Abstact: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften in Erfurt liegen schon in der Vergangenheit mit allen Emotionen und Gedanken. Die nächste Station der Saison führte ins belgische Heusden. Im „circel of the devil“ ging es über die 5000m rund. Mit der Zielstellung einer neuen PB startete ich meinen zweiten Wettkampf über diese Distanz 2017. Trotz nicht optimaler Bedingungen konnte ich mich im C-Lauf gut steigern und lief in 13:49,71min über die Ziellinie. Nach aktuellen Richtlinien des DLV nicht normwertig, aber persönlich zufriedenstellend.
Einleitung: Die deutschen Meisterschaften liegen schon zwei Wochen zurück. Ein 3000m Hindernisrennen, wo nicht mehr als Platz 6 drin war. Mehr als zwei Kilometer Führungsarbeit um am Ende nicht mobilisieren zu können. Schade, aber Realität. Genau wie der Haken danach. Nicht zurückschauen, im Laufsport geht es nunmal immer in Laufrichtung – nach vorn. Nur wo ist vorn, wenn man nicht mal weiß wo oben und unten ist? In Fachkreisen wird an dieser Stelle vom „circel of the devel“ gesprochen. Theoretisch können auch 12,5 Stadionrunden zu einem „circle of the devel“ werden. Hier schließt sich der Kreis endlich. Daher blieb nur die Option auf einen Start bei der „Nacht van de Atletiek“ in Heusden. Das zweite mal für dieses Jahr am Start über 5000m. Bereits Anfang Juni traute ich mich zum ersten Mal in Regensburg an diese Strecke. Jetzt galt es in Belgien die PB zu toppen.
Material/Methoden: Kann man eine perfekte 5000m laufen? Dafür braucht es vermutlich mehr als ein flatteriges Wettkampf-shirt und die neusten Spikes der Lieblingsmarke. Meine Saisonvorbereitung lief auf die 3000m Hindernis hinaus. Außerhalb der Spezifik gibt es vermutlich nicht alzu große Unterschiede in der Trainingsmethodik dieser beiden Disziplinen. Jedoch liegt der Schwerpunkt in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung anders. Mein Training zielte also nur sekundär auf die Langstrecke. Das die Grundlagenausdauer stimmt, zeigte schon im Frühjahr meine solide Leistung beim Paderborner Osterlauf. Jetzt sollte eine neue Betszeit her. Die Trainingsergebnisse stimmten mich positiv, denn letztlich konnte ich nur meinen Leistungszustand (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht über die Böcke bringen. Wenn ich realistisch sage, dass eine Zeit von 13:50min realisierbar ist, kann ich dann noch von einem „circel of the devel“ sprechen? Der Schalter musste auf „circel of progression“ umgeklappt werden. Die Taktik: Aufgrund der geringen Erfahrung erstmal im Feld mitlaufen und in der zweiten Rennhälfte aktiv zu werden.
Results: Trotz methodischer Mängel im Bereich Witterung, konnten gute Ergebnisse innerhalb des Toleranzniveaus erzielt werden. Bei Regen um 22:05 Uhr und nachlassendem Wind fiel der Startschuss. Die ersten drei Kilometer ging es daher etwas passiv auf der Mondobahn rund. Bei einigen Remplern und Schubsern forcierte ich das Tempo nach 3000m in 8:22min. Daher überquerte ich die Ziellinie in 13:49,71min als 6. im C-Lauf. Die Zeit ist nach aktuellen Richtlinien des DLV nicht normwertig (13:45,00min) und weißt eine Abweichung von 0,6% auf. Auf europäischer Ebene bedeutet das Ergebnis Platz 51 im Männerbereich.
Discussion: Der Weg nach Heusden war wieder erfolgreich. Es zeigte sich mal wieder, was die belgischen Meetings für eine enorme Sogwirkung besitzen und wie Leistungsstark und -dicht die Teilnehmerfelder sind. Mit einer PB von 13:49,71min kann ich zufrieden sein. Letztlich habe ich nur das abgerufen, was ich im Training schon oft gezeigt habe. Die Hindernisleistung korreliert dies Jahr also nicht mit einem schlechten Trainigszustand. Die Form passt und die nächsten/letzten Rennen der Saison können kommen.