Jeden Montag möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
Zu den Themen der letzten Wochen
Radfahren: Tour de France
John Degenkolb triumphiert beim Rennen über das Kopfsteinpflaster in Roubaix und holt seinen ersten Etappensieg überhaupt.
Vor drei Jahren gewann er bereits den Klassiker Paris-Roubaix und am Sonntag gelang ihm nach 156,5km in einem fulminanten Schlussspurt der Sieg einer Touretappe. John sorgte damit für den ersten Tagessieg eines Deutschen bei der diesjährigen Ausgabe der Tour. Anfang 2016 verletzte sich John Degenkolb bei einem Trainingsunfall schwer und es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder seine Form gefunden hatte.
Am Sonntag jedoch setzte er sich zusammen mit Greg Van Avermaet und Yves Lampaert ab, die sich anschließend gegenseitig belauerten. John Degenkolb fuhr den Schlusssprint von vorne und Avermaet konnte nicht aus seinem Windschatten herausfahren. „Ich habe diesen Sieg so lange gejagt. Das ist ein großer Erfolg“, sagte er im Ziel unter Tränen, „ich freue mich so, in den Flieger zu steigen und meine Frau und meine zwei Kinder in die Arme zu nehmen“.
Pech hatte Richie Porte, der früh im Rennen stürzte und die Tour vorzeitig beenden musste.
Die letzten drei Kilometer des Rennens.
Das komplette Rennen zum Nachschauen.
Triathlon: Weltcup Hamburg
Beim WTS-Rennen in Hamburg konnte die deutsche Laura Lindemann den zweiten Platz gewinnen, nach 750m in 9:59min kam sie im Mittelfeld aus dem Wasser und konnte mit einer der schnellsten Radzeiten (31:23min auf 21km) viele Plätze gut machen. Beim zweiten Wechsel vom Radfahren zum Laufen verlor Laura einige wertvolle Sekunden, die sie aber auf der Laufstrecke wieder reinholte. Ca. 800m vor dem Ziel konnte sie sich zusammen mit Katie Zaferes absetzen und den Zielsprint für sich entscheiden. Das Rennen gewann die Französin Cassandre Beaugrand, die mit einer halben Minute Vorsprung das Ziel erreichte.
Bei den Männern triumphierte der Spanier Mario Mola, der sich vor allem läuferisch in einer eigenen Welt zu befinden scheint und die ungefähr 5km lange Laufstrecke unter 14min absolvierte. Bester Deutscher mit Platz 29 wurde Lasse Lührs.
Lasses Sportlerprofil bei larasch.de.
Laufen: Athletics World Cup London
Über den Sinn und Unsinn des Athletics World Cup lässt sich streiten, dennoch hat der DLV eine ganze Mannschaft zu dem Zweitageswettkampf nach London entsannt. Die junge deutsche Mannschaft mit einigen Athleten aus der zweiten Reihe schlug sich solide und kam am Ende auf einen sechsten Rang von den acht eingeladenen Nationen. Die Regelung der Preisgelder zwischen 450 000$ für die Siegernation und 100 000$ für das letzte Land brachte dem DLV die stolze Summe von 200 000$ ein. Gepaart mit einer hohen Frequenz der Wettbewerbe, einem straffen Zeitplan und dem Wegfall von Qualifikationsläufen ein interessantes TV-Event, das leider in Deutschland nur auf der Facebookseite Robert Hartings übertragen wurde.
Aber was haben die deutschen Läufer gezeigt? An Wettbewerben über die Mittel- und Langstrecken wurden nur die 800m und die 1500m angeboten. Bei den 800m der Männer erkämpfte sich Benedikt Huber in 1:48,52min einen fünften Rang, angesichts der starken Konkurrenz über diese Strecke ein gutes Ergebnis. Auf den 1500m durfte Timo Benitz sein Spurtvermögen unter Beweis stellen, in einem Bummelrennen musste er sich nur dem Polen Marcin Lewandowski geschlagen geben und wurde in 3:53,11min Zweiter, in Berlin will er natürlich vor Lewandowski sein. Bei den Frauen zeigte Christina Hering über die zwei Stadionrunden in 2:01,86min erneut ihre Konstanz diese Saison und wurde Vierte, vielleicht gelingt ihr ja bei der EM ein Ausreisser unter die 2min-Marke. Ebenfalls Vierte wurde Caterina Granz über die 1500m in 4:10,04min, falls sie noch auf den Berlin-Zug aufspringen möchte, muss sie Deutsche Meisterin in Nürnberg über die 1500m oder 5000m werden.
Ski: Johannes Dürr plant Comeback
Ein Dopingsünder will zurück: Der Österreicher Johannes Dürr, der nach den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi positiv auf EPO getestet wurde möchte bei der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld wieder an den Start gehen. Gegenüber dem Magazin profil behaupte Dürr, dass jeder eine zweite Chance verdient hätte. Den Comebackversuch möchte sich Dürr mit einer Crowdfundingkampagne sowie der Veröffentlichung eines Buches finanzieren. Diese Aktionen sind sicherlich nicht unumstritten. Hier gibt es weitere Informationen dazu:
Crowdfunding-Kampagne von Johannes Dürr.
Ist dieser Comebackversuch in Ordnung oder sollten Dopingsünder lieber den Profisport sein lassen? Nutzt die Kommentarfunktion und gebt eure Meinung dazu ab!
Radfahren: MTB – Weltcup Vallnord
Auch fand am Wochenende der Weltcup der Mountenbiker in Vallnord statt. Bei den Herren gab es durch Gerhard Kerschbaumer aus Italien einen Überraschungssieger, bei den Frauen siegte zum 30. Mal die Norwegerin Gunn-Rita Dahle Flesjå den Weltcup, beste Deutsche wurde Elisabeth Brandau auf dem zehnten Rang.
Laufen: Konstanze Klosterhalfen zurück auf der Bahn
Seit der Hallensaison ist Konstanze Klosterhalfen kein Rennen mehr gelaufen, jetzt ist die junge Leverkusenerin wieder zurück. Im belgischen Kortrijk lief sie 15:19,93min und blieb damit deutlich unter der geforderten Zeit für die EM in Berlin. Hinter ihr kam ihre Trainingspartnerin Denise Krebs in 15:46,50min in’s Ziel. Beide kehren kurz zuvor aus dem Trainingslager in St. Moritz zurück und können sich jetzt auf einen gemeinsamen Start in Berlin freuen.
Über 800m blieb ihre Vereinskollegin Sarah Schmidt erneut nur wenige Zehntel über der Norm, nach 2:02,04min blieb für sie die Uhr stehen, 2:01,50min sind für Berlin gefordert. In 1:47,56min erzielte der 1500m-Spezialist Marius Probst in Kortrijk eine neue persönliche Bestleistung über die zwei Stadionrunden.
Rückblick: John Degenkolb 2015 Paris Roubaix
Bereits 2015 hat John Degenkolb den Klassiker in Paris Roubaix gewonnen, damit war er nach Josef Fischer, der 1896 die erste Austragung des Radklassikers gewann, der zweite Deutsche, der Paris Roubaix gewinnen konnte. Hier eine Zusammenfassung des Rennens.