dem Lauf. Devin Meyrer, laut Heilbronner Stimme hat er eine deutsche Mutter, mit der er in den USA lebt und einen deutschen Onkel, der Pfarrer im Kreis Ahrweiler ist. Er flog extra für das Rennen nach Deutschland und gewann dieses dann auch, denn mit 14:03min über die 12,5 Runden war er der schnellste im Lauf. 2:38min auf den letzten Kilometer sind stark, Interviewanfragen von der Presse wurde dann eben auf Englisch beantwortet. Zweiter hinter Devin (14:48,99min) wurde der Württemberger Lukas Eisele, der es Devin nicht einfach machte und nach 14:49,36min in’s Ziel kam. Knapp dahinter wurde Dan Bürger Dritter in 14:49,65min. Lange bemüht um das Tempo war Aaron Bienenfeld, der zwar auch erst kürzlich aus den USA zurück kam, dort aber nur zum studieren weilt. Er fühlte sich nach den vielen Rennen in den Staaten etwas schlapp und gewann am Ende nur die Holzmedaille. Der Lokalmatador Jakob Heink von des TSG Heilbronn schlug sich in diesem Feld ausgezeichnet und wurde sechster in 15:00,44min unter Anfeuerung seiner Fans.
Hier ein Interview mit Lukas Eisele nach dem Rennen.
5000m Frauen:
Die Startzeit von 18:15 Uhr war zwar ganz am Ende des Zeitplans, wirklich abgekühlt hatte es zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht weshalb die Läuferinnen über die 5000m mit der Hitze zu kämpfen hatten. Die Württembergerin Leah Hanle wusste wohl schon vor dem Start, dass ihr der Sieg heute nicht zu nehmen sein wird. Nach Absage von Miriam Dattke und Anna Gehring hatte sie nach Meldeleistung eine große Lücke zwischen sich und der Konkurrenz. Am Ende setzte sich Leah rechtzeitig ab und gewann ungefährdet in 16:55,90min, ohne alles zu geben, dahinter gewann die Rostockerin Marie Burchard Silber (17:09,86min) vor Maria Kerres (17:27,89min). Die Option des Doppelstarts über die 3000m Hindernis am nächsten Tag ließ sich Leah noch offen.
Anna Gehring war nicht am Start über die 5000m, dafür aber in der 3x800m Staffel des ASV Köln. Warum könnt ihr hier sehen.
3000m Hindernis Männer:
Patrick Karl ist wieder da! Der Ochsenfurter mit einer Bestzeit von 8:35min über die Hindernisse ist nach einer längeren Verletzungspause wieder in Form und konnte auf den letzten 200m Lennart Mesecke und Robert Baumann deutlich distanzieren. Am Ende benötigte Patrick 8:47,11min, Lennart 8:50,58min und Robert 8:52,13min. Nächste Woche soll es in Pfungstadt ein Hindernisrennen geben, bei dem die besten Deutschen Hindernisläufer die Norm für Berlin unterbieten möchten. Wir freuen uns auf dieses Rennen und drücken die Daumen!
3000m Hindernis Frauen:
Die Berlinerin Agnes Thurid Gers konnte nach dem zweiten Platz im letzten Jahr dieses Mal in 10:12,97min als Siegerin über die Ziellinie laufen. Die U20-Athletin Lisa Oed aus Hanau belegte den Silberrang (10:14,91min) und Leah Hanle, die sich am Ende doch für einen Doppelstart entschieden hatte, konnte mit der Bronzemedaille (10:19,17min) nach Hause fahren, nachdem sie bereits die 5000m am Vortag gewann.
Hier ein kleines Interview mit Leah Hanle.
Laufen: Diamond League Paris
Mit Elena Burkard und Marc Reuther waren am Samstagabend zwei deutsche Läufer beim Diamond League Meeting in Paris vertreten.
Das Rennen über 3000m Hindernis war für Elena etwas zu schnell, die Spitze passierte den ersten Kilometer in knapp über 3min. Am Ende lief die Siegerin Beatrice Chepkoech 8:59,36min, Elena benötigte 9:40,18min.
Marc Reuther erwischte ebenfalls ein flottes Rennen, der Sieger Ferguson Cheruiyot Rotich aus Kenia war nach 1:43,73min im Ziel, Marc wurde Letzter, blieb aber dennoch mit 1:46,06min erneut unter der EM-Norm für Berlin.
Radfahren: Straßen-DM 2018 Einhausen
Gewohnt finden die Deutschen Meisterschaften 1 Woche vor dem Start der Tour de France statt. Die erste Entscheidung fiel am Freitag im Zeitfahren. Hier sicherte sich Tony Martin souverän den Sieg vor Jasha Sütterlin und Nikias Arndt. Lisa Brennauer triumphierte 18 Sekunden vor Trixi Worrack und 48 Sekunden vor Lisa Klein. In der U23 Wertung holten sich die Siege Jasper Frahm mit 0,38 Sekunden Vorsprung auf Max Kanter und Richard Banusch.
Am Samstag und Sonntag standen dann die Entscheidungen im Straßenrennen auf dem Programm. Anders als bei der RAD DM in Chemnitz vor einem Jahr war der Kurs äußerst flach, so dass eine Sprintentscheidung fast schon obligatorisch war. Am Ende setzte sich bei den Damen Liane Lippert vor Christa Riffel und Corinna Lechner durch. Pascal Ackermann gewann im Sprint erstmalig die Deutsche Meisterschaft vor John Degenkolb und Maximilian Walscheid.
Rückblick: U23-DM 2004
In unserem Rückblick diese Woche geht es um die U23 DM 2004, die vor 18 Jahren ebenfalls in Heilbronn stattfand. Unter anderem waren dort Andre Pollmächer, Antje Möldner, Steffen Uliczka und Sanna Koubaa am Start. Welchen Platz sie damals belegten, könnt ihr in unserem Rückblick nachlesen!
Larasch bekommt einen neuen Laufpartner
Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Über die letzten Wochen haben wir uns mit dem bekannten Laufportal „laufticker.de“ zusammengetan und machen ab jetzt „gemeinsame Sache“! Laufticker.de wird als Themenseite in Larasch aufgehen. Vom bewährten Laufticker-Team werden Nicole Benning, Volker Goineau, Gabi & Peter Gründling, Saskia Helfenfinger-Jeck und Jochen Höschele auch fortan Laufberichte, Buchbesprechungen und sonstige interessante Themen für Euch schreiben.
Von den alten Laufticker-Inhalten wird unter dem Motto „Oldies but Goldies“ einiges übernommen. Guckt doch einfach mal durch, vielleicht findet Ihr ja noch das eine oder andere Bonbon, das Euch bisher entgangen ist.