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Interview mit Mountainbikerin Hanna Klein: „Mountainbiken mit 2 Vollzeitjobs!“

larasch.de von larasch.de
24. Januar 2018
in Laufen
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Hallo Hanna, vielen lieben Dank, dass du dir für dieses Interview Zeit nimmst.

Larasch.de: Anfang der Saison bist du zum tschechischen Team Superior-Bikes gewechselt, welches jedoch kein „normales“ Team ist, sondern eher eine Konstruktion, in der du direkt als „Markenbotschafterin“ fungierst und auch neben dem schnellen Radfahren weitere Aufgaben erfüllst. Für uns als kleines Startup klingt das sehr charmant, weil du sicherlich, wie wir auch, die ein oder andere Aufgabe ohne sonderliche Vorkenntnisse versuchst, bestmöglich umzusetzen. Die Leidenschaft hilft da sicherlich enorm. Aber welche weiteren Erfahrungen hast du in den letzten Monaten gesammelt?

Hanna: Ja genau, das ist richtig. Die Saison 2016 war für mich eine besondere Saison, in der ich viele neue Erfahrungen gemacht habe. Ich hatte quasi zwei Vollzeit-Jobs, die Aufgaben des Teammanagers und die der Fahrerin. Was das in Stand halten des Materials anging, hat mich Patrik Faller unterstützt.

Larasch.de: Wie können sich die Leser die Struktur des Teams als auch deinen konkreten Aufgabenbereich vorstellen?

Hanna: Meine Aufgaben beinhalteten alles was bei einem Team so ansteht: Im Vorfeld Sponsoren suchen und im Laufe der Saison den Kontakt pflegen. Während der Saison musste ich mich dann natürlich auch um die komplette Organisation, wie Anmeldungen tätigen, Hotels und Flüge buchen, Anreise und Betreuung organisieren, Presse, Fotos usw. kümmern. Das war einerseits viel Arbeit, andererseits konnte ich selber bestimmen welche Rennen ich fahre, wann ich anreise und wen ich mitnehme. Diese Eigenständigkeit war toll, die neuen Erfahrungen waren spannend und die Saison hat mir viel Spaß gemacht.

Larasch.de: Im Vorfeld der Saison wurde als sportliche Zielstellung das Anknüpfen an alte Weltcupplatzierungen formuliert. Mit Platz 27. vor gut 4 Wochen beim Weltcup in Vallnord/Andorra ist dir dies auch gelungen. Wie verlief aus deiner Sicht der bisherige Saisonverlauf und bei welchen Rennen hast du dir mehr erhofft?

Hanna: Ja, der Weltcup in Andorra war ein gutes Rennen, das stimmt. Allerdings hatte ich mir auch bei den anderen Weltcups bessere Ergebnisse erhofft. Meistens spiegelte das Ergebnis nicht meine Leistung wider. In Albstadt bin ich beispielsweise von Platz 60 auf 37 vorgefahren… Da frag ich mich dann, was drin gewesen wäre, wenn ich einfach mal von Anfang an vorne mit dabei wäre und nicht in jeder Abfahrt anstehen und warten muss und in der ersten Runde schon 3min von der Spitze kassiere. Mit den anderen Rennen sehr zufrieden sein. Ich konnte zwei 2. Plätze am Nürburgring und in Ortenberg und einen guten 5. Platz beim Finale in Titisee-Neustadt einfahren und damit zum ersten Mal in meiner Karriere die internationale Bundesliga-Gesamtwertung gewinnen. Das war ein großer Erfolg für mich und ich habe mich riesig darüber gefreut. Diese Saison fahre ich nur noch ein Cross-Rennen, kommendes Wochenende in Baiersbronn. Danach freue ich mich dann auf eine kleine Trainingspause.

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Siegerehrung von der Gesamtwertung Bundesliga. (Elisabeth Brandau, Hanna Klein, Gunn-Rita Dahle Flesjaa v. li)

Larasch.de: Konntest du deine schwache Startphase verbessern und welche Gründe siehst du hierfür?

Hanna: Sagen wir hin und wieder gab es einen Lichtblick ;-). Das generelle „Start-Problem“ entsteht durch viele Faktoren. Durch die Startaufstellung nach UCI-Weltrangliste stehe ich schon relativ weit hinten, da Fahrerinnen aus kleinen Ländern viel einfacher Punkte sammeln können als wir in Deutschland, wo die Rennen oft sehr gut besetzt sind. Dazu kommt, dass ich von Natur aus keine Sprinterin bin, das ist in der Startphase ein weiterer großer Nachteil.

Larasch.de: Was ist das Problem, wenn der Start misslingt?

Hanna:  Das Problem, wenn der Start misslingt ist, dass man bei den meisten Strecken keine freie Fahrt hat. Die Strecke wird irgendwann von einem breiten Weg zum Singletrail, was dazu führt, dass man im hinteren Teil des Feldes häufig warten und „anstehen“ muss und dadurch verliert man logischerweise viel wertvolle Zeit. Generell würde ich behaupten, dass zudem der Rennverlauf deutlich erschwert wird, da man nicht von Anfang an sein Tempo fahren kann und durch die unrhythmischen Überholmanöver erstens viel Kraft verliert und es zweitens schwieriger ist ins Rennen zu finden.

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Larasch.de: Du hast dich neben dem Sport deiner späteren beruflichen Zukunft zugewandt und neben dem Job bei THE North Face ein Sportpsychologie Studium absolviert. Sicherlich war dieser Spagat zwischen Beruf und Sport sehr herausfordernd. Gerade in den Ausdauerdisziplinen mit den hohen Belastungsumfängen ist diese Variante sicherlich sehr umstritten. Würdest du jedem diesen Weg empfehlen?

Hanna: Das kommt meiner Meinung nach komplett auf die Person an und hat wie alles Vor- und Nachteile. Es ist, wie bereits angesprochen ein Spagat, der verhindert, dass man sich auf eine Sache voll konzentrieren kann. In sportlichen Krisen ist das manchmal gut, da man immer noch einen anderen wichtigen Lebensinhalt hat. Zudem denke ich, dass es einem hilft nach dem Leistungssport schneller ins Berufsleben rein zu finden. Andererseits ist es eine permanente Doppelbelastung und es fehlen einem wichtige Regenerationsphasen auf die es leider ankommt, wenn man auf Weltspitzen-Niveau Rad fahren will. Ich verbringe beispielsweise die Zeit, die andere als Regenerationsphasen nutzen am Schreibtisch, bei meinen Sportlern, oder auf der Verkaufsfläche. Das ist nicht optimal, das weiß ich. Allerdings ist das bei mir ganz einfach auch eine finanzielle Frage, da ich keine Unterstützung mehr vom Deutschen Nationalkader oder der Sporthilfe bekomme. Das steckt man dann ganz schnell in einem Teufelskreislauf…

Larasch.de: Nun wird aktuell in Deutschland sehr intensiv über die Förderung des Spitzensports diskutiert. Wie siehst du aktuell die Förderungsstruktur in Deutschland?

Hanna: Was dieses Thema betrifft, ist aus meiner eigenen Situation heraus sprechen vielleicht ein ganz passendes Beispiel: Es ist sehr schwierig und traurig, wenn man gerade eine der ersten ist, die aus der Förderung rausfällt. Die komplette Förderung geht an diejenigen, die sowieso schon sehr gut unterstützt werden, sei es durch die Bundeswehr, Individualsponsoren, Teams, Stipendien, oder Sonstiges. Das ist ihnen vollkommen gegönnt wenn sie die geforderten Leistungen erbringen, damit will ich definitiv niemanden persönlich angreifen. Aber meiner Meinung nach ist es schwierig, mit dieser Förderstruktur eine gute Breite an Hochleistungssportlern heranzuziehen. Viele andere hätten an meiner Stelle schon lange mit dem Sport aufgehört und viele Sportler waren in einer ähnlichen Situation, weshalb sie aufgehört haben/aufhören mussten. Und genau so entstehen die großen Leistungs-Lücken zwischen den 1-2 guten älteren Sportlern und den jungen Nachwuchssportlern.

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„…es schwierig mit dieser Förderstruktur eine gute Breite an Hochleistungssportlern heranzuziehen!“

Larasch.de: Besinnen wir uns wieder auf den physischen Teil des Sports. Wer schreibt aktuell deine Trainingspläne?

Hanna: Mittlerweile schreibe ich mir meine Trainingspläne selber. Das war ein langsamer Prozess… Ich habe Sportwissenschaften studiert und trainiere auch andere Sportlerinnen und das führte dazu, dass ich seit 2-3 Jahren immer mehr mitbestimmt habe, was das Training anging. Seit letztem Herbst mache ich nun alles komplett eigenständig und das funktioniert bis jetzt auch ziemlich gut.

Larasch.de: Wie wichtig ist Techniktraining im Mountainbikesport?

Hanna: Techniktraining ist meiner Meinung nach sehr wichtig im Mountainbikesport. Man kann, je nach Strecke, viel Zeit in den Abfahrten verlieren oder man kann Lücken wieder schließen und Zeit aufholen. Außerdem sind Stürtze seltener und der Athlet kann durch eine technisch gute und saubere Fahrweise sich in den Abfahrten besser erholen. Ich persönlich baue Techniktraining immer mal wieder mit ein, teilweise spielerisch innerhalb einer Mountainbike-Tour, bei Einheiten auf einem Pump-Track oder durch gezieltes Training an einzelnen Passagen.

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Bundesligarennen in Heubach

Larasch.de: Abschließende Frage: Wird das Projekt Superior Bikes auch mit dir 2017 fortbestehen und welche Ziele hättest du dir für die Saison 2017?

Hanna: Dazu kann ich momentan leider noch nichts Endgültiges sagen, aber die Gespräche laufen und das entscheidet sich hoffentlich alles möglichst bald in den kommenden Wochen. Was meine Ziele betrifft, würde ich gerne nächste Saison nochmal einen Schritt nach vorne machen und es schaffen im Weltcup meine tatsächliche Leistung auch auf die Ergebnisliste zu bringen ;-)!

Liebe Hanna, wir bedanken uns bei dir für dieses Interview. Viel Erfolg dir weiterhin und das wir dich im kommenden Jahr wieder im Sattel erleben dürfen.

Fotos: Armin Küstenbrück / EGO-Promotion, Thomas Weschta / EGO-Promotion, Andreas Dobslaff / EGO-Promotion, Salome Klein / Bilderschmiede Schömberg

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Themen: Elisabeth Brandnau
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