Vor einer Woche wurde noch etwas entrüstet reagiert als ein Londoner Bürgermeisterkandidat die Verlegung der Spiele wegen des Coronavirus vorschlug. Nun, knapp sieben Tage später sieht die Lage etwas anders aus, weil mittlerweile fast weltweit positive Fälle auftreten. Da spielt es keine Rolle mehr, ob Tokio, London oder Los Angeles. Es geht um eine drohende Gefahr, die zwar mit zahlreichen Maßnahmen eingedämmt werden kann, aber trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl mit zahlreichen Unsicherheiten und vor allem Mutmaßungen. Da helfen auch keine besonders technischen Begriffe wie Aussteigekarten oder Infektionsketten. Aber was sagen die Fakten? In Japan wurden (stand Donnerstag, 27.02.) 186 positive Fälle gemeldet, in Großbritannien sind es 16 und in Deutschland 60 bestätigte Ansteckungen. Wer sich gern einen Überblick verschaffen möchte, kann hier die Globale Ausbreitung des Virus nachsehen: www.arcgis.com.
Um einen kleinen Einblick zu bekommen sind aktuell folgende Sportveranstaltungen direkt betroffen oder abgesagt worden:
Billard-WM, Köln, (Deutschland)
Weltcup Säbelfechter, Tauberbischofsheim, (Deutschland)
UAE Tour (Vereinigte Arabische Emirate)
Skimarathon, Engadin, (Schweiz)
Survival Run, Thun, (Schweiz)
Serie-A Topspiele, Biathlon Weltcup Nove Mesto ohne Zuschauer (Italien)
Halbmarathon Paris (absage)
Bei dieser Entwicklung ist es nicht verwunderlich, dass die Durchführung der Olympischen Spiele aktuell auf dem Prüfstand steht. Zwar ist bis zum Start der Spiele am 24.07.2020 noch ein Stück Zeit (vor allem für uns Zuschauer), jedoch nicht für die zahlreichen „Gewerke“ die vor Ort die Bilder produzieren, die Zeit messen, die Begegnungsstätten der nationalen Verbände aufbauen (bspw. Deutsches Haus) oder sich um die Versorgung der bis zu 2 Mio. erwarteten Touristen kümmern. Diese logistische Herausforderung müsste relativ zeitnah starten, damit zu Olympia alles bestens läuft, mit entsprechend Zeit für Testläufe im Voraus. Denn Olympia ist ein Live-Event, da muss einfach alles perfekt abgestimmt sein und funktionieren. Deshalb wird mit Sicherheit bereits heftig hinter den Kulissen debattiert und erörtert. Ab und an kommt dann mal eine Nachricht durch, um natürlich aktuelle Tendenzen der Entwicklung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Laut verschiedenen Medieninformationen soll alsbald eine Entscheidung gefällt werden. Wir können nur hoffen, dass es irgendwie gut ausgeht, denn schließlich steht mehr auf dem Spiel als Olympia 2020 in Tokio.