Die internationale Leichtathletik-WM in Doha ist Geschichte. Alle zwei Jahre trifft sich die Elite der Leichtathletik, um die neuen Weltmeister zu küren. In diesem Jahr ging es ins katarische Doha. Und auch wenn kritische Stimmen die Vergabe in den Wüstenstaat begleiteten, blickte die Welt wieder auf die spannungsgeladenen Wettkämpfe – jetzt kann darüber auch Bilanz gezogen werden. Die Verbände erhoffen sich von solch einer Meisterschaft natürlich einen Boom und steigende Mitgliederzahlen. Immerhin verspricht eine Weltmeisterschaft auch immer gesteigertes Interesse und höhere Einschaltquoten im TV. Wer also Lust bekommen hat, selbst die Turnschuhe zu schnüren und sich sportlich zu betätigen, könnte nach ein bisschen Training auch an einem der zahlreichen Leichtathletik-Wettbewerbe in Deutschland teilnehmen.
Der Dauerlauf als Königsdisziplin
Zu den Königsdisziplinen im Ausdauersport zählt immer noch der Marathon. Der Dauerlauf über eine Distanz von 42,195 km gehört schon seit der Antike zu den großen Wettkämpfen in der Leichtathletik. Und auch heute noch hat die Herausforderung, seinen Körper möglichst schnell über die Ziellinie zu schleppen, eine ganz besondere Anziehungskraft auf den Sportler. Mo Farah, einer der populärsten Dauerläufer überhaupt, gehört beispielsweise zu den großen Stars der Leichtathletik. So überrascht es kaum, dass auf der ganzen Welt Marathon-Wettbewerbe zu populären Großveranstaltungen stilisiert werden, wenn Läufer seines Kalibers am Start sind. Zu Beispielen zählen hier die legendären Marathonläufe in New York, Boston oder London. Aber auch in Deutschland gibt es ein paar geschichtsträchtige Marathon-Meetings. Im Folgenden wollen wir deshalb die größten Marathonläufe in Deutschland vorstellen.
Berlin-Marathon – der Volkslauf in der Hauptstadt
Der Berlin-Marathon gehört zu den World Marathon Majors und zählt neben den Wettbewerben in New York, Boston und London zu den renommiertesten Marathonläufen der Welt. Seit der ersten Austragung im Jahr 1974 zog der Marathon immer mehr Amateur- wie Profisportler an und ist spätestens seit der Wiedervereinigung einer der populärsten Wettbewerbe. Traditionell wird der Lauf am letzten Wochenende im September ausgetragen. In den letzten Jahren wurden hier auch immer wieder offizielle Rekorde gebrochen. Zuletzt der Weltrekord bei den Männern im vergangenen Jahr, aufgestellt von dem Kenianer Eliud Kipchoge, der die Distanz in 2:01:39 h zurücklegte. Dass dieser neu aufgestellte Rekord dann natürlich wieder neue Spekulationen rund um einen erneuten Rekordbruch durch ein erfolgreiches Meistern eines Marathons unter 2 Stunden aufkommen lässt, ist wohl keine Überraschung. Die Chance für solch einen neuen 2-Stunden-Rekord wird übrigens mit einer Quote von 2,50 (Stand 9.10.) noch auf das Jahr 2019 geschätzt. Hierfür bleiben den Läufern also gerade einmal noch drei Monate.
Frankfurt-Marathon – der älteste City-Lauf Deutschlands
Da der Berlin-Marathon erst seit 1981 als Stadtlauf gilt, ist der Frankfurt-Marathon der älteste Wettbewerb in dieser Kategorie. Ebenfalls erstmals 1981 ausgetragen, allerdings ein paar Wochen vor der Berliner Version, stellt der Dauerlauf in Frankfurt das zweitgrößte Event seiner Art in Deutschland dar. Während die ersten Ausgaben noch im Mai stattfanden, wird der Frankfurt Marathon seit 1985 traditionell immer gegen Ende Oktober gelaufen. Jährlich finden sich über 10.000 Teilnehmer zu dem Traditionsrennen in Hessen ein.
Hamburg-Marathon – per Dauerlauf durch die Hansestadt
Sein Hoch erlebte der Hamburg-Marathon in den 2000er Jahren. 2006 stieg die Teilnehmerzahl sogar auf über 17.500 Athleten. Zwar ebbte der Marathon-Boom in den folgenden Jahren etwas ab, doch mittlerweile hat sich die Teilnehmerzahl beim überaus traditionsreichen Hamburg-Marathon bei etwa 10.000 Sportlern eingependelt. In der Regel findet der Wettbewerb an den letzten Aprilwochenenden statt und zieht neben den vielen Teilnehmern auch immer eine Menge Schaulustiger an.
Köln-Marathon – ein Fest der guten Laune
Ebenso stellt der Köln-Marathon, der häufig auch als RheinEnergieMarathon bezeichnet wird, ein alljährlich stattfindendes Großevent in der Domstadt dar. Entlang des Rheinufers, durch die Altstadt und endend am Dom zieht der Wettbewerb nicht zuletzt auch aufgrund der fantastischen Stimmung am Streckenrand regelmäßig bis zu 20.000 Teilnehmer an. Die beste Zeit stellte der Kenianer Alfred Kering im Jahr 2012 auf, der die 42,195 km in 2:07 h lief.
München-Marathon – Mit dem olympischen Gedanken
Der München-Marathon gehört ebenfalls zu den renommiertesten Marathonläufen in Deutschland. Erstmals ausgetragen wurde der Dauerlauf zu den Olympischen Spielen 1972. Der olympische Gedanke läuft natürlich auch heute noch mit, wenn es unter anderem durch den englischen Garten, die Altstadt oder durch den Olympiapark geht. Mehrere tausend Teilnehmer kommen Jahr für Jahr nach München, um entweder über die volle Distanz oder aber den seit 2010 ausgetragenen Halbmarathon zu gehen.
Der Dauerlauf als Volkssport
Dies sind jedoch nur ein paar der größten Marathon-Veranstaltungen in Deutschland. Kürzere Wettbewerbe oder Halb-Marathons werden natürlich ebenfalls zuhauf angeboten. Wie man sieht, gehört das Laufen in Deutschland zu beliebtesten Ausdauer- und Breitensportarten. Warum sich nicht einfach über den Winter fit machen und im kommenden Frühjahr dann bei den ersten Wettbewerben mitlaufen? Sie werden sehen, mit einem Ziel vor Augen, beispielsweise dem Erfolg bei einem der größten Marathons, läuft es sich wie von selbst.