Was tun sie? Wozu tun sie das? Wie wirkt sich ihr Training auf das Verhalten aus? Was bewirkt die Testosteronerhöhung nach dem Training? Viele Fragen, die nach Antworten hinter den Kulissen suchen.
Als Verhalten werden Handlungen bezeichnet, die nach außen sichtbar sind. Zeitlich ist er nicht beständig, was heißt, dass man das Verhalten durch gezielte äußere Einflüsse „manipulieren“ kann. Der zweite Belastungsblock steht bei den Läuferwesen auf dem Trainingsplan. Leise klopft die erste Trainingseinheit am morgen an die Tür. Sie sind müde und geschafft von der letzten Woche und den gesammelten Kilometern. Selbst die GPS-Uhr hat kaum noch Akku. Am Frühstückstisch großes Schweigen und nur ein einvernehmen: Um 10Uhr ist Start! Die schlaffen Körper schaffen die ersten Kilometer. Krafttraining auf dem Hantelplateau. Muskuläre Aktivierung vor dem schnellen Laufen. Nur gut, dass sich dabei Testosteron bildet und die Instinkte unserer Läufer weckt. In den einst schlappen Läuferkörpern wird der Run-Modus aktiviert. Die Körperspannung und der Hautwiderstand nehmen zu. Ob Testosteron das Sprachzentrum auf ironisch-sarkastisch umschaltet? Spaß und Motivation sind jedenfalls äußerlich dominant wahrnehmbar.
Nächste Station: Hürdenwald. Laufen können schließlich viele, aber elegant und effektiv die Hindernisse überlaufen muss gelernt werden. Technik, Routine und Lockerheit sind beim überqueren die Schlagwörter. Wie auch in der freien Wildbahn, zeigen sich hier interindividuelle Unterschiede. Beweglichkeit wird jedem Läufer vermutlich mehr oder weniger in die Wiege gelegt. Was er koordinativ daraus macht und sich noch zusätzlich erarbeitet, wird im Hürdenwald sichtbar. Die Hindernisläufer wissen jedoch alle, dass Technik nicht das A und O ist. Bei 3000m kommt es auf die Effektivität und die Kraftersparnis an.
Gestern Hürdenwald – heute Rasenbahn? Sie werden öfter gesichtet und ackern auf dem Grastrack. Klingt nach Natur pur für die deutschen Läuferwesen. Im wahrsten Sinn des Wortes grasen die sechs Läufer alles ab und ackern zielorientiert. Ein Läuferwesen muss die eigenen Triebe zurückstellen können. Die Tempoentwicklung mit seriöser Laktatbildung gewährt eine Leistungsentfaltung auf dem Hochplateau. Wie auf einem Teppich soll sich der Grastrack anfühlen. Unter guten Witterungsbedingungen in praller Sonne enttarnen sie ihre blassen Oberkörper und drehen unauffällig gekonnt ihre Runden. Der Rasen ist kurz, schont beim Laufen die Gelenke, aber ist kraftraubender als Tartan. Im Trainingsprozess also ein weiteres Mittel, um an die Grenzen zu kommen. Die Konzentration und Entschlossenheit auf ein gutes Trainingsprogramm ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Es wird berichtet, dass manche von ihnen auf dem Rasenteppich in den frequenten Elchmodus gekehrt sind (das erste Video auf Youtube unter dem Stichwört „Elch Geräusche“ gibt einen kleinen Gedankenanstoß).
Wie wirkt sich so ein Belastungsblock aus? Im direkten Anschluss an die Belastung kehren die Läuferwesen in sich. Trotz Testosteronbildung lässt das Runners-High noch auf sich warten. Sie konzentrieren sich auf die Regeneration. Kältebecken und Physio sind essentiell für die muskuläre Superkompensation. Als Espressonisten ziehen sie vor dem zweiten Training in die Stadt. Erst hier kommt die überschwängliche gute Laune aus ihnen heraus. Brauch es also einen Koffein-boost? Vermutlich nicht immer. Unsere Läuferwesen müssen vermutlich erstmal realisieren, was sie wieder geschafft haben. Mit diesem think positiv im Hinterkopf, können sie sich nach der geschafften Belastung ein paar Tage zurücklehnen. Phantastisch oder?
Stay tuned – es geht bald weiter… 😀